Fesselnd bis zur letzten Seite
Nach einer langen Schaffenspause haben wir Leser nun endlich den vierten Band der Reihe um Lieutenant Gilles Sebag in den Händen.
Der aktuelle Fall führt uns zu einer archaisch anmutenden Tradition, nämlich ...
Nach einer langen Schaffenspause haben wir Leser nun endlich den vierten Band der Reihe um Lieutenant Gilles Sebag in den Händen.
Der aktuelle Fall führt uns zu einer archaisch anmutenden Tradition, nämlich zu dem alljährlichen Büßerumzug am Karfreitag. Tausende Mitwirkende wie Zuschauer sind auf den Beinen. Wegen der allgegenwärtigen Terrorgefahr in Frankreich begleitet ein großes Polizeiaufgebot die Veranstaltung. An der Spitze mit dabei ist Lieutenant Gilles Sebag, als er zu einem Überfall auf einen Juwelier gerufen wird. Kaum hat er die Lage sondiert, muss er wieder zur Prozession, denn ein Zwischenfall hat eine Massenpanik ausgelöst. Übrig bleibt ein Toter und zahlreiche Verletzte. Vom Täter keine Spur.
Für Lieutenant Gilles Sebag beginnt die mühevolle Ermittlungsarbeit, die dadurch, dass die aktiven Teilnehmer der Prozession allesamt Kutten mit Kapuzen getragen haben ....
Meine Meinung:
Autor Philippe Georget hat mit diesem vierten Fall für Lieutenant Gilles Sebag einen komplexen Krimi geschaffen, bei dem wenig so ist, wie es scheint.
Da sind zum einen die religiösen Bräuche, die ziemlich archaisch und aus der Zeit gefallen wirken, der Überfall auf den Juwelier, der wie ein Ablenkungsmanöver aussieht sowie das Mordopfer, ein Klavierlehrer, um den sich Gerüchte über mögliche Übergriffe auf seine Schüler ranken. Die Ermittlungen erweisen sich als zäh und bekommen erst dann etwas Drive, als sich herausstellt, dass der Juwelier und der Tote ziemlich gute Freunde waren.
Interessant sind die Charaktere, mit denen wir uns hier beschäftigen. Einige sind Kleinganoven, andere wieder honorige Bürger von Perpignan. Meine Lieblingsfigur ist der Obdachlose, der Bücher liest und auch verschenkt. Auch das gesellschaftliche Gefälle zwischen arm und wohlhabend ist Thema in diesem Krimi.
Das einzige, das mir missfällt, ist der Titel: Ein grammatikalisch verstümmelter Halbsatz, den jeder Deutschlehrer rot anstreichen würde.
Fazit:
Ein komplexer Krimi, bei dem wenig so ist, wie es auf den ersten Blick erscheint. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.