Männliche Emanzipation?
??? Ich bin ratlos. Zumindest das steht fest: sympathisch ist mir weder der Roman noch sein Protagonist, und das ganz im Gegensatz zu meinen bisherigen Leseerfahrungen mit diesem Autor. ich vermisse auch ...
??? Ich bin ratlos. Zumindest das steht fest: sympathisch ist mir weder der Roman noch sein Protagonist, und das ganz im Gegensatz zu meinen bisherigen Leseerfahrungen mit diesem Autor. ich vermisse auch laut Marcel Reich-Ranicki "eine der schönsten Frauenfiguren der neueren amerikanischen Literaur". In dem Punkt scheine ich das falsche Buch gelesen zu haben, denn die besagte Frau bleibt doch konturlos abgesehen von den körperlichen Reizen und ihrem unbefangenen Umgang damit, und das aus der Sicht eines in die Jahre gekommenen Professors, der eine Vorliebe für junge Studentinnen hat. Phantasien eines Mittsechzigers? Sein Erleben der "sexuellen Revolution" deutet stark darauf hin. Er bescheibt, wie er in den Sechzigerjahren als Professor und Mittdreißiger sich nur zu gern dem sexuellen Befreiungstaumel seiner Student(innen) anschließt und überlässt und dabei im Zuge seiner "männlichen Emanzipation" seine Familie hinter sich lässt, fortan nur sich selbst verantwortlich fühlend.
Das Ende, und da möchte ich nicht vorgreifen, beschreibt eine sehr merkwürdige Weise. sich dem eigenen Alter und dem Tod entgegen zu stellen. Unsympathisch!