Interessante Thematik, aber es fehlt das gewisse Etwas
Der Krieg ist erst wenige Tage zu Ende und schon kriechen die ersten Gerüchte über einen sagenhaften Schatz der Nazis aus den Ritzen. Natürlich ist das Interesse groß und die Suche nach dem Reichtum aus ...
Der Krieg ist erst wenige Tage zu Ende und schon kriechen die ersten Gerüchte über einen sagenhaften Schatz der Nazis aus den Ritzen. Natürlich ist das Interesse groß und die Suche nach dem Reichtum aus Goldtöpfen beginnt. Mittendrin ein Trio, das der Zufall zusammengeführt hat und dessen Beweggründe unterschiedlicher nicht sein können. Während Erich nach Rache sinnt, möchte Susan mehr über die Lebensborn-Kinder in Erfahrung bringen. Josef aber steckt voller Abenteuerlust und ahnt nicht, dass er gemeinsam mit seinen beiden Zweckverbündeten auf einer gefährliche Fährte unterwegs ist....
Peter Meisenberg macht Nachkriegsgeschichte lebendig und erzählt in "Die Nacht der Dollars" vom sagenumwobenen Schatz der Nazis und lässt seine fiktiven Personen in Oberbayern eine wirklich rasante Geschichte erleben. Der Schreibstil gefällt, da er abwechslungsreich und und randvoll mit faszinierenden Fakten ist. Jedoch fehlt dem Buch das gewisse Etwas, um die Leser:innen voll und ganz an die Seiten zu fesseln. Auf gerade einmal 221 Seiten tauchen die Lesenden in die interessante Thematik ein, die Stoff für so viel mehr bietet und daher nur angerissen wird.
Mir fehlt ein wenig der Tiefgang und Vermittlung von Hintergrundwissen, um vollkommen in das Geschehen abtauchen zu können. Hier ist ein breites Spektrum an Möglichkeiten vorhanden, um die zwielichtigen Charaktere noch genauer zu beleuchten, ihnen Auftritte zu verschaffen, die in Erinnerung bleiben. Auch findet nur ein recht oberflächlicher Einblick in die Recherche von Susan über den Verbleib der Lebensborn-Kinder statt, sodass hier noch lange nicht das volle Potenzial ausgeschöpft ist, um der Generation der Nachkriegsenkel:innen das nahe zu bringen, über das die Großeltern lange geschwiegen haben und immer noch schweigen.
Auch wenn es drei unterschiedliche Beweggründe sind, die Ernst, Josef und Susan zu einer Zweckgemeinschaft machen, hätte ich sehr gerne noch viel mehr in ihre Gefühls- & Gedankenwelt geschaut, um ihre Antreiber zu verstehen und nachvollziehen zu können. Zwar webt der Autor eine spannende Handlung, vergisst aber dabei ab und zu, seine Leser:innen mitzunehmen. Auch die Fülle der Themen, die angerissen und nicht weiter vertieft werden, führen manchmal zu abrupten Wechseln und auch das das Ende erscheint irgendwie unvollständig.
Die Idee zum Buch gefällt, die Umsetzung zeigt aber noch deutlich Luft nach oben