Cover-Bild Im Jahr des Affen
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 07.05.2020
  • ISBN: 9783462053845
Patti Smith

Im Jahr des Affen

Brigitte Jakobeit (Übersetzer)

Ein »Road-Memoir« von Patti Smith über ein sehr besonderes Jahr.

Patti Smith schreibt über das Jahr 2016, im chinesischen Horoskop das Jahr des Affen, das für sie geprägt war von persönlichen Verlusten und Abschieden, aber auch von politischen Unsicherheiten und an dessen Ende ihr eigener siebzigster Geburtstag steht. Eine sehr persönliche und poetische Bestandsaufnahme. Das Jahr 2016 ist ein unruhiges Jahr für Patti Smith, ein Jahr, in dem sich vieles für immer verändert. Sie verliert engste Freunde: den Musiker Sandy Perlman und einen anderen, den damals schon schwerkranken Regisseur und Schriftsteller Sam Shepard, sieht sie in diesem Jahr zum letzten Mal. Er stirbt 2017. Vorher hatte er Patti Smith noch gebeten, ihm bei seinem letzten Buch zu helfen. Auch politisch ist 2016 ein unruhiges Jahr, Donald Trump wird zum Präsidenten gewählt, alte Gewissheiten werden außer Kraft gesetzt. Trotz der Schwere dieser Themensetzung gelingt es Patti Smith immer wieder, durch viele Erinnerungssequenzen, Rückblenden und Verwebungen aus Realität und Imaginiertem eine positive Grundstimmung zu erzeugen. Dies auch, weil sie nicht in der Vergangenheit verharrt, sondern ganz fest in der Gegenwart verankert bleibt. Davon zeugen im Buch die Aufzeichnungen von vielen Gesprächen mit Menschen, denen sie während dieses Jahres auf ihren Reisen begegnet und von denen sie Impulse für ihr eigenes Leben bekommt. Ein »Road-Memoir«, ein Alterswerk im besten Sinne. Ein Blick zurück und nach vorne zugleich.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2020

Patti on the road

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Und das nicht nur physisch. Es ist ein weiter Bogen, den die Autorin hier schlägt. Für Patti Smith war das letzte Jahr des Affen, das meistenteils in das Jahr 2016 unserer Zeitrechnung fällt, ein sehr ...

Und das nicht nur physisch. Es ist ein weiter Bogen, den die Autorin hier schlägt. Für Patti Smith war das letzte Jahr des Affen, das meistenteils in das Jahr 2016 unserer Zeitrechnung fällt, ein sehr Besonderes. Und das leider vor allem im Hinblick auf Verluste. Sie muss sich von einigen langjährigen Weggefährten verabschieden.

Das tut sie mit großer Wärme, Anteilnahme und in Rückblicken auf gemeinsame Zeiten, auf geteilte Erlebnisse. Und zwar quer durch Amerika hindurch, denn Patti Smith ist rastlos. Eigentlich ist sie immer unterwegs. Auch wenn Ruhe und Verharren, bewusste Wahrnehmung für sie essentiell ist. Und diese nimmt sie überallhin mit - ebenso wie ihre Lieben, gerade auch die, die es nicht mehr gibt. Wer je ein Konzert von ihr miterleben durfte, weiß, dass sie diese stets einbezieht, sie sind dauerhaft ein Teil von ihr.

Teilweise sind ihre Erkenntnisse, Erinnerungen und Ansichten er- und abhebend, dann wieder macht sie absolut normale Beobachtungen. Bspw. über das Aussehen von Menschen, die ihr zufällig über den Weg laufen. Und äußert Befürchtungen. Wenn man weiß, welche US-Wahl in das Jahr des Affen fiel, kann man sich schon denken, in welche Richtung sie gehen. Es sind nicht nur Worte, die sie mit uns teilt, sondern auch Bilder. Fotos nämlich, auch diese natürlich selbst geschaffen.

Ich freue mich über jede einzelne Sekunde, die ich im Patti-Smith-Universum verbringen durfte - ich wünschte, ich wäre ein Teil davon. Aber eigentlich bin ich das ja schon durch die Einblicke, die diese großartige Frau den Lesern in ihrem Werk gewährt! Eine Warnung noch: das Buch ist sehr pattimäßig - man muss sich also auf den Menschen Patti Smith einlassen, mit ihm etwas anfangen können. Ansonsten ist es - so könnte ich mir vorstellen - ausgesprochen irritierend.