enttäuschend
Eine Unmenge von handelnden Personen erschwerte mir den Überblick, Maibach, Freiwald, Kirchner und wie sie alle hießen, da war wirklich nur sehr schwer auseinander zu halten, wer nun zu den Medien wie ...
Eine Unmenge von handelnden Personen erschwerte mir den Überblick, Maibach, Freiwald, Kirchner und wie sie alle hießen, da war wirklich nur sehr schwer auseinander zu halten, wer nun zu den Medien wie div. Rundfunk- und Fernsehanstaltem, den Fotoreportern und Journalisten div. Magazine und Zeitungen, wer zu der ermittelnden (oder vielmehr nicht ausreichend ermittelnden) Fraktion (auch davon gab es zuständigkeitsbedingt etliche) gehörte oder wer einfach nur so, sozusagen als Seitenfüller, durch die Seiten schlich. Erschwerend kam hinzu, dass gewöhnlich etliche Sätze/Zeilen vergingen, ehe endlich durch Namensnennung deutlich wurde, wessen Handlungsstrang wir denn nun gerade wieder weiterverfolgen. Hinzu kamen dann auch noch die vielen Personen im Umfeld der vielen herumschleichenden Nebenfiguren, Als ob die Geschichte an sich nicht dramatisch genug war, alle hatten ein ungeheuer dramatisches Schicksal. Das ging hin bis zu einem Roulettespielsüchtigen Cousin Rene. Selbst dem Pressefotografen, der den armen angeschossenen Jungen aus dem Bus tragen musste, wird noch eine ihm mit letzter Kraft unverständliche Abschiedsworte ins Ohr hauchende tote Schwester angedichtet. Von den verschiedenen authentischen Handlungsorten geht der Focus ein gefühltes Drittel des Buches in eine Kinderklinik, wo wir in epischer Breite über den künstlichen Darmausgang eines von einem Möchtegernwomanizer mit seiner Nochnichtehefrau gezeugten Frühchens informiert werden, bevor wir dann von seinen anderen beiden Nebenfrauen ähnlich interessante Dinge erfahren. Zu dem ganzen Übel dann auch noch div. Wiederholungen. So scheint Herr Henning beispielsweise ein Faible für den Rohrschachtest zu besitzen, denn es erinnert ihn fast jeder erwähnte Schweißfleck - und davon gab es in diesem heißen deutschen Sommer viele - an die dortigen Gebilde. Schade.