Triste Beziehungsunfähigkeit deluxe
Meinung
Eine Geschichte über jemanden, der sein Leben damit verbringt, sozialen Bindungen zu meiden. Die Geschichte beginnt vielversprechend. Nach dem ersten Drittel lässt es nach. Zu sehr verstrickt ...
Meinung
Eine Geschichte über jemanden, der sein Leben damit verbringt, sozialen Bindungen zu meiden. Die Geschichte beginnt vielversprechend. Nach dem ersten Drittel lässt es nach. Zu sehr verstrickt sich die Hauptfigur in absurde Handlungen.
Seine seltsame Trauer um eine Jugendliebe, die nie erwidert wurde, ist für mich sehr bizarr. Natürlich gibt es Menschen, die uns immer wieder in den Sinn kommen, verpasst Chancen etc., dass man jedoch über eine unerfüllte Liebe nie hinweg kommt und sie als Sinnbild der perfekten Beziehung idealisiert, halte ich als Grund für Bindungsunfähigkeit für sehr weit hergeholt.
Zudem ist mir der Charakter des Andreas fremd geblieben. Im Prinzip ein egoistischer, selbstbezogener Mensch, dessen Welt sich ausschließlich um ihn dreht. Besonders an den Haaren herbeigezogen wirkt die Sache beim Arzt. Anstatt einfach den Befund abzuwarten, eigene Schlüsse zu ziehen, nur weil er etwas, das der Arzt zu seiner Assistentin sagt, falsch interpretiert und natürlich gleich auf sich bezieht, hat etwas von einer miesen Fernsehkomödie.
Der Roman zieht sich in die Länge und lässt es an Tiefgang fehlen. Ich habe immer mal wieder Seiten überblättert und nichts Wesentliches verpasst. Es ist eine zähe Geschichte über einen langweiligen Typ, der existiert, aber nicht wirklich lebt. Es fehlt für mich auch die wahrhafte, nachvollziehbare Auseinandersetzung mit den Gründen dafür.
Fazit
Aus meiner Sicht ist es ein sehr schwacher Roman, der auch stilistisch nicht punkten kann.