Cover-Bild Sex Story
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: btb
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 25.09.2017
  • ISBN: 9783442757442
Philippe Brenot

Sex Story

Eine Kulturgeschichte in Bildern
Valerie Schneider (Übersetzer), Laetitia Coryn (Illustrator)

Unser Verhältnis zur Sexualität ist ständig im Fluss, doch seit Beginn der menschlichen Zivilisation bestimmt sie unser Leben und in unserem Alltag ist sie omnipräsent. Aber was wissen wir wirklich? SEX STORY wirft einen höchst vergnüglichen und informativen Blick auf die Geschichte der Sexualität: von den Anfängen der Menschheit bis zum digitalen Zeitalter, von Kleopatras exzentrischen Neigungen zum ersten Genitalpiercing im 19. Jahrhundert, von Michelangelos Homosexualität zur sexuellen Revolution der 60er und 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Dieses erste Comic zur Geschichte der Sexualität, eine Zusammenarbeit der jungen Illustratorin Laetitia Coryn und des Sexualwissenschaftlers und erfolgreichen Buchautors Philippe Brenot, bietet eine völlig neue Sichtweise auf das Thema: frech, faktenreich, witzig.

Ausstattung: Durchgehend farbig bebildert

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2017

Lehrreiche Unterhaltung

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Zusammenfassung. "Sex Story" erzählt die Geschichte einer so existentiellen Sache für das Überleben unserer Spezies, die trotzdem in den letzten Jahrhunderten vor unserer Zeit mit Verachtung gestraft wurde. ...

Zusammenfassung. "Sex Story" erzählt die Geschichte einer so existentiellen Sache für das Überleben unserer Spezies, die trotzdem in den letzten Jahrhunderten vor unserer Zeit mit Verachtung gestraft wurde. Dabei ist von witzigen Anekdoten bis hin zu geschichtlichem Wissen alles dabei.

Cover und Aufmachung. Während das Cover ja vergleichsweise schlicht daherkommt und sich mit Andeutungen der Zeichnungen zufrieden gibt, die sich im Inneren des Einbands finden, sind die Zeichnungen im Buch wirklich hübsch und unterlegen den Inhalt sehr überzeugend mit Hintergrund. So ist es leicht, trotz des möglicherweise im Grunde erst einmal trockenen Themas, sich fesseln zu lassen und Bilder im Kopf zu haben - das ist bei den meisten anderen Büchern wahrscheinlich einfacher als bei einem Sachbuch über Sex.

Inhalt. Den Hauptteil des Buchs machen die geschichtlichen Abschnitte im Comicstil aus, die durch jede Epoche der menschlichen Entwicklung gehen und in denen echt viel Wissen steckte, das mir neu war. Etwas irritiert hat mich, dass im letzten Kapitel die Gegenwart mit der Zukunft zusammen gepackt wurde, aber die ersten 17 Jahre des 21. Jahrhunderts boten vermutlich noch nicht genug Stoff für einen eigenen Abschnitt.
Mit ein paar Seiten zu übergreifenden Themen und Erklärungen greift das Buch dann am Ende noch einige Dinge auf, die bis dahin nur kurz Erwähnung fanden und/oder weiterer Erklärungen bedürfen. Dieser Teil hätte für meinen Geschmack auch in einer etwas seriöseren Schriftart präsentiert werden dürfen (und ob man Sado-Maso grundsätzlich als psychische Störung abkanzeln muss weiß ich auch nicht so genau), aber seis drum.

Fazit. Abgesehen von kleineren Kritikpunkten bietet "Sex Story" einen wirklich umfassenden und spannenden Einblick in diverse interessante Themen um dieses eine große Thema, das seit Jahrhunderten die Menschheit beschäftigt.

Veröffentlicht am 10.10.2017

Ausgefallener Comic

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Angeregt durch eine Leseprobe musste ich dieses Buch einfach lesen. Die Geschichte der Sexualität im Lauf der Jahrhunderte. Sexualität verpackt in einem Comic, das gab es wohl bisher noch nicht.
Vom ...

Angeregt durch eine Leseprobe musste ich dieses Buch einfach lesen. Die Geschichte der Sexualität im Lauf der Jahrhunderte. Sexualität verpackt in einem Comic, das gab es wohl bisher noch nicht.
Vom Anthropologe und Psychiater Philippe Brenot stammen die meist witzigen Sprechblasen; die Illustratorin Laetitia Coryn zeichnete die phantasievollen Bilder dazu.
Es beginnt mit der Entwicklung der Affen zum Menschen, beleuchtet die Bibel und den Ursprung der Menschheit, das Babylon der freien Liebe, , das egalitäre Ägypten, das Pantheon der Liebe in Griechenland, die Größe und Dekadenz Roms, Hölle und Paradies im Mittelalter, die Renaissance, die Entdeckung der Fortpflanzungszellen, die Zeit der Aufklärung, die Verklemmtheit und die Prostitution im 19. Jahrhundert, die sexuellen Befreiung im 20. Jahrhundert bis zum Sex der Zukunft im 21. Jahrhundert. Es geht um Sexpraktiken, die Entwicklung des Schamgefühls, um Versuchungen, um Bordelle und Heilige, um Sexspielzeug und die künstlerische Revolution.
Das Memo zum Schluss bietet eine kurze Zusammenfassung der grundlegenden Begriffe, die in Sex Story vorkommen und beantwortet offen gelassene Fragen. Dank des Personen- und Sachregisters findet man schnell, was man sucht.
Der manchmal doch derbe Humor hat meinen Geschmack nicht immer getroffen. Manches finde ich einfach etwas drüber und zu viel. Vieles andere aber finde ich informativ, lehrreich, witzig, komisch und humorvoll in den Sprechblasen eingefangen. Immer wieder habe ich über die teils übertrieben dargestellten Bilder schmunzeln müssen.
Der Bestseller aus Frankreich ist ein ungewöhnliches Buch, dass es geschafft hat, mich trotz einiger Kleinigkeiten, die mir nicht so gefallen haben, zu begeistern.

Veröffentlicht am 07.10.2017

Informativ, witzig & cool

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In seinem Buch „Sex Story“ hat der Anthropologe und Psychiater Philippe Brenot Fakten zur Geschichte der Sexualität informativ und witzig in comicform zusammengetragen. Die bunten Illustrationen stammen ...

In seinem Buch „Sex Story“ hat der Anthropologe und Psychiater Philippe Brenot Fakten zur Geschichte der Sexualität informativ und witzig in comicform zusammengetragen. Die bunten Illustrationen stammen von der Künstlerin Laetitia Coryn. Ganz klassisch – wie bei jedem Comic -werden ihre Zeichnungen mit Text und Sprechblasen erklärt.

In zwölf Kapiteln vom Ursprung bis zum 21. Jahrhundert wird das Thema Sexualität und deren Entwicklung dargestellt. Neben geschichtlichen Fakten gibt es zahlreiche Anekdoten.
Abwechslungsreich geht es nicht nur um Sex, sondern auch um alles Drumherum wie die Entwicklung des Schamgefühls bis hin zu der Erfindung von Verhütungsmitteln und Sexspielzeug.
Die Zeichnungen sind einfach einmalig, treffend, humorvoll und gelungen. Vieles fand ich informativ und witzig, einiges allerdings auch ein wenig daneben.

Nach den zwölf Kapiteln schließt sich ein Memo an, in dem wichtige Begriffe und offene Fragen erklärt werden. Außerdem gibt es ein umfangreiches Personen- und Sachregister, so dass man im Anschluss auch schnell nochmals eine gesuchte Stelle wiederfinden kann.

Ein wirklich ganz anderes Sachbuch. Ich fand es durchaus lehrreich, informativ, cool und witzig. Stellenweise benötigt man allerdings einen gewissen schwarzen Humor.

Die Zusammenfassung der sexuellen Kulturgeschichte ist Philippe Brenot gut gelungen und die bildhafte Umsetzung von Laetitia Coryn ebenfalls. Da das Buch Größe DinA4 hat, sind die Comics in einer guten Größe.

Ein tolles, ungewöhnliches Werk, das mir einfach Spaß gemacht hat.

Veröffentlicht am 28.10.2017

Sachbuch in Comic-Variation

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"Eine Kulturgeschichte in Bildern" verspricht das Cover von Sex Story seinen potenziellen Lesern, und soll eine Übersicht über die Entwicklung der menschlichen Sexualität von den ersten Frühmenschen bis ...

"Eine Kulturgeschichte in Bildern" verspricht das Cover von Sex Story seinen potenziellen Lesern, und soll eine Übersicht über die Entwicklung der menschlichen Sexualität von den ersten Frühmenschen bis in die Gegenwart und sogar einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung sexueller Gepflogenheiten liefern.

Zusammengetan haben sich hier der Anthropologe und Psychiater Philippe Brenot und die Illustratorin Laetitia Coryn - Brenot liefert die Story, Coryn steuert die Zeichnungen bei.
Ich habe mir im Vorfeld mittels einer Leseprobe einen kleinen Eindruck über das Buch gemacht, und war sehr gespannt, wie dieser Spagat zwischen einem "trockenen Sachbuch" über ein eigentlich völlig "untrockenes" Thema und einem kurzweiligen, unterhaltsamen Comic wohl gelingen mag. Nachdem ich nun das ganze Buch kenne, muss ich sagen, dass ich extrem hin- und hergerissen bin und mich wirklich schwertue, eine angemessene Sternewertung zu finden.

