Cover-Bild Auf der anderen Seite des Flusses
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: mareverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 04.02.2020
  • ISBN: 9783866486034
Pedro Mairal, Carola S. Fischer

Auf der anderen Seite des Flusses

Als der argentinische Schriftsteller Lucas an einem frühen Dienstagmorgen die Fähre besteigt, die ihn über den Río de la Plata nach Uruguay bringen wird, glaubt er, die Lösung all seiner Probleme sei ganz nahe. Als Vater eines vierjährigen Sohnes, der »wie ein betrunkener Zwerg« seine ungeteilte Aufmerksamkeit verlangt, befindet er sich in einer Schaffenskrise, angewiesen auf das Einkommen seiner Frau Catalina, von der er sich als selbst nicht immer treuer Ehemann zudem betrogen fühlt. In Montevideo will Lucas seine Honorare für zwei neue Buchverträge einlösen, die ihm endlich wieder mehr Selbstvertrauen, die Achtung Catalinas und die so bitter benötigte Zeit zum Schreiben erkaufen sollen. Doch in der pulsierenden Stadt jenseits des silbernen Flusses wartet nicht nur das Geld, sondern auch eine große Versuchung auf ihn.

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Veröffentlicht am 27.07.2024

Über den Sinn des Lebens

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Ein Mann verlässt am Morgen sein Haus, quert innerhalb weniger Stunden einen Fluss und eine Landesgrenze, riskiert viel und muss erst alles verlieren, bevor er zu sich selbst zurückfinden kann.

Der argentinische ...

Ein Mann verlässt am Morgen sein Haus, quert innerhalb weniger Stunden einen Fluss und eine Landesgrenze, riskiert viel und muss erst alles verlieren, bevor er zu sich selbst zurückfinden kann.

Der argentinische Autor spielt auf faszinierende Art und Weise mit dem uns gesellschaftlich anerzogenen Bild dessen, was Richtig und was Falsch, welches Lebensmodell unbedingt erstrebenswert und welches verwerflich ist. Eingebettet in das südamerikanische Lebensgefühl zeichnet Pedro Mairal das Portrait eines Mannes in seinen besten Jahren, dem die Verantwortung für Frau und Kind, der Erwartungsdruck der Gesellschaft und die finanzielle Last über den Kopf wächst - ohne, und das hat mir ausgesprochen gut gefallen, mit dem Finger auf vermeintlich Schuldige zu zeigen oder Partei zu ergreifen. Lässt ihn sich in Tagträumen und Erinnerungen verlieren, gedanklich ab- und umherschweifen, das Leben und seine früheren Entscheidungen Revue passieren; beschreibt dessen Ringen um Selbstbestimmung und persönliche Freiheit. Lucas taumelt und strauchelt, fällt, und dann plötzlich - Stille, Gewissheit. „Auf der anderen Seite des Flusses“ entscheidet sich die Zukunft des Protagonisten, offenbart sich die Fragilität des Glücks.

Ein schmales Büchlein mit umso gewichtigerem Inhalt über den Sinn des Lebens, das Scheitern an Vorstellungen, und ein empathischer, einfühlsamer Blick hinter die Midlife-Crisis. Sprachlich bestechend und mit humorvollen Untertönen.

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