Cover-Bild Eine Nachtlegende
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Urachhaus
  • Genre: Kinder & Jugend / Kinderbücher
  • Seitenzahl: 183
  • Ersterscheinung: 07.11.2024
  • ISBN: 9783825178055
  • Empfohlenes Alter: ab 8 Jahren
Paul Biegel

Eine Nachtlegende

Verena Kiefer (Übersetzer), Charlotte Dematons (Illustrator)

Er konnte noch nie Nein sagen, der Hauskobold in der alten Villa.
Nicht, wenn Ratte und Kröte mit ihm Karten spielen wollten, und auch
nicht, wenn eine klatschnasse Fee vor seiner Haustür steht und um
Nachtquartier bittet. Dabei weiß er, dass das Feenvolk listig, tückisch und
der Zauberkunst mächtig ist, und fürchtet sich schrecklich. Und doch
sitzt die Fee nun in seiner Stube und erzählt, woher sie kommt.
Herzergreifend und spannend erzählt sie, eine lange, lange Geschichte.
So bleibt sie von Nacht zu Nacht, um weiterzuerzählen, ohne dass je ein
Ende abzusehen wäre. Und täglich kämpft der Kobold gegen seine Angst
und seine Faszination …

Paul Biegel hat mit diesem Buch ein veritables Nachtstück mit Gänsehaut-
faktor geschaffen, zugleich aber herzenswarm, humorvoll bis zur Groteske
und andvoll mit tiefster Lebensweisheit. 1993 erhielt er für dieses Meisterwerk
den ‹Goldenen Griffel›.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.12.2024

Herzerwärmend und humorvoll, aber ebenso düster und etwas bedrückend

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Der Kobold achtet darauf, dass in der Villa alles glatt läuft. Darauf, dass über Nacht der Herd ausgeschaltet ist oder keine Kerze mehr brennt. Jeden Samstag kommen die Ratte und die Kröte zum Karten spielen. ...

Der Kobold achtet darauf, dass in der Villa alles glatt läuft. Darauf, dass über Nacht der Herd ausgeschaltet ist oder keine Kerze mehr brennt. Jeden Samstag kommen die Ratte und die Kröte zum Karten spielen. Und das, obwohl sie ständig nur streiten und der Kobold davon eigentlich genug hat. Doch er konnte noch nie gut Nein sagen. Und so kommt es, dass er auch die klatschnasse Fee hereinbittet, die plötzlich vor seiner Haustür steht und um eine Übernachtungsmöglichkeit bittet. Dabei fürchtet er sich schrecklich, denn das Feenvolk ist listig und der Zauberkunst mächtig. Und dennoch gewährt er ihr Nacht für Nacht weiter Unterschlupf. Schließlich muss er unbedingt wissen wie ihre Geschichte endet. Eine Geschichte, die herzergreifend und spannend ist. Und vor allem sehr, sehr lang. Obwohl er täglich gegen seine Angst und Faszination ankämpft, lauscht er doch jede Nacht ihrer Erzählung, ohne dass je ein Ende abzusehen wäre.

Es gibt zwei Handlungsstränge: einerseits die Gegenwart, in der wir erleben, was im Haus vor sich geht, wie Kobold, Ratte und Kröte auf die Fee reagieren und wie der Kobold zunehmend seine Pflichten aus den Augen verliert, weil er sich ganz auf diese konzentriert. Andererseits lesen auch wir gespannt die Geschichte der Fee, ohne wirklich zu verstehen was sie damit bezweckt. Anfangs begibt sie sich auf die Suche nach einem Prinzen, denn sie möchte unbedingt heiraten, Kinder bekommen und den Tod treffen. Was ihr auf dieser Reise alles widerfährt, erfahren wir im Verlauf. Mir hat beides gleichermaßen gefallen.

Süß fand ich auch die Vorstellung, dass der Kobold sich in einem alten Puppenhaus eingerichtet hat, mit Bettchen, Küche und Wohnzimmergarnitur.

Es ist ein sehr fantasievolles, märchenhaftes Buch, welches sowohl herzerwärmend und humorvoll, aber ebenso düster und etwas bedrückend ist. Der Schreibstil ist fast schon poetisch und metaphorisch. Es erinnert von der Idee her an das Märchen von Scheherazade, die versucht hat ihr Leben zu retten, in dem sie dem Sultan Nacht für Nacht eine Reihe miteinander verbundener Geschichten erzählte. Besonders erwähnenswert sind natürlich auch die wunderschönen Illustrationen von Charlotte Dematons. Darin erkennt man auf jeden Fall ihre Liebe zum Detail und kann sich noch besser in die Geschichte hineinversetzen.

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