Cover-Bild Haarmann
19,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Themenbereich: Graphic Novels, Comics, Cartoons - Europäische Graphic Novels
  • Genre: Weitere Themen / Comics
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 30.09.2010
  • ISBN: 9783551791078
Peer Meter, Isabel Kreitz

Haarmann

Der Vampir von Hannover: ein erschütterndes Zeitdokument in atmosphärischen Bildern 

Fritz Haarmann gilt als einer der berüchtigtsten Serienmörder Europas. In den 1920er Jahren trieb er in Hannover sein Unwesen. Als Spitzel der Polizei missbrauchte er sein Amt, um junge, alleinreisende Männer in seine Fänge zu locken. Seine Opfer wurden unter dem Vorwand der Fürsorge in seine Wohnung gelockt, wo sie einem schrecklichen Schicksal entgegentraten: Vergewaltigung, Mord und Kannibalismus. Die erschütternde True-Crime-Geschichte ist in detaillierten Bleistiftzeichnungen festgehalten, die das Grauen zum Leben erwecken. Die Authentizität der Darstellung und der dokumentarische Erzählstil führen die Leser*innen nicht nur durch die engen Gassen Hannovers, sondern auch durch eine Geschichtsstunde, die die Nachwirkungen des Kaiserreichs und die Verzweiflung nach dem verlorenen Weltkrieg beleuchtet.  

  • Nah am wahren Fall : Die Graphic Novel basiert auf sorgfältigen Recherchen und vermittelt ein authentisches Bild von Hannover in den 1920er Jahren. 
  • Atmosphärische Schwarz-Weiß-Zeichnungen : Die kunstvollen Illustrationen fangen die Atmosphäre der Zeit eindrucksvoll ein und verstärken die beklemmende Stimmung der Erzählung. 
  • Einblicke in die Psyche eines Serienmörders : Die detaillierte Charakterisierung Fritz Haarmanns bietet einen seltenen Einblick in die Abgründe menschlichen Verhaltens. 

 

Die Graphic Novel "Haarmann" ist eine unheimliche True-Crime-Geschichte in düster-beklemmenden Bildern. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.05.2017

"Kriminal" Haarmann

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Hannover, zwischen Ende des 1. Weltkrieges und 1924. Weimarer Republik, ausgeblutetes Volk, Typhus, Hunger, Abgestumpftheit prägen diese Zeit. Alle sehen zu, dass sie irgendwie über die Runden kommen, ...

Hannover, zwischen Ende des 1. Weltkrieges und 1924. Weimarer Republik, ausgeblutetes Volk, Typhus, Hunger, Abgestumpftheit prägen diese Zeit. Alle sehen zu, dass sie irgendwie über die Runden kommen, die meisten mehr schlecht als recht. Zu dieser Zeit tauchen so viele Knochen in der Leine auf, dass sie irgendwann abgelassen wird, um diese Sache zu untersuchen. Und bald steht fest - es sind menschliche Überreste. Jemand bringt Leute um. Dieser Jemand - damit spoilere ich nicht, da es den Tatsachen entspricht - heißt Fritz Haarmann und ist Polizeispitzel, was es ihm erleichtert, auf dem Bahnhof junge Männer anzusprechen und mit nach Hause zu nehmen. Er hat Sex mit ihnen, bringt sie um und verkauft dann ihr Fleisch an Nachbarn und ein Wirtshaus, auch die Sachen der Ermordeten finden dankbare Abnehmer. Lange Zeit geht er fast unbelästigt seinen grausamen Taten nach, geschützt durch unglaubliche Zufälle und geschützt durch die Polizei selbst, die einen "guten" Spitzel nicht verdächtigen will.

Eine Graphic Novel, die sich mit einem Serienkiller beschäftigt? Kann man da der Materie überhaupt gerecht werden? Man kann. Und das sehr gut. Bezeichnend für diese Geschichte ist wohl, dass hier nicht nur das reißerische Hauptaugenmerk auf dem Killer liegt. Tatsächlich erhält der seine Charakterstudie dadurch, dass mit ihm interagierende Personen durch ihre Handlungen und ihr Denken Haarmann besser beschreiben, als das durch den intensiven Fokus auf ihm selbst geschehen könnte. Die Geschichte ist sehr gut ausgefeilt und wird durch die Superzeichnungen getragen. Im Innenteil des Buches gibt es Kurzbeschreibungen all seiner Opfer (auch wenn die Story der Beschreibung des Friedel Rothe widerspricht) und am Ende gibt es auch noch einmal eine Kurzzusammenfassung zu Haarmann und der Zeit, in der er agierte. Eine empfehlenswerte GN, düster, beklemmend und man fragt sich manchmal, wer das Monster ist: derjenige, der tötet oder diejenigen, die durch ihre Gier, ihre Selbstzufriedenheit und durch ihre Arroganz den Morden Vorschub leisteten.