Vorab: Vegetarier ist Herr Wondrak nicht. Trotzdem kommen die meisten seiner Rezepte ohne Fleisch aus. Es handelt sich ja meist um typische Alltags- bzw Arme-Leute-Rezepte aus seiner Jugend. Sogar die ...
Vorab: Vegetarier ist Herr Wondrak nicht. Trotzdem kommen die meisten seiner Rezepte ohne Fleisch aus. Es handelt sich ja meist um typische Alltags- bzw Arme-Leute-Rezepte aus seiner Jugend. Sogar die Bratkartoffeln werden nur zu besonderen Anlässen mit Speck veredelt.
So liebevoll, wie die Zubereitung der Gerichte beschrieben wird, fällt es sicher leicht, davon einige nachzukochen. Die Linsenrösti habe ich mir schon einmal vorgemerkt, obwohl es heißt, das Herr Wondrak große Mengen davon für die Kinder brät, die sie lieben, er selbst sie aber gar nicht mag.
Es sind die Geschichten um die einzelnen Rezepte und Janoschs Illustrationen, die dieses Kochbuch so besonders machen.
Was den Fleischkonsum angeht, ist Herr Wondrak zwiegespalten. Als das Schwein ihm klarmacht, dass es für seinen Schweinegulasch nicht sterben will, geht er zum Metzger und kauft dort eine Dose Schweinegulasch. Für Herrn Wondrak kommt wohl auch der Strom aus der Dose.
Das Rezept für den Hasenbraten wird begleitet von Illustrationen von Janosch, die zunächst Herrn Wondrak mit Flinte im Wald zeigen, wo er den Hasen trifft und abschließend steht nicht etwa ein Hasenbraten auf dem Tisch, sondern man sieht Hernn Wondrak und den Hasen am Tisch sitzen und gemeinsam an Möhren knabbern.
Als Nicht-Kochkünstlerin liebe ich Kochbücher schon allein wegen der bunten Bilder. Dieses hier wird sicher eins meiner schönsten sein.
Gleich vorweg: Der Krimi hat mich positiv überrascht, denn ich habe Vorurteile was "Regional"-Krimis angeht, die in angesagten Regionen oder Orten spielen, zumal wenn die Autoren nicht dort ansässig sind ...
Gleich vorweg: Der Krimi hat mich positiv überrascht, denn ich habe Vorurteile was "Regional"-Krimis angeht, die in angesagten Regionen oder Orten spielen, zumal wenn die Autoren nicht dort ansässig sind oder, noch schlimmer, Ausländer sind, die unter einem Pseudonym schreiben, das dies vortäuscht.
Mary L. Longworth macht zumindest keinen Hehl daraus, dass sie Kanadierin ist.
Mord in der Rue Dumas lebt weniger von dem Kriminalfall, der allerdings auch sehr schlüssig ist, als vielmehr durch die Personen und ihre Beziehungen untereinander, die anfangs nicht leicht zu durchschauen sind, wenn man die Reihe nicht kennt, und vor allem durch die Atmosphäre der Stadt Aix-en-Provence.
Hier kennt man sich untereinander wie typisch in einer Kleinstadt, ist verwandschaftlich, beruflich, gesellschaftlich miteinander verbandelt. Entsprechend gelangen auch die Informationen auf teilweise ungewöhnlichen Kanälen zu den beiden Ermittlern, Untersuchungsrichter Antoine Verlaque und Kommissar Bruno Paulik.
Das liest sich sehr angenehm und hat mich gut unterhalten, so dass ich nicht übel Lust hätte, mehr aus der Reihe zu lesen.
"Cold Case - Das verschwundene Mädchen" ist das Thriller-Debut von Tina Frennstedt, die sich als Kriminalreporterin in Schweden schon einen Namen gemacht hat. Die Autorin hat somit beste Voraussetzungen ...
"Cold Case - Das verschwundene Mädchen" ist das Thriller-Debut von Tina Frennstedt, die sich als Kriminalreporterin in Schweden schon einen Namen gemacht hat. Die Autorin hat somit beste Voraussetzungen für spannende und authentische Thriller-Lektüre.
Und spannend geht es auch los: Eine Frau wird in ihrem Haus angegriffen, verfolgt, vergewaltigt und getötet. Durch einen weiteren Vorfall wird klar, dass es sich bei dem Mörder um einen Serientäter handelt, der Jahre zuvor schon im benachbarten Dänemark die Polizei beschäftigt hat, genannt Valby-Mann, außerdem gibt es Hinweise auf einen 16 Jahre alten, nicht aufgeklärten Vermisstenfall.
Hier kommt das Cold-Case-Team um Tess Hjalmarsson ins Spiel.
Wie hängen die beiden Fälle zusammen?
Die Ermittlungsarbeit ist zäh und zieht sich hin. Die einzelnen Personen des Teams bekommen nach und nach Konturen und der Schreibstil ist flüssig und baut eine gewisse Spannung auf. Allerdings lässt diese im Vergleich zur spektakulären Anfangsszene nach, trotz eingestreuter "Action-Szenen", und auch die Auflösung lässt zu wünschen übrig. Schade.
Die Autorin hätte gut daran getan, sich für einen der beiden Fälle, den des verschwundenen Mädchens oder den aktuellen Fall des Serientäters, in der Gewichtung zu entscheiden und sie nicht parallel laufen zu lassen.
Positiv sind zu vermerken, wie schon erwähnt, der Erzählstil und die Gestaltung der Hauptfiguren des Ermittlerteams. Dies lässt trotz alledem auf eine gelungene Fortsetzung der Reihe hoffen.
Zu dieser Kurzgeschichtensammlung des Rhein-Mosel-Verlags haben 36 Autoren beigetragen. So unterschiedlich wie die Autoren sind auch die von ihnen erzählten Geschichten. Schon beim Ansatz zum Thema "Feierabend!" ...
Zu dieser Kurzgeschichtensammlung des Rhein-Mosel-Verlags haben 36 Autoren beigetragen. So unterschiedlich wie die Autoren sind auch die von ihnen erzählten Geschichten. Schon beim Ansatz zum Thema "Feierabend!" zeigt sich, dass einige von ihnen den Feierabend, also die Phase, in der aus dem Arbeitsmenschen wieder der private Mensch wird, als Ausgangspunkt ihrer Geschichte gewählt haben, während für andere "Feierabend!" ganz ohne Bezug zur Arbeitswelt das bewusste Setzen eines Schlussstrichs, ob freiwillig oder nicht, unter eine Phase des Lebens bedeutet.
Herausgekommen dabei sind Geschichten, die sehr persönlich sind, wie zum Beispiel Martine Lestrats "Au revoir, liebe Routine" oder blutig und witzig zugleich, wie Stefan Lochners "Kunst". Manche Erzählungen klangen aber auch sehr nach den Anweisungen der gerade so angesagten Achtbarkeitsratgebern.
Meine Lieblingsgeschichte ist Jana Frankes "Carpe Diem", die mich sehr berührt hat.
Bisher waren mir die Autoren und Autorinnen bis auf Martine Lestrat nicht bekannt, daher hat mich gefreut, im Anhang ein paar Informationen zu jeder Person zu finden. Die große Überraschung war das Alter von Elisabeth Niedermaier zu erfahren, deren "Migliore amica" mir ausgesprochen gut gefallen hat. Respekt!