Cover-Bild Ich hasse Männer
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inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 17.11.2020
  • ISBN: 9783644010499
Pauline Harmange

Ich hasse Männer

Nicola Denis (Übersetzer)

Pauline Harmange hasst Männer – und zwar alle bis auf ihren Ehemann. In ihrem kurzen, pointierten Essay appelliert sie offenherzig, provokativ und nicht ohne Witz an alle Frauen, es ihr gleichzutun und sich nicht mehr darum zu scheren, was eine männerdominierte Umwelt ihnen entgegenbringt. Dabei ist ihr Buch keineswegs ein Aufruf zur Gewalt, sondern eine Aufforderung zum Umdenken: Frauen sollten das Recht haben, Männer abzulehnen und ihnen misstrauisch zu begegnen. Denn dieser Perspektivwechsel kann ein emanzipatorischer und freudvoller Umgang mit einer Welt sein, die noch immer von Ungleichheiten in den Geschlechterbeziehungen geprägt ist. Männerhass ist für Harmange eine Möglichkeit der Befreiung in ein selbstbestimmteres Leben, in dem mehr Raum für weibliche Solidarität und mehr Verschwesterung sein sollte, eine Einladung an alle Frauen, Männer lustvoll zu meiden und Kraft aus den Beziehungen untereinander zu schöpfen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2023

Mutig

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Ich kann Pauline Harmange nur dazu gratulieren, dass sie solch offene, mutige und klare Worte in ihrem Essay gefunden hat. Dass das Büchlein in Frankreich so viel Aufsehen erregt hat, zeigt nur, wie tief ...

Ich kann Pauline Harmange nur dazu gratulieren, dass sie solch offene, mutige und klare Worte in ihrem Essay gefunden hat. Dass das Büchlein in Frankreich so viel Aufsehen erregt hat, zeigt nur, wie tief patriarchale Denkstrukturen in unserer Gesellschaft verankert sind und wie ungern es gesehen wird, wenn diese in Frage gestellt werden.

Der Essay ist kein Aufruf zu unangebrachtem Hass. Er ist lediglich ein Aufruf dazu, auf das Patriarchat, auf die Gewalt und Unterdrückung, die Frauen jeden Tag auf der ganzen Welt und ihr ganzes Leben lang erfahren müssen, zu reagieren. Es ist ein Hass, der versucht, einen Ausweg zu finden, der sich zur Wehr setzen will. Es ist ein Hass, der Gerechtigkeit verlangt und kein Hass, der Gewalt schüren will. Ihm geht Wut voraus, und Enttäuschung, Angst, Trauma. Es ist ein Hass, der Strukturen sprengen will. Strukturen, die schon kleine Mädchen dazu konditionieren, dass sie brav, friedlich, verständnisvoll und süß sein müssen, dass sie einen Partner finden müssen, dass ein Prinz kommen wird, um sie zu retten (Dornröschen, Aschenputtel und unzählige andere Märchen), dass sie sich folglich also niemals selbst retten können und immer auf einen Mann angewiesen sind, dass sie ohne Beziehung und ohne Kinder als Frau keinen Wert in der Gesellschaft haben, bedeutungslos sind:
”Pour les femmes, il y a une nécessité à être en couple, parce qu’une femme seule n’a pas autant de valeur aux yeux du monde qu’une femme qui appartient à un homme.”
(Jungs hingegen dürfen davon träumen, Superhelden zu sein.)
Harmanges Hass ist ein Hass, der all die Lasten abwerfen will, die das Patriarchat Frauen aufbürdet. Es ist ein Hass, der dem alltäglichen Sexismus, all den unangemessenen Sprüchen, Kommentaren, Blicken, Gesten, Witzen und Berührungen etwas entgegensetzen will.

Natürlich glaube ich nicht, dass stumpfer und blinder Hass Veränderungen herbeiführen kann. Aber Wut ist ein guter, ist ein essentieller Ausgangspunkt für Brüche und ich verstehe Harmanges Wut. Außerdem glaube ich, dass Harmanges Radikalität eine Nezessität ist, denn erst sie hat es ermöglicht, dass sie gehört und wahrgenommen wurde und dessen ist sie sich sicherlich bewusst gewesen. Ihr Essay ist mutig und auch wenn ich nicht mit allem, was sie sagt, einverstanden bin, so beginnt er eine Diskussion, verändert Perspektiven und rüttelt hoffentlich wach.

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