Ein höllisch guter Comic mit himmlischer Leichtigkeit und schrägem Humor.
Inhalt:
Jonas ist bis über beide Ohren verknallt in Annika. Dummerweise ist er nur Luft für sie.
Der Junge ist sich aber sicher: Um endlich die Aufmerksamkeit seiner großen Liebe zu bekommen, braucht ...
Inhalt:
Jonas ist bis über beide Ohren verknallt in Annika. Dummerweise ist er nur Luft für sie.
Der Junge ist sich aber sicher: Um endlich die Aufmerksamkeit seiner großen Liebe zu bekommen, braucht er (wie Mädchenschwarm Tristan) eine Vespa.
Zuallererst muss er aber an Geld kommen. Seine Eltern kann er nicht fragen, denn die haben selbst keines.
Da es kaum Jobangebote gibt, darf Jonas nicht wählerisch sein und meldet sich auf die Stellenanzeige:
"Aschefeger gesucht. Viel Dreck, viel Arbeit ... Fragen Sie nach Satan!"
In der Hölle erwarten ihn ein übelgelaunter Chef, strohdumme Kollegen und eine eintönige Arbeit.
Was für ein Albtraum!
Zu allem Überfluss wird dann auch noch Annika von zwei Teufelchen entführt ...
Altersempfehlung:
etwa ab 12 Jahre
Mein Eindruck:
Der Buchtitel spricht für sich. "Was zur Hölle?!" Wo ist Jonas nur hineingeraten?
Die Themen die in diesem Comic angesprochen werden, sind alltäglich und ernst, werden aber mit Humor verknüpft ohne dabei ins Lächerliche zu gehen: Arbeitslosigkeit der Eltern, große und zugleich nahezu unerreichbare Wünsche, erste Verliebtheit, die nicht erwidert wird. In Jonas' Situation kann man sich auf Anhieb hineinversetzen.
Hinzu kommt das phantasievolle wie skurrile Element, welches für viele Lacher sorgt.
Die drei kleinen Teufel, mit denen Jonas in der Hölle zusammenarbeitet, sind der Knaller.
Man weiß nicht, wofür man sie mehr mag. Für ihre flapsige, herrlich direkte Art? Oder für ihre unglaubliche (aber sehr unterhaltsame) Dummheit?!
Eines der Kerlchen hat es faustdick hinter den Ohren und sorgt - nach einem Missgeschick inzwischen als sprechender Aschehaufen im Marmeladenglas - für noch mehr Chaos in Jonas' Leben. Erfolgversprechende Beratung in Liebesdingen? Fehlanzeige!
Ein Schlamassel jagt den nächsten, aber wenn trotz aller Turbulenzen vor lauter Absurdität der Teufel am Ende in schallendes Gelächter ausbricht und die Geschichte eine vollkommen schräge Wendung nimmt, dann schmunzeln auch Lesende.
Patrick Wirbeleit hat diesen Comic nicht nur geschrieben, sondern auch selbst gezeichnet.
Sehr zur Freude von Lesemuffeln kommen viele Szenen ganz ohne Text aus bzw. verteilen sich über mehrere Panels. Hier wird das unendlich langsame Denken und die Begriffsstutzigkeit der kleinen, dämonischen Teufel urkomisch auch in den Zeichnungen deutlich.
Jonas' Mimik ist aber auch nicht zu verachten. Dem armen Kerl stehen Überraschung usw. ins Gesicht geschrieben.
Für diese außergewöhnliche und höllisch gute Geschichte gebe ich 5 von 5 Flammen.
Bewegte Bilder:
Auf der Homepage des Kibitz Verlags gibt es nicht nur Einblicke in den Comic, sondern obendrein einen Buchtrailer.
Fazit:
Trotz ernster Themen (Arbeitslosigkeit u.a.) punktet das höllisch gute Abenteuer mit viel Humor, himmlischer Leichtigkeit und überrascht mit absurden Wendungen.
Der Comic ist witzig, unterhaltsam und feinsinnig zugleich.
...
Rezensiertes Buch: "Was zur Hölle?!" farbige Neuauflage im Kibitz Verlag aus dem Jahr 2022