Cover-Bild Versteckt vor aller Augen
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Europa Verlage
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Ersterscheinung: 03.02.2022
  • ISBN: 9783958904293
Pieter van Os

Versteckt vor aller Augen

Eine Überlebensgeschichte
Annette Wunschel (Übersetzer)

Polnische Katholiken hielten sie für eine von ihnen. Eine ergebene Nazifamilie nahm sie auf, als wäre sie ihre eigene Tochter. Sie verliebte sich in einen deutschen Ingenieur, der Flugzeuge für die Luftwaffe baute. Was jedoch niemand wusste, war, dass Mala Rivka Kizel 1926 in Warschau in eine große polnisch-orthodoxe jüdische Familie hineingeboren worden war. Ihrem Wagemut, ihrem Charme, ihrer Intelligenz, ihrem blonden Haar und ihren blauen Augen verdankt sie, dass sie als einziges Mitglied ihrer Familie den Zweiten Weltkrieg überlebte.

Als der niederländische Journalist Pieter van Os in einer Warschauer Pianobar über Malas Geschichte stolperte, machte er sich auf die Suche nach den Spuren dieses Lebens, das sie durch das vom Krieg zerstörte Mitteleuropa in den aufstrebenden Staat Israel geführt hatte, bevor sie sich schließlich in den Niederlanden niederließ. Mit ihren Erinnerungen als Leitfaden zeichnet van Os Malas Schritte physisch nach, macht Halt in lokalen Archiven und abgelegenen Dörfern und sucht nach Menschen, die sie vor 75 Jahren gekannt oder ihr geholfen haben. Damit webt er aus dem roten Faden einer individuellen Geschichte ein erschütterndes Wandgemälde dessen, was sich zwischen ca. 1905 und Kriegsende 1945 in den Gebieten des damaligen Polen abgespielt hat, in einer Zeit, als die Begriffe Nation, Rasse und Identität mit den Abgründen der menschlichen Natur im Gleichschritt liefen.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei brenda_wolf in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2022

Unfassbar

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Der Bericht einer Überlebenden des Holocaust wurde von Pieter van Os, einem niederländischen Autor und Journalist, akribisch recherchiert. Dafür wurde er für das beste journalistische Buch in niederländischer ...

Der Bericht einer Überlebenden des Holocaust wurde von Pieter van Os, einem niederländischen Autor und Journalist, akribisch recherchiert. Dafür wurde er für das beste journalistische Buch in niederländischer Sprache in im Jahr 2020 mit dem Brusse-Preis ausgezeichnet, außerdem gewann ‚Versteckt vor aller Augen‘ den Libris-Geschiedenis-Preis.

In „Versteckt vor aller Augen“ geht es hauptsächlich um das Schicksal der Holocaustüberlebenden Mala Rivka Kizel. Das jüdisch-orthodoxe Mädchen wurde 1926 in Warschau geboren und wuchs auch dort auf. Mich haben die geschilderten Vorkommnisse und Gräueltaten emotional sehr mitgenommen. Bereits der Einstieg in das Buch war bestürzend. Mir tat das Herz weh, als ich von dem Schicksal der Familie unter dem Schweinestall las und vom dem der Bauernfamilie. Malas Schicksal und das ihrer Angehörigen kann niemanden kalt lassen. Mala ist ein willensstarkes Mädchen, intelligent und clever, dennoch hat sie aber auch oft nur Glück, sie findet immer wieder Menschen, die ihr weiterhelfen.

Der Autor Pieter van Os hat penibel recherchiert. In dem Buch finden sich neben der Geschichte von Mala viele Berichte von Zeitzeugen. Er hat unzählige Quellen ausfindig gemacht und Puzzlestück um Puzzlestück zusammengetragen. Dennoch liest sich das Buch flüssig. Man muss es lediglich hin und wieder aus der Hand legen, um dieses schlimme, von Menschen gemachten Ereignisse, zu verkraften.

Ein immens wichtiges Buch. Jeder sollte wissen, was damals geschah, damit solche Verbrechen nicht mehr wieder geschehen können. Denn leider haben die Menschen nicht dazugelernt, wie man am Ukraine-Krieg sieht.

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Veröffentlicht am 01.04.2022

Empfehlung!

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Eine außergewöhnliche (Überlebens-) Geschichte - unglaubliche Recherchearbeit
Vielen Dank für diese außergewöhnliche Gelegenheit das Buch von Pieter van Os über das Leben der Jüdin Mala lesen zu dürfen. ...

Eine außergewöhnliche (Überlebens-) Geschichte - unglaubliche Recherchearbeit
Vielen Dank für diese außergewöhnliche Gelegenheit das Buch von Pieter van Os über das Leben der Jüdin Mala lesen zu dürfen.

Und - erstaunlicherweise wird die Geschichte und die Person Mala - mit all was dem sie erlebte, vor den Augen der Leser - zum Leben neu erweckt.

Es ist ein Buch, dass ich mit keiner Leichtigkeit lesen konnte, aber mit viel Hochachtung und Respekt. Der Autor hat hier unglaubliche Recherchearbeit gleistet (und auch schriftstellerische Arbeit - nicht zu erwähnen die unglaublich gelungene Übersetzung).

Er hat Mala selbst in vielen Stunden seiner Recherche interviewt, so ist er auch zu den verschiedenen Orten/ Ländern gereist, wo Mala sich während und nach des Kriegs aufgehalten hat. Teils ist er an seine Grenzen gestoßen, denn es war teils nicht möglich alles aus ihren Erinnerungen zu erfahren. Er konnte einige Dinge nur aus Erzählungen anderer ähnlichen Lebensgeschichten erfahren, um zu erahnen was sich auch in Malas Leben ereignete. Das macht die Geschichte aber noch interessanter, denn hier sind auch geschichtliche Fakten miteingefügt, Biografien anderer Überlebender mit eingewebt, Menschen, die sich an Mala als junges Mädchen erinnerten... und es gibt sogar eine bildliche Landkarte zu Malas Fluchtroute.

Malas Geschichte ist wirklich außergewöhnlich, denn sie ist nie aufgeflogen. Sie sagt: Sie hatte einfach das große Glück, was viele ihrer Freunde nicht hatten.

Ich finde dieses Buch kommt gerade zur rechten Zeit, man lