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Veröffentlicht am 20.05.2024

Wenn Feuer und Eis aufeinander treffen

Atlantika
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Neves Wurzeln liegen zwar in Atlantika und dennoch hat sie es noch nie betreten. Ihre Eltern flohen vor Jahrhunderten in unsere Welt, um hier ein friedliches Leben zu führen. Doch dann wird die junge Eiselementarin ...

Neves Wurzeln liegen zwar in Atlantika und dennoch hat sie es noch nie betreten. Ihre Eltern flohen vor Jahrhunderten in unsere Welt, um hier ein friedliches Leben zu führen. Doch dann wird die junge Eiselementarin entführt und zurück in eine ihr völlig fremde Heimat verschleppt. Zusammen mit 29 anderen jungen Frauen muss sie sich einem Wettkampf auf Leben und Tod stellen. Nur die Stärkste wird überleben und an der Seite des grausamen Herrschers Josias Atlantika regieren.

🏟️ ⚔️

Als sogenannte „Verräterin“ verfügt Neve nicht über die umfangreiche Ausbildung, die andere Elementare bereits erhalten haben. Sie ist nie in Kontakt mit anderen ihrer Art gekommen und kennt die Traditionen und Umgangsformen Atlanikas nicht. Daher scheint ihre Teilnahme an dem Wettbewerb einem Todesurteil gleichzukommen. Trotzdem ist sie fest entschlossen zwischen Geheimnissen, Intrigen, dunklen Machenschaften und einer ihr feindlich gesinnten Welt zu überleben.

💪👩🏻‍🦳

Wider Erwarten erhält sie Unterstützung von Feuerelementar Ayden, dem Mann, der sie überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht hat und den sie aus tiefsten Herzen hassen möchte. Und dennoch vermag er auf unausstehliche Art und Weise ihr Eis zum Schmelzen zu bringen. Ich mochte beide Protagonisten, aus deren Perspektiven wir die Geschichte erleben dürfen. Sie sind stark und mutig, haben nachvollziehbare Gründe für ihr Tun, keiner von ihnen ist nur gut oder böse. Für ihre jeweiligen Familien und ihre Ziele sind sie bereit einiges zu tun und zu opfern. Am Anfang verhält Neve sich teilweise etwas kindisch und bockig, was natürlich der heiklen Situation geschuldet ist. Als sie aber versteht, was auf dem Spiel steht, macht sie eine gute Entwicklung durch.

🔥❄️

Das Worlbuilding und die Beschreibungen der verschiedenen Elementare und ihrer Kräfte (das Beherrschen von Feuer, Wasser, Erde oder Luft und bei Anomalien wie Neve sogar des Eises) fand ich sehr spannend. Atlantika ist ein sowohl erschreckender, grausamer und erbarmungsloser wie gleichermaßen faszinierender und wunderschöner Ort. Seitdem Princeps Josias den Thron übernommen hat gibt es dort zwischenmenschlich leider nicht mehr viel Gutes. Der Wettkampf um den Platz an seiner Seite besteht aus allerlei gefährlichen Prüfungen, die das Ziel haben, den Herrscher und sein Volk zu unterhalten. Das dabei Menschenleben zerstört werden, interessiert offenbar niemanden. Es wird daher ziemlich blutig und brutal.

🩸☠️

Es handelt sich hier um den Auftakt einer Reihe, der in einem ganz fiesen Cliffhanger endet. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht.

😲😱

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Der Versuch einem Highlander zu widerstehen

A History of Us − Nur drei kleine Worte
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Drei kleine Worte, die für April alles verändern: „Sei meine Freundin!“. Unglaublich! Mitch Malone, der begehrteste Junggeselle von Willow Creek, bittet sie doch tatsächlich seine Freundin zu spielen. ...

Drei kleine Worte, die für April alles verändern: „Sei meine Freundin!“. Unglaublich! Mitch Malone, der begehrteste Junggeselle von Willow Creek, bittet sie doch tatsächlich seine Freundin zu spielen. Und das nur, um dem Gemecker seiner Verwandten beim alljährlichen Familientreffen zuvor zu kommen, die mit seinem Lebenswandel nicht unbedingt etwas anfangen können. Sie lässt sich auf den Deal ein, schließlich bietet Mitch ihr im Gegenzug Hilfe bei der Renovierung ihres Hauses an. Eine absolute Win-Win-Situation. Doch es dauert nicht lange und ihre vorgetäuschte Beziehung fühlt sich mehr als echt an.

