Cover-Bild Hände
12,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Homo Littera
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 248
  • Ersterscheinung: 31.08.2015
  • ISBN: 9783902885784
Paul Senftenberg

Hände

„In der Nacht vor seinem dreizehnten Geburtstag zerstörte Paul Kilian mit Hilfe von Hammer und Meißel die Hände der männlichen Figuren auf den spätromanischen Fresken in der Kirche von Obergrabern ...“


Schon als Kind erfährt Paul von seinem Vater nur Abneigung und Aggressivität. Deshalb empfindet er Männerhände als etwas Gefährliches. Einzig die Hände seiner Mutter spenden ihm Trost und Zärtlichkeit. Als der Vater eine Hand verliert, kann er ihn zwar nicht mehr schlagen, doch Zuneigung oder ein nettes Wort erhält Paul trotzdem nicht. So setzt der mittlerweile erwachsene Paul sein Augenmerk auf Männer, die eine Handprothese tragen. Er ist überzeugt, dass ihm eine Plastikhand mehr Liebe schenken kann als eine echte. Als Paul auf Alexander trifft, kommen seine Vorstellungen jedoch ins Wanken. Denn Alexander trägt keine Handprothese …


Mit großem Einfühlungsvermögen in die subtilen Zwischentöne von menschlichen Beziehungen beschreibt Paul Senftenberg den schwierigen Weg seines Protagonisten von Misstrauen und Angst hin zu der Bereitschaft, sich auf die Liebe zu einem anderen Mann wirklich einzulassen. Ein zuweilen verstörender Roman voll starker Bilder, der von seelischen Narben erzählt und vom Mut, sich ihnen zu stellen und vertrauensvoll den Möglichkeiten zu öffnen, die das Leben bietet.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hände -Oder die Suche nach Liebe und Anerkennung

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Paul ist fast 13 als er in einer Nacht und Nebelaktion die Hände der männlichen Figuren auf den Fresken in der Kirche von Obergrabern zerstört. Sein Leben ist geprägt von der Lieblosigkeit und Aggressiviät ...

Paul ist fast 13 als er in einer Nacht und Nebelaktion die Hände der männlichen Figuren auf den Fresken in der Kirche von Obergrabern zerstört. Sein Leben ist geprägt von der Lieblosigkeit und Aggressiviät seitens seines Vaters,der ihn und die Mutter schlägt.Doch auch als der Vater eine Hand verliert wird es nicht besser . Paul ,mittlerweile erwachsen richtet sein Augenmerk immer mehr auf die Hände von Männern aus.Er freundet sich mit Manuel an ,einem Jungen aus seinem Heimatort,der als Kind seine Hand bei einem Unfall verloren hat an.Doch während Manuel ,der wie Paul auf der Suche nach Liebe ist ,denkt das Paul ehrliche Gefühle für ihn empfindet geht es diesem einzig und allein und die Befriedigung seiner Lust mittels der Prothese.Es kommt zum Eklat und beide gehen sich danach jahrelang aus dem Weg.Paul ist ausserstande echte Gefühle zu einem anderen Mann zu entwickeln bis er Alexander trifft,der gesunde Hände hat.

Doch wie wird dieser reagieren wenn er hinter Pauls lang gehütetes Geheimnis kommt?

Ein Roman ,der einen sehr betroffen macht ,denn die als Kind erlittenen Demütigungen und Züchtigungen die Paul sowie auch Manuel und Alexander prägen jeden der Protagonisten auf seine Art.Man begleitet Paul auf seinem schwierigen Weg vom schwierigen Jugendlichen ,der mit seiner sexuellen Neigung plus einer ausgeprägten Fixierung auf Handprotesen um die Liebe seiner Mitmenschenkämpft hin zu einem Mann ,der endlich mit sich selbst im Reinen ist .Stellenweise ist man fassungslos was die Handlung an geht,doch gerade diese zum Teil recht verstörenden Passagen tragen dazu bei ,Pauls und auch Manuels Werdegang zu verstehen.

Ein Buch ,das nicht immer einfach zu lesen ist ,denn es macht betroffen ob der Grausamkeit und Lieblosigkeit seitens der Eltern und der daraus resultierenden Entwickung der beiden Jungen.Dennoch läßt sich das Buch gut lesen ,auch wenn anfangs die Zeitsprünge etwas gewöhnungsbedürftig sind ,doch passt es zur Geschichte..Ein Buch ,das ich trotz der nicht einfachen Thematik innerhalb kürzester Zeit verschlungen habe und das zum Nachdenken anregt.