Manchmal braucht es ganz wenig, um glücklich zu sein
Ich gebe zu, dass ich, bevor ich dieses Buch gelesen habe, noch nie von Upper Dolpo gehört habe. Ein abgeschiedenes Gebiet mitten im Himalaya, in dem die die Zeit scheinbar viel langsamer vergeht, wenn ...
Ich gebe zu, dass ich, bevor ich dieses Buch gelesen habe, noch nie von Upper Dolpo gehört habe. Ein abgeschiedenes Gebiet mitten im Himalaya, in dem die die Zeit scheinbar viel langsamer vergeht, wenn nicht sogar für viele Jahre stillgestanden hat.
Peter Hinze ist fasziniert von Nepal, seinen Bewohner.innen und Traditionen und begibt sich auf eine Wanderung , die ihm die Menschen in dieser Region näher bringt und ihm zeigt, dass es ganz wenig braucht, um glücklich zu sein.
Der Autor beweist ganz viel Fingerspitzengefühl, Einfühlungsvermögen und Sensibilität, wenn er den Lebensraum der Dolpa-pa betritt, der entbehrungsreich und karg ist und trotzdem Glück und Zufriedenheit ausstrahlt.
Ein Leben im Einklang mit der Natur, mit all ihren Widrigkeiten und ihren kleinen Geschenken, die in der Vergänglichkeit des Augenblicks zu finden ist.
Peter Hinze schließt Freundschaft mit den Dolpa-pa, deren Geschichten sich in tiefen Lebenslinien im Gesicht und auf der Haut finden lassen. Jede Runzel, jede Falte, jede Narbe erzählt von Ereignissen, die die Menschen geprägt und gezeichnet haben und trotzdem, oder gerade deswegen, sind sie glücklich mit dem, was sie haben. Armut und Entbehrung gehören zum Alltagsbild, aber es sind der Zusammenhalt, Freundschaft, ihr Glaube und die gegenseitige Unterstützung, die sie dankbar machen.
Der Schreibende fasst seine Eindrücke, die er auf den einzelnen Etappen seiner Wanderung erlebt hat, u.a. mit den Kapitelüberschriften Demut, Gelassenheit, Glauben, Achtsamkeit, Zufriedenheit und Gemeinschaft zusammen und für die Leser:innen wird deutlich, dass in diesen Worten so viel mehr steckt, denn die Dolpo-pa haben ihr Leben nach diesen Werten ausgerichtet und finden ihr ganz persönliches kleines Glück im bewussten Erleben des Moments.
Leider muss ich hier einen halben Stern abziehen, da die Qualität der Fotos nicht ganz so gut gelungen ist , um hier die beeindruckenden Aufnahmen in ihrer ganzen Intensität und Leuchtkraft darzustellen.
Ein Buch, das es verdient, von einer großen Leserschaft gelesen und verstanden zu werden.