👩‍❤️‍👨🎭

Das Setting des Mittelalterfestivals und die dortige Atmosphäre haben mir wieder unheimlich gut gefallen. Leider spielt dieses hier eine eher untergeordnete Rolle, da es nie Teil von Aprils Leben war. Generell hat sie sich nie besonders an gesellschaftlichen Aktivitäten beteiligt. Als alleinerziehende Mutter hat sie sich mit ihrer Tochter ein gemütliches Nest geschaffen. Es galt stets: die beiden zusammen gegen den Rest der Welt. Was bisher auch gut funktioniert hat, doch bald wird Caitlin aufs College gehen. Für diese Zeit hat April eigentlich immer Pläne gehabt. Pläne, die Willow Creek definitiv nicht eingeschlossen haben. Auf mich wirkte sie teilweise ziemlich unnahbar und ungerecht gegenüber Mitch. Sie reitet ständig auf dem Altersunterschied zwischen den beiden herum, der jetzt eigentlich nicht sooo extrem ist, aber für sie anscheinend ein Problem darstellt. Sie ist lange nicht bereit sich ihren eigenen Gefühlen zu stellen und nach all der Zeit sich selbst und ihr Glück an erste Stelle zu setzen.

👭🫣

Ich mochte Mitch bereits in den anderen Teilen unglaublich gerne. Er ist ein unfassbar sympathischer und stets gut gelaunter Kerl, mit dem man Pferde stehlen kann und der immer für seine Freunde da ist. Auf dem Mittelalterfestival tritt er jedes Jahr als Highlander auf und verdreht den Damen mit seinem Charme den Kopf. Es könnte natürlich auch sein, dass Mitchs Anblick im Kilt einen Teil dazu beiträgt. Es ist schön, hier eine andere und verletzlichere Seite von ihm kennenzulernen.

🏰⚔️

Wie erwartet habe ich mich in Willow Creek direkt wieder wohl gefühlt. Es ist ein Ort voller Einwohner, die das Herz erwärmen und die einem sehr häufig ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Es ist schön zu erfahren, wie es den Protagonisten aus den Vorgängern weiterhin ergangen ist. Denn es handelt sich hierbei um den dritten und finalen Teil der Reihe, alle Bände sind allerdings unabhängig voneinander lesbar.

🥰💖

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Veröffentlicht am 05.05.2024

Von Segen und Fluch, als Zauberer groß zu werden

Jenseits der Magie
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Tom Felton ist ein britischer Schauspieler, den die meisten wahrscheinlich als Draco Malfoy aus den Harry-Potter-Filmen kennen. In seiner Autobiografie erzählt er vor allem von den Anfängen und dem Verlauf ...

Tom Felton ist ein britischer Schauspieler, den die meisten wahrscheinlich als Draco Malfoy aus den Harry-Potter-Filmen kennen. In seiner Autobiografie erzählt er vor allem von den Anfängen und dem Verlauf seiner Schauspielkarriere. Diese wurde natürlich maßgeblich von dieser großen Rolle beeinflusst.

Wir erhalten einen umfangreichen Einblick hinter die Kulissen der Harry-Potter-Filmproduktion. Wie liefen die Castings ab? Wie wurde gedreht? Wie sind bestimmte Szenen entstanden? Wie war es mit namhaften Größen zusammen zu arbeiten? Welche Freundschaften hat er geschlossen? Was waren und sind die Höhen und Tiefen des Ruhms? Wie war es zwischen Dreharbeiten und Presseterminen immer wieder in ein normales Leben und in eine normale Schule zurückzukehren zu müssen? Wie hat es sich angefühlt nach dem Ende der Harry Potter-Filme in die Realität des Erwachsenenlebens entlassen zu werden?

Tom Felton beschreibt offen und ehrlich und mit einnehmendem Humor wie er all dies wahrgenommen und erlebt hat. Man bemerkt, dass er bei all dem Trubel und dem Medienhype um die Filme und ihn selbst sehr bodenständig und sympathisch geblieben ist. Er gibt einige interessante und amüsante Anekdoten zum Besten. Ein besonders schöner Zusatz: im Mittelteil befinden sich zahlreiche Fotos.