Absolut überzeugt hat mich der Comic-Anteil: Die Zeichnungen sind wirklich gelungen, niedlich anzusehen, treffen inhaltlich auf den Punkt und bringen die richtige Dosis Humor ins Buch. Ebenfalls gut gefallen hat mir die Strukturierung, die zuerst chronologisch und dann auch regional unterteilt, wenn es für eine Epoche (zum Beispiel die Antike) auf verschiedene Kulturen (Ägypter, Griechen...) einzugehen gilt.

Auf der Sachbuchebene fand ich das Buch dagegen im Gesamten enttäuschend. Zum einen bleiben viele Dinge extrem an der Oberfläche, was natürlich an der gewählten Präsentationsform als Comic liegt und aus diesem Grund auch zu erwarten war - daher wäre eine Abwertung wegen dieses Punkts nicht gerechtfertigt. Aber es gab auch ein paar Details, die mir wirklich sauer aufgestoßen sind:
Zum Beispiel werden berühmte Syphilis-Erkrankte aufgezählt (Seite 132), unter denen sich auch Heinrich VIII. befindet, obwohl sich die These seiner Syphiliserkrankung noch nie nachweisen ließ und eigentlich auch schon vor einigen Jahren stichhaltig widerlegt wurde. Ob die Behauptung für die anderen Genannten (Franz I., Ludwig XIV und Napoleon) zutreffend ist oder nicht, weiß ich nicht - ich habe es auch nicht überprüft, denn eigentlich sollte mir ein Sachbuch keine überholten Thesen als Fakten verkaufen, sondern verlässliche Informationen liefern. Das tut es aber auch an anderer Stelle nicht, nämlich auf Seite 176, wo "Rudolph Valentino [angeblich] die Frauen der 1930er-Jahre um den Verstand" bringt, obwohl der Arme bedauerlicherweise bereits 1926 verstorben ist. Mir sind nur diese beiden Details aufgefallen, aber bei zwei doch recht groben Schnitzern ist es durchaus wahrscheinlich, dass noch weitere enthalten sind.
Ebenfalls ärgerlich fand ich, wie auf Seite 45 das Thema "Beschneidung" angegangen wurde. Dort finden sich auf kleinem Raum einige fragwürdige Informationen mit einem kleinen Schwenk auf die Gegenwart: "Während die Zirkumzision ohne großen Schaden für die Männer weiterhin praktiziert wird, ist die Exzision insofern völlig inakzeptabel, als sie einer sexuellen Verstümmelung der Frau gleichkommt, die enorme Konsequenzen für ihre Genitalien und ihr Sexualleben hat." Eine solch unreflektierte Aussage ist im 21. Jahrhundert einfach unangebracht - jeder Mensch (ja, auch wenn er männlich ist) hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit, ebenso wie auf religiöse Selbstbestimmung. Wer sich als Erwachsener die Vorhaut aus traditionellen, religiösen oder kosmetischen Gründen amputieren lassen möchte, kann das ja tun, aber die Tatsache, dass Eltern ihren kleinen Jungs eine überflüssige, mit zahlreichen Risiken belastete Operation zumuten dürfen, an deren Ende ebenfalls ein verstümmeltes Geschlechtsteil steht, sollte in einem Sachbuch nicht schöngeredet oder bagatellisiert werden. Hätte der Autor sein Buch vor einem halben Jahrhundert geschrieben, hätte er wohl auch noch im Brustton der Überzeugung behauptet, dass Selbstbefriedigung zu Erblindung führt, oder wie?
Bei dem Ausblick um die mutmaßliche zukünftige Entwicklung der menschlichen Sexualität handelt es sich eigentlich nur noch um Glaskugelei mit deutlichen Anleihen aus "Demolition Man" - das hätte sich der Autor besser ganz gespart.

Andere Leser würden hier vielleicht ein Auge zudrücken, aber für mich ist es ein No-Go, wenn ein Laie sogar ohne weitere Recherche über mehrere Stellen stolpert, die bei wohlwohlender Betrachtung vielleicht ein wenig unsauber, bei kritischer eher schlampig, schlecht recherchiert oder völlig unkritisch wirken. Der Autor ist natürlich kein Historiker, aber gerade aus diesem Grund wäre es umso wichtiger gewesen, mehrere und aktuellere Quellen zu Rate zu ziehen. So ist "Sex Story" als Sachbuch für mich wertlos, da ich nicht weiß, welche Fakten denn nun auch wirklich welche sind.
Müsste ich alleine die Qualität des Sachbuchs bewerten, hätte ich maximal zwei Sterne gegeben - würde ich nur die Qualtiät des Comics beurteilen, wären es auf jeden Fall fünf Sterne. Ich habe mich somit für die Mitte entschieden und gebe drei Sterne.
Wem es weniger um fundierte Informationen sondern eher um ein paar unterhaltsame Lesestunden geht, der kann bedenkenlos zugreifen - bei wem es umgekehrt ist, der sollte vielleicht lieber noch ein bisschen weiterstöbern.