Cover-Bild Die Nacht der Dollars
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 24.08.2023
  • ISBN: 9783987070747
Peter Meisenberg

Die Nacht der Dollars

Kriminalroman
Ein Kriminalroman aus den ersten Nachkriegstagen, stimmungsvoll erzählt.
Garmisch-Partenkirchen 1945, wenige Tage nach Kriegsende. Ortsansässige Gangster und die korrupte amerikanische Besatzungsmacht suchen den Devisenschatz des Deutschen Reiches. Da kommt ihnen ein Trio in die Quere, das eigentlich ganz anderes vorhat: Kommunist Ernst sucht den Gestapomann, der seine Verlobte auf dem Gewissen hat, die englische Anthropologin Susan sucht Lebensborn-Kinder und der zwanzigjährige Josef das Abenteuer. Das findet er in einer Garmischer Villa, in der der Schatz versteckt sein soll. Kurzerhand macht er Ernst und Susan zu seinen Verbündeten. Und die Jagd beginnt.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.09.2023

Ein penibel recherchierter hist. Roman

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Wenige Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, die amerikanischen Truppen sind die Herren in Oberbayern, machen die ersten Gerüchte um einen sagenhaften Goldschatz der Nazis die Runde. Neben noch nicht ...

Wenige Tage nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, die amerikanischen Truppen sind die Herren in Oberbayern, machen die ersten Gerüchte um einen sagenhaften Goldschatz der Nazis die Runde. Neben noch nicht verhafteten NS-Angehörigen suchen auch amerikanische Soldaten und andere Glücksritter nach dem Gold.

Drei Personen Erich, Josef und Susan geraten in den Sog des Goldrausches, obwohl sie ursprünglich ganz andere Beweggründe hatten, unabhängig von einander Nachforschungen anzustellen. Doch dann werden sie zu einer Art Schicksalsgemeinschaft.

Erich, ein Kommunist ist auf der Suche nach dem Verräter, der ihn und seine Gruppe denunziert und ins KZ gebracht hat, wo Erichs Verlobte ermordet worden ist. Josef, ein Jugendlicher, der von seinem Großvater vor dem Volkssturm versteckt worden ist und nun erkennen muss, dass sein Großvater doch nicht der Held ist, für den er ihn immer gehalten hat. Dritte im Bunde ist Susan, eine Engländerin, die dem Verbleib der Lebensborn-Kinder nachgehen will.

Meine Meinung:

Peter Meisenberg gelingt es in diesem historischen Krimi sehr gut, das unmittelbare Nachkriegsvakuum darzustellen. Das alte NS-Regime ist zwar formell beseitigt, aber eine neue Ordnung ist noch nicht hergestellt. Das bietet allerlei zwielichtigen Gestalten auf allen Seiten Bühne für ihre Machenschaften. Hier die alten Nazis, mit oder ohne Persilschein, den sie von korrupten US-Militärs ausgestellt bekommen, dort Einheimische, die sich eine Scheibe vom Speck abschneiden wollen sowie Angehörige der US-Army, die sich selbst bereichern wollen, immerhin ist man ja die siegreiche Armee.

Die Jagd nach dem Nazi-Gold ist schon mehrfach literarisch abgehandelt worden, die Rache an ehemaligen Nazi-Schergen ebenfalls. Neu ist der Handlungsstrang um Susan Mitford, die an die britischen Mitford-Schwestern Nancy, Pamela, Diana, Unity, Jessica und Deborah angelehnt ist. Dieser Handlungsstrang ist sehr interessant, aber für mich zu wenig intensiv abgehandelt worden. Inzwischen gibt es einige Sachbücher, die versuchen die Lebensborn-Kinder ausfindig zu machen. Auch jenes himmelschreiende Unrecht, nämlich der Kindesraub in den besetzten Gebieten, wenn die Kinder nur blond und blauäugig waren, wird hier (zu) kurz angesprochen. Wer dazu mehr lesen will, dem sei das Buch „Raubkind“ von Dorothee Schmitz-Köster empfohlen.

Der Schreibstil Peter Meisenbergs ist flüssig. Der Roman lässt sich vor allem durch den häufigen Perspektivenwechsel sehr gut lesen. Ein paar Seiten mehr, um die drei Hauptfiguren ein wenig ausführlicher zu beschreiben, wäre vielleicht nützlich gewesen. Aber, das ist Jammern auf hohem Niveau.

Vielleicht ist dieser historische Krimi Auftakt zu einem Sub-Genre im Emons-Verlag. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich zahlreiche Leser hier finden werden.

Fazit:

Ein interessanter historischer Krimi, der Anfang Mai 1945 in Oberbayern spielt. Gerne gebe ich hier 4 Sterne.

Veröffentlicht am 24.08.2023

unmittelbare Nachkriegszeit

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Peter Meisenberg hat die Handlung von seinem Roman Die Nacht der Dollars unmittelbar in die Zeit nach Ende des zweiten Weltkriegs gelegt. Das ist spannend, da ich hierzu noch wenig gelesen habe.
Es war ...

Peter Meisenberg hat die Handlung von seinem Roman Die Nacht der Dollars unmittelbar in die Zeit nach Ende des zweiten Weltkriegs gelegt. Das ist spannend, da ich hierzu noch wenig gelesen habe.
Es war eine unheimlich schwere und gefährliche Zeit mit Tätern, Mitläufern und Opfern, die jetzt nach neuen Möglichkeiten zum Überleben suchen.
Im Mittelpunkt Ernst, der aus der Gefangenschaft freikam und jetzt auf Rache sinnt.
Eine weitere Hauptfigur ist Susan Mitford aus England, die nach den Lebensborn in Deutschland recherchiert.
Dann gibt es noch Josef.
Diese Figuren sind glaubhaft. Eine der Stärken des Romans.

Als Leser spürt man die Atmosphäre der Zeit unmittelbar schon durch die Beschreibungen der ersten Szene. Die Menschen sind übermüdet und angespannt, viele Gebäude liegen in Trümmern.

Das sind große Themen, die der Autor in seinem kurzen Buch dann doch nicht so ganz gerecht werden kann. Das Buch ist dann auch etwas zu abrupt zu Ende.