Wir erfahren aber auch viel darüber wie er aufgewachsen ist und lernen im Zuge dessen seine Familie näher kennen. Wir erkennen, wie wichtig diese für ihn ist und dass deren Unterstützung ihm gegenüber schon immer groß war - nicht nur was seine schauspielerische Karriere betrifft.

Zum Schluss wird es nochmal ernster und emotionaler, nämlich dann, wenn er über seine psychischen Probleme schreibt, die mit Alkohol- und Drogenkonsum einhergingen.

Ich muss zugeben, dass ich mir bis dato nie viele Gedanken um Tom Felton gemacht habe. Aber ich bin sehr froh, seine Autobiografie gelesen zu haben, die mich wirklich sehr in ihren Bann gezogen hat.Tom Felton ist ein britischer Schauspieler, den die meisten wahrscheinlich als Draco Malfoy aus den Harry-Potter-Filmen kennen. In seiner Autobiografie erzählt er vor allem von den Anfängen und dem Verlauf seiner Schauspielkarriere. Diese wurde natürlich maßgeblich von dieser großen Rolle beeinflusst.

Wir erhalten einen umfangreichen Einblick hinter die Kulissen der Harry-Potter-Filmproduktion. Wie liefen die Castings ab? Wie wurde gedreht? Wie sind bestimmte Szenen entstanden? Wie war es mit namhaften Größen zusammen zu arbeiten? Welche Freundschaften hat er geschlossen? Was waren und sind die Höhen und Tiefen des Ruhms? Wie war es zwischen Dreharbeiten und Presseterminen immer wieder in ein normales Leben und in eine normale Schule zurückzukehren zu müssen? Wie hat es sich angefühlt nach dem Ende der Harry Potter-Filme in die Realität des Erwachsenenlebens entlassen zu werden?

Tom Felton beschreibt offen und ehrlich und mit einnehmendem Humor wie er all dies wahrgenommen und erlebt hat. Man bemerkt, dass er bei all dem Trubel und dem Medienhype um die Filme und ihn selbst sehr bodenständig und sympathisch geblieben ist. Er gibt einige interessante und amüsante Anekdoten zum Besten. Ein besonders schöner Zusatz: im Mittelteil befinden sich zahlreiche Fotos.

Wir erfahren aber auch viel darüber wie er aufgewachsen ist und lernen im Zuge dessen seine Familie näher kennen. Wir erkennen, wie wichtig diese für ihn ist und dass deren Unterstützung ihm gegenüber schon immer groß war - nicht nur was seine schauspielerische Karriere betrifft.

Zum Schluss wird es nochmal ernster und emotionaler, nämlich dann, wenn er über seine psychischen Probleme schreibt, die mit Alkohol- und Drogenkonsum einhergingen.

Ich muss zugeben, dass ich mir bis dato nie viele Gedanken um Tom Felton gemacht habe. Aber ich bin sehr froh, seine Autobiografie gelesen zu haben, die mich wirklich sehr in ihren Bann gezogen hat.

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Das Hörbuch ist genial

Der Spurenfinder
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Elos von Bergen ist der berühmteste Spurensucher der Verlorenen Provinzen. Wobei er sich nie selbst als Spurensucher bezeichnet hätte, sondern als Spurenfinder, denn Spuren suchen kann schließlich jeder. ...

Elos von Bergen ist der berühmteste Spurensucher der Verlorenen Provinzen. Wobei er sich nie selbst als Spurensucher bezeichnet hätte, sondern als Spurenfinder, denn Spuren suchen kann schließlich jeder. Es ist das Finden auf das es ankommt.

🔍

Seitdem ein Fall ihn und seine Kinder Ada und Naru fast das Leben gekostet hätte, hat Elos das Spurenfinden aufgegeben. Die Familie hat sich nach Friedhofen zurückgezogen, wo wirklich nie etwas spannendes passiert. Dort widmet Elos sich der Niederschrift seiner zwanzigbändigen Memoiren. Doch dann ereignet sich ausgerechnet in dem verschlafenen Kaff ein Mord und Elos Spurenfinder-Fähigkeiten werden auf eine harte Probe gestellt. Wenn er aber glaubt, seine Kinder würden derweil brav zu Hause bleiben, befindet er sich definitiv auf der falschen Fährte.

