Cover-Bild Die Nacht
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Lifestlye, Hobby und Freizeit - Die Natur: Sachbuch
  • Genre: Sachbücher / Natur & Technik
  • Ersterscheinung: 09.06.2014
  • ISBN: 9783641093167
Paul Bogard

Die Nacht

Reise in eine verschwindende Welt
Yvonne Badal (Übersetzer)

Auf der Suche nach Dunkelheit in einer Welt des künstlichen LichtsDie Nacht verschwindet. Über die ganze Erdkugel verteilt sich nachts gleißendes Licht von Straßenlaternen, Wohnhäusern, Tankstellen. Betrachtet man sich die nächtlichen Kontinente unseres Planeten auf Satellitenfotos, scheinen sie in Flammen zu stehen – so viel Licht strahlen sie aus. Das meiste davon ist reine Verschwendung. Unser lichtgesättigtes Zeitalter ermöglicht uns kaum noch die Vorstellung von einer Zeit, in der die Nacht wirklich dunkel war. Schon heute erleben rund zwei Drittel aller Amerikaner und Europäer keine wirkliche Nacht mehr oder wohnen in einer Region, die als lichtverschmutzt gilt. Dabei ist die natürliche Dunkelheit der Nacht unerlässlich für unsere Gesundheit und die aller Lebewesen.Paul Bogard begibt sich – vom hellsten bis zum dunkelsten Punkt der Erde – auf eine faszinierende Suche nach natürlicher Dunkelheit in einer Welt, die durch zunehmende Elektrifizierung immer heller wird.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.08.2023

Interessante Reise in die Dunkelheit

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Ja, ich habe mich erneut an ein Sachbuch getraut, eben weil mich das Problem interessiert hat und ich mich vorher mit der Lichtverschmutzung nie wirklich beschäftigt habe. Dass der Autor dabei so viele ...

Ja, ich habe mich erneut an ein Sachbuch getraut, eben weil mich das Problem interessiert hat und ich mich vorher mit der Lichtverschmutzung nie wirklich beschäftigt habe. Dass der Autor dabei so viele verschiedene Aspekte aufgreift, hat mich positiv überrascht.
Natürlich stehen dabei die Astronomie und die Auswirkungen künstlicher Beleuchtung auf diese Wissenschaft im Vordergrund. Bogard spricht dabei so einige Vor- und vor allem Nachteile an, die einigen wahrscheinlich bisher gar nicht bewusst waren. Interessant ist besonders die Tatsache, dass die meisten von uns nicht mehr realisieren, wie hell unsere Nacht im Vergleich zum neunzehnten und den Anfängen des zwanzigsten Jahrhunderts geworden ist und wie wenige Sterne wir inzwischen in den Städten am Himmel erkennen können. Auch die Diskussion darüber, ob die Sicherheit durch Straßenlaternen und Security Lights wirklich gewährleistet oder nicht sogar verringert wird, gibt einem sofort zu denken.
Dies ist allerdings nur ein Bruchteil dessen, was auf den dreihundertachtundsechzig Seiten angesprochen wird. Umweltverschmutzung, gesundheitliche, architektonische und religiöse Gesichtspunkte werden ebenfalls ausführlich erläutert.


Gehalten ist das Werk in einem leicht verständlichen, aber nicht zu einfachen Schreibstil, der immer wieder von Originalzitaten aus der Fach- und Unterhaltungsliteratur früherer Epochen durchbrochen wird. Alles in allem präsentiert sich Die Nacht eher wie ein Erlebnisbericht, da der Verfasser hauptsächlich aus seiner Perspektive schreibt und dem Ganzen auf diese Weise eine eigene persönliche Note verleiht. Dass man so die Orte, die Bogard besucht, beinahe bildlich vor sich sieht, trägt meiner Meinung nach mehr zur Atmosphäre bei als die Schwarzweißaufnahmen, die ab und zu auf den einzelnen Seiten zu finden sind.
Leider passiert es häufig, dass der Autor sich einmal zu oft wiederholt. Nur zur Bestärkung eines Sachverhalts oder um seine Ansichten zu verdeutlichen geschieht dies etwas zu oft. Hinzu kommt, dass von einem Abschnitt auf den nächsten manchmal abrupt das Thema oder der Schauplatz gewechselt wird. In solchen Fällen wird man dann für einen Moment lang völlig aus dem Lesefluss gerissen, was bei den interessanten Schilderungen meist unnötig störend ist.


Fazit

Bei diesem Buch hatte ich so einiges erwartet, nur nicht die Vielfalt der angesprochenen Themen, die sich mit der Dunkelheit verbinden lassen. Der Autor beschäftigt sich mit Astronomie, Religion, Umwelt- und Lichtverschmutzung, gesundheitlichen und literarischen Aspekten sowie technischen und architektonischen Möglichkeiten, Licht richtig einzusetzen. Wissenschaftliche und philosophische Abschnitte wechseln sich gekonnt mit Schilderungen persönlicher Erlebnisse ab, sodass man die Nacht mit ganz anderen Augen sieht.
Nur manchmal verliert sich Paul Bogard in Wiederholungen und springt dann unerwartet zum nächsten Thema weiter, dass man kurzzeitig aus dem Lesefluss gerissen wird.
Doch wer die Schönheit und Faszination der Nacht in all ihren Formen kennenlernen will, der sollte dieses Buch zur Hand nehmen oder sich hinaus in die Finsternis wagen.

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