Möge der Text um die Welt gehen
Wer kennt nicht das Buch „Dr. Schiwago“. Selbst wenn man das Buch nicht gelesen hat, so konnte man dem Film kaum entgehen. Das Buch ist einfach ein Klassiker der Weltliteratur.
Und nun präsentiert uns ...
Wer kennt nicht das Buch „Dr. Schiwago“. Selbst wenn man das Buch nicht gelesen hat, so konnte man dem Film kaum entgehen. Das Buch ist einfach ein Klassiker der Weltliteratur.
Und nun präsentiert uns das Autorenduo Petra Couvée und Peter Finn, wie es dazu kam, dass dieser Klassiker nicht zuerst in Pasternaks Heimatland Russland erschien und wie die CIA dazu beigetragen hat, dass es zu diesem Erfolg wurde. Aufmerksam wurde ich auf das Buch ‚“ Die Affäre Schiwago“ in einer Nachrichtensendung. Da ich Dr. Schiwago liebe, war es ein Muss für mich, auch dieses Sachbuch zu lesen.
Von der ersten Seite an war die Geschichte sehr spannend und sie liest sich wie ein Thriller. Leider habe ich auch immer wieder nach noch mehr Informationen zur russischen Geschichte gesucht und mich dabei ein wenig verloren, denn vieles aus der Historie war mir nicht so präsent. Obwohl sie sich das Buch also angenehm flüssig liest, benötigt man jedoch Zeit, sich mit der Geschichte zu beschäftigen.
Boris Pasternak sah keine Möglichkeit sein Werk in seinem Heimatland zu veröffentlichen, da die Zensur in der UdSSR rigoros verhindert, dass etwas gegen den Staat geschrieben wird. Bei der Entscheidung, was auf die schwarze Liste kommt, ist man eher übervorsichtig. Dennoch schafft es Pasternak, dass die Welt sein Werk lesen kann, denn er nutzt die Chance und übergibt das Manuskript an D’Angelo. Dieser sorgt dafür, dass das Werk in Italien von dem italienischen Verleger Giangiacomo Feltrinelli veröffentlicht wird. Dann nutzt die CIA den „Dr. Schiwago“ für ihre Zwecke. Sie druckt das Buch in Russisch und schmuggelt es in das Land, in dem es auf der schwarzen Liste steht. Damit wird das Leben für Pasternak und seine Familie natürlich nicht einfacher. Während er überwacht und gegängelt wird, lobt man ihn im Ausland und verleiht ihm sogar den Nobelpreis, den er auf Betreiben der Regierung ablehnen muss. Auch nach seinem Tod lässt man die Familie von Pasternak und auch seine Geliebte Olga Iwinskaja und deren Tochter nicht in Ruhe.
Spannend fand ich auch, wie viel Biografisches Pasternak in sein Werk hat einfließen lassen. Beeindruckend ist auch, dass er trotz aller Repressalien sein Werk veröffentlichen wollte.
Ich kann nur Pietro Zvetermich zustimmen, der der Originalmanuskript geprüft hat: „Einen solchen Roman nicht zu veröffentlichen, wäre ein Verbrechen an der Kultur.“ (Seite 100)
Ein tolles Sachbuch, spannend wie ein Thriller.