☠️

Ich liebe die skurrilen und liebenswerten Charaktere, allen voran die Zwillinge Ada und Naru. Beide sind herrlich neugierig, klug, tatkräftig, dabei ein wenig tollpatschig und auf eine ulkige Art und Weise frech. Das Zusammenspiel mit ihrem Vater ist sehr unterhaltsam zu verfolgen und es kommt immer wieder zu absurden Situationen. Elos erinnert mich mit seinem ständigen „Hm“s irgendwie an Geralt von Riva aus The Witcher. Er ist sehr um das Wohlergehen seiner Kinder besorgt und kann sie dennoch nicht davon abhalten sich in seinen neusten Fall einzumischen.

🤪

Ich habe das Hörbuch gehört, was ich definitiv auch empfehlen würde. Marc-Uwe Kling erweckt die Charaktere gekonnt zum Leben: jeder erhält seine eigene Stimme, was alleine schon schreiend komisch ist. Grade diese Umsetzung lässt die Geschichte garantiert doppelt so amüsant daher kommen als sie sowieso schon wäre. Die Szenen, in denen Stimmonade zum Einsatz kommt, finde ich besonders erwähnenswert.

🎧

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Veröffentlicht am 02.05.2024

Emotional, herzerwärmend und ein wenig dramatisch. Ich lieb‘s.

Träume in Wildberry Bay
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Florentine erwischt ihren Verlobten Jay inflagranti mit seinem Trauzeugen. Und das ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag! Völlig am Boden zerstört flieht sie mit Jays Bruder Raven nach Wildberry Bay. Schnell ...

Florentine erwischt ihren Verlobten Jay inflagranti mit seinem Trauzeugen. Und das ausgerechnet an ihrem Hochzeitstag! Völlig am Boden zerstört flieht sie mit Jays Bruder Raven nach Wildberry Bay. Schnell kommen die Erinnerungen an wunderbare Sommer wieder hoch, die sie früher gemeinsam in dem gemütlichen Fischerdorf verbracht haben - zumindest bis zu dem schicksalshaften Tag, der ihre Familien auseinanderriss. Flo wird klar, dass Jay und sie nie mehr als Freundschaft verbunden hat und ihr Herz schon immer viel mehr durch Raven aus dem Takt geraten ist. Doch hat ihre Liebe nach all den Jahren überhaupt noch eine Chance?

Als Flo und Raven in Wildberry Bay von dem Kutter steigen, ist es wie nach Hause kommen. Nicht nur für die junge Braut, deren Hochzeit soeben geplatzt ist, sondern auch für mich als Leserin. Ich habe mich sofort wohl und heimelig gefühlt.

Besonders gut gefallen hat mir das Setting, welches direkt Urlaubsgefühle ausgelöst hat: eine idyllische Halbinsel mitten im Atlantik, die damals leider Schauplatz einer Tragödie wurde. Die atmosphärischen Beschreibungen der Natur, der schroffen Küsten und des kleinen Ortes sind einfach wahnsinnig schön. Auch die Anekdoten über Bärendame Sybille tragen zum besonderen Charme bei.

Hier kennen sich alle, halten zusammen und sind füreinander da. Jede Neuigkeit wird in einer eigenen WhatsApp-Gruppe geteilt und diskutiert, eine sehr unterhaltsame Idee. Auch die Mitglieder der sogenannten Cosy-Cottage-Clique, also den Familien von Jay, Raven, Flo und deren besten Freundin Gwen waren lange sehr eng miteinander verbunden. Und trotz vergangener und aktueller Konflikte ist die verloren geglaubte Vertrautheit immer noch da. Jeder einzelne Charakter ist mir ans Herz gewachsen. Jede Unterhaltung war liebenswert, jeder Schlagabtausch amüsant. Es wurde emotional, herzerwärmend und ein wenig dramatisch. Ich lieb‘s.

Ich mag auch die Tropes sehr gerne: Friends to Lovers, Grumpy vs Sunshine, Slow burn samt Kleinstadtfeeling. Für mich ist „Träume in Wildberry Bay“ damit auf jeden Fall ein Wohlfühlbuch.

Die kommenden Bände der Reihe wurden kräftig angeteasert und ich hoffe, alle bekommen ihr verdientes Happy End. Aber vorher sind bestimmt noch Herzschmerz und einige Komplikationen zu erwarten. Ich freue mich drauf!

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