Cover-Bild Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau
17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Haymon Verlag
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Religion & Philosophie
  • Ersterscheinung: 05.04.2022
  • ISBN: 9783709939673
Phenix Kühnert

Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau

über trans Sein und mein Leben
Der Kampf für Gerechtigkeit und trans* Rechte? – ein Kampf für uns alle!

Eine Rose ist eine Rose ist eine Rose ist eine Rose … Sprache, Identität und vor allem: Empathie
Der Name einer Sache verkörpert deren Bild, unsere Vorstellung davon und die damit verbundenen Gefühle. Oder: Eine Sache wird zur Sache durch ihre Benennung. Doch wie können wir diesen einfachen Gedanken auf unsere Umgebung übertragen? Phenix Kühnert ist sich sicher: mit Empathie. Wir leben in einer Gesellschaft, die alle ausschließt, die von der Norm abweichen. Phenix nimmt uns an die Hand, macht deutlich, wie sehr Sprache unser Denken prägt, was es heißt, die eigene Identität abgesprochen zu bekommen, wie uns Zuschreibungen und Vorgaben zu Männlichkeit und Weiblichkeit beeinflussen. Sie setzt sich für trans* Rechte und nicht binäre Menschen, die queere Community und Verständnis ein. Phenix ermutigt und sensibilisiert. Denn: Menschen sind verschieden, nichts zu 100 Prozent, wir entwickeln und verändern uns, wachsen. Und dabei wird klar: Diversität ist die wahre Normalität.

Radikale Offenheit: Phenix hält ein Megafon in der Hand und spricht über … alles, und zwar so richtig!
Phenix Kühnert will mehr. Mehr Rechte, mehr Stimmen, mehr Inklusivität. Gesellschaftliche Konstrukte? Einteilungen in "normal" und "anders"? Werfen wir am besten über den Haufen. Dafür kämpft Phenix. Und das jeden Tag. Sie blickt zurück in ihre Kindheit, deutet Erinnerungen neu, schreibt über Schmerz und Akzeptanz. Mit ihr dürfen wir in Wartezimmern von Ärzt*innen Platz nehmen, öffnen einen Pass, der uns nicht entspricht, spüren einen Anflug dessen, was das auslösen kann. Wir sind dabei, wenn Phenix zum ersten Mal Hormone nimmt, wenn sich ihr Körper zu verändern beginnt, verstehen, was das Rasieren ihrer Beine mit Emanzipation zu tun hat. Wir begleiten sie bei Höhen und Tiefen, in Sportumkleidekabinen oder auf Dates in Berlin. Phenix lässt uns ganz nahe an sich heran, macht sich verletzlich, ist sanft und entschieden. Und: Sie zeigt, warum es so wichtig ist, dass wir Gleichberechtigung gemeinsam groß machen.

"Ich identifiziere mich nicht als trans, ich bin trans. Ich nutze nicht die Pronomen 'sie/ihr', sondern meine Pronomen sind 'sie/ihr'. Dazu habe ich mich nie entschieden, das war schon immer so. Es gibt kein Datum, an dem ich trans geworden bin. Es gab den Moment, in dem ich es mir eingestanden habe, und es gab den Moment, ab dem ich mich entschieden habe, es anderen zu erzählen. Ich war nie ein Mann, bei meiner Geburt wurde mir das männliche Geschlecht zugewiesen und ich habe mich dem angepasst gesellschaftlich typisch männlich präsentiert."

Phenix Kühnert, aus "Eine Frau ist eine Frau ist eine Frau"

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
  • Venatrix hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.07.2022

Ein wichtiges BUch

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Phenix Kühnert ist Model, Bloggerin und lautstarke Aktivistin der LGBTQIA-Szene. Sie erzählt in ihrem Buch, wie es ist in einer Gesellschaft aufzuwachsen, die Menschen ausschließt, die nicht der (vermeintlichen) ...

Phenix Kühnert ist Model, Bloggerin und lautstarke Aktivistin der LGBTQIA-Szene. Sie erzählt in ihrem Buch, wie es ist in einer Gesellschaft aufzuwachsen, die Menschen ausschließt, die nicht der (vermeintlichen) Norm entsprechen.

Phenix Kühnert ist - wie sie berichtet - von Geburt an das männliche Geschlecht mit allen seinen Merkmalen zugewiesen. Sie selbst fühlt sich, wie sie beschreibt, von je her anders. Die Erkenntnis, eine Frau zu sein, kommt im Vergleich zu manchen anderen Transgender früh.

„Jeder Lebensweg ist ein eigenständiger, der sich von jedem anderen unterscheidet. Konkrete Antworten, die für die gesamte Community gelten, kann ich nicht liefern, aber ich hoffe, ich kann zum Denken anregen.“

Meine Meinung:

Dieses Buch ist das zweite, das ich in kurzem Abstand gelesen habe und das das Thema Transgender aus Sicht einer Betroffenen schildert.

Interessant finde ich die Querverbindungen zum Leistungssport, in dem man jahrelang, um Medaillen und Prestige willen, transPersonen, quasi missbraucht hat. Dieser Teil des Buches hat mir sehr gut gefallen.

Im Gegensatz zu „Endlich Nora!“ (Nora Dahmen) fühlt sich dieses Buch hier laut an und an manchen Stellen anklagend. Die Offenheit mit der Phenix die Situation der Transgender schildert, mag manche Leser verschrecken. Sie ist aber notwendig, um veraltete Denkmuster aufzubrechen. Manchmal, wenn ich Zeitung lese, habe ich den (sehr subjektiven) Eindruck, dass es zur Zeit „chic“ ist, sich als queer zu outen. Das hat Phenix ebenfalls festgestellt, wie aus diesem Zitat ersichtlich ist.

„Natürlich stelle ich selbst auch fest, dass meine Geschlechtsidentität in der Medienwelt als Trendthema eingestuft wird. Queer zu sein ist jedoch kein Trend, es geht um Existenzen“.

Sehr gut sind die zahlreichen Begriffe erklärt. Entweder im Text direkt oder als Glossar am Ende des Buches.

Fazit:

Ein sehr guter, wenn auch ein wenig lauter, Einstieg in ein Thema, das für viele Menschen ein wenig befremdlich wirkt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.