Cover-Bild Sag was!
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6,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Oetinger Taschenbuch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 80
  • Ersterscheinung: 15.04.2019
  • ISBN: 9783841506061
Philipp Steffan

Sag was!

Radikal höflich gegen Rechtspopulismus argumentieren
Klare Ansage: Sag was gegen rechts! Rechtspopulismus nimmt immer mehr zu. Doch wie identifiziert man rechtes Gedankengut und vor allem: Wie geht man damit um? Diesen Fragen widmen sich der hoch gelobte junge Verein „Tadel verpflichtet! e.V.“ mit seiner Bildungsinitiative "diskursiv", die dieses praxisnahe Bändchen mit Gesprächstaktiken, Tipps und Lösungsvorschlägen herausbringt. „Sag was“ bietet starke Argumentationshilfen gegen Rechtspopulismus, gezielt für junge Menschen. 2019 erhielt der Titel den "JugendSachbuchPreis" des Vereins für Leseförderung.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2019

Sag was! Aber was? - Eine kleine Anleitung

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Rechtspopulistisch oder doch nur konservativ? Wo hört das eine auf? Wo fängt das andere an? Wie gehe ich damit um? Und wie sage ich was?

Dieser kleine, aber feine Ratgeber geht den Dingen auf den Grund. ...

Rechtspopulistisch oder doch nur konservativ? Wo hört das eine auf? Wo fängt das andere an? Wie gehe ich damit um? Und wie sage ich was?

Dieser kleine, aber feine Ratgeber geht den Dingen auf den Grund. Es wird klar abgegrenzt, was rechtspopulistisch ist und was nicht. Durch Tipps und Taktiken erhält man Anleitung zum höflichen argumentieren gegen rechts. Muster werden analysiert um aufgebrochen zu werden, Sicherheit im Umgang mit bestimmten Situationen wird vermittelt und man hat einen kleinen Leitfaden an der Hand, der weiß Gott kein Patentrezept für alle Diskussionen bietet, aber auf jeden Fall ein Anstoß ist, den Mund auf zu machen und etwas zu sagen, sich zu positionieren und gegen Hetze, Rassismus und Hass zu argumentieren.

Es ist heute wie damals extrem wichtig etwas zu sagen. Sich abzugrenzen. Sich zu positionieren. Wir werden damit nicht die extremen Populisten überzeugen können, aber wir können die Leute im Alltag in unserem Umfeld vielleicht dazu anregen über Aussagen nachzudenken, Gesagtes zu hinterfragen oder Meinungen zu überdenken.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Ein wichtiges Buch

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Philipp Stefan, Sag was, Oetinger 2019, ISBN 978-3-8415-0606-1

Das vorliegende kleine Taschenbuch versteht sich als eine Handreichung an junge Menschen, die sich politisch interessieren und sich einmischen ...

Philipp Stefan, Sag was, Oetinger 2019, ISBN 978-3-8415-0606-1

Das vorliegende kleine Taschenbuch versteht sich als eine Handreichung an junge Menschen, die sich politisch interessieren und sich einmischen wollen. Auch in ihrem Umfeld geraten sie immer wieder an andere Menschen, die mit populistischen Aussagen versuchen, die Meinungen zu bestimmen und zu steuern.

Wie man radikal höflich gegen diese Rechtspopulisten argumentieren kann, zeigt Philipp Stefan in seinem Buch. Nach einer längeren instruktiven Einführung über die Notwendigkeit des Widerspruchs gegenüber zunehmendem Rechtspopulismus gibt er fünf radikal höfliche Gesprächstipps:
• Bleibe cool!
• Stelle offene Fragen!
• Höre zu!
• Formuliere Kritik höflich!
• Agiere selbst!
In neun sich anschließenden Beispielen, die den zweiten Teil des Buches ausmachen, wird gezeigt, wie man rechtspopulistische Argumentationsmuster entschärfen kann. Immer wieder geht es hier darum, Vorwürfe zu widerlegen und eigene Perspektiven einzubringen.

Ob damit jeweils der Gesprächspartner überzeugt werden kann, wird immer offen bleiben, und hängt auch von der spezifischen Gesprächssituation ab. Wichtig ist jedoch, gegenüber rechtspopulistischen Aussagen, denen man begegnet, nicht mehr resignativ oder teilnahmslos zu schweigen, sondern seine eigene Perspektive einzubringen.

Das bringt vielleicht den anderen zum Nachdenken, auf jeden Fall aber schärft es das eigene politischen Bewusstsein und die eigene Kritikfähigkeit.

Ein wichtiges Buch.

Veröffentlicht am 05.07.2024

Bleib nicht stumm, sag was!

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Dieser Titel hat sich auf die Fahnen geschrieben, eine Handreichung im Kampf für unsere Demokratie zu sein. Fundiert werden die Maschen, Theorien und Vokabeln der Rechtspopulisten aufgegriffen und erklärt, ...

Dieser Titel hat sich auf die Fahnen geschrieben, eine Handreichung im Kampf für unsere Demokratie zu sein. Fundiert werden die Maschen, Theorien und Vokabeln der Rechtspopulisten aufgegriffen und erklärt, so dass man Ihnen auch gewahr werden kann. Ebenso wichtig ist es, etwas zu sagen - stumm bleiben wird von denen als Zustimmung aufgefasst. Doch gleichzeitig betonen die Verfasser immer wieder - ist eine sachliche Diskussion nicht möglich, mache deinen Standpunkt klar und beende den Austausch! Sicherlich nicht nur für Jugendliche hilfreich und ein guter Impulsgeber.

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Missglückte Hilfestellung für die rhetorische Verteidigung unserer Demokratie.

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Sollen menschliche Eigenheiten unterbunden werden, steht eine Ideologie über Wertepluralismus und Toleranz, ist die Demokratie in unserem Land gefährdet. Es häufen sich immer wieder Fälle, in denen Menschen ...

Sollen menschliche Eigenheiten unterbunden werden, steht eine Ideologie über Wertepluralismus und Toleranz, ist die Demokratie in unserem Land gefährdet. Es häufen sich immer wieder Fälle, in denen Menschen aufgrund ihrer Herkunft, Sexualität, Religion und des Aussehens eine andere Behandlung zuteil wird – wenn Unterschiede zwischen Personen als ein bedrohliches und spaltendes Element und nicht als etwas, was uns alle miteinander verbindet, gesehen wird. Dabei sind wir alle unterschiedlich und das ist auch gut so: Es macht uns menschlich.

Verschiedenen Gruppen den Dialog miteinander ermöglichen, den versöhnlichen Schritt aufeinander zu wagen: das könnte eine Lösung für die stets verbreitete Angst vor dem Fremden sein. Wir sehen meist nicht die Individuen, sondern ein von Vorurteilen und Erwartungen gestütztes Schubladenbild. Wann müssen wir das Gespräch mit einer im Fremdenhass festgefahrenen Person aufsuchen, wenn jeder sonst schweigt? Wann habe ich selbst die Verantwortung, für meine Überzeugungen einzutreten und die Demokratie als hohes Gut zu verteidigen? "Sag was!" versucht, genau diese Fragen zu beantworten.

Mit der Grundaussage kann ich mich voll und ganz identifizieren: Gegen Rechtpopulismus müssen wir gebündelt vorgehen und dafür sorgen, dass die Freiheit einer
s jeden gewahrt bleibt. Trotzdem muss manfrau von Situation zu Situation die Notwendigkeit abwägen, ob und inwiefern sich ein Einklinken in die politische Debatte lohnt.

Mit gut achtzig Seiten Länge bleibt das vorliegende Buch aber in weiten Strecken thematisch zu sehr an der Oberfläche. Weitgehende Teile des Inhalts lassen sich durch gesunden Menschenverstand erschließen, wenn man bei den Gesprächsregeln in der Grundschule etwas aufgepasst hat. Mir erschließt sich die Frage nach der Zielgruppe nicht: An wen richtet sich dieser Ratgeber? Zudem hätte ich mir mehr und ergiebigere Quellen gewünscht, um die Argumentationslinie deutlicher nachvollziehen zu können. Somit wirken viele Ausführungen sehr spekulativ.

Inhaltliche Eindimensionalität sorgt für Diffamierung

Zudem häufen sich einige inhaltliche Probleme in "Sag was!": Autor Philipp Steffan bringt einige Beispiele an, die die Notwendigkeit aufführen, Asylbewerber
innen in unsere Gesellschaft einzugliedern. Dieses solidarische Verhalten ist an sich ja gut und richtig. Indem er sich jedoch in gut 75% aller inhaltlichen Beispiele auf die fälschlicherweise als "Flüchtlingswelle" bezeichneten Gesellschaftsgruppe bezieht, diffamiert er sie als einziges Problem unseres Miteinanders: Und genau das ist falsch.

Zudem, und da möchte ich inhaltlich meine vollste Zustimmung ausdrücken, ist "Sag was!" auch ein Plädoyer für die Verwendung gendergerechter Sprache. Es ist 2020 längst an der Zeit, allen Geschlechtern den gleichen Platz zum Entfalten in unserem alltäglichen Vokabular einzuräumen. Dabei ist ein Gendersternchen für mich weniger als Einschränkung, sondern mehr als eine Erweiterung unseres sprachlichen Horizonts zu werten. Daher fällt es umso negativer auf, wenn man*frau sieht, wie inkonsequent und ignorant hier vorgegangen wurde: Das generische Maskulinum ist häufig die einzige verwendete Form.

Kurz gesagt: Viel gewollt, wenig gewonnen. Informationstechnisch konnte ich nur wenige neue Erkenntnisse gewinnen; teilweise schreckten mich die Darstellungen sogar eher ab. Leider gibt es für mich daher heute keine Leseempfehlung.


«Sag was! Radikal höflich gegen Rechtspopulismus»
ist eine missglückte und nur wenig ergiebige Hilfestellung für die rhetorische Verteidigung unserer Demokratie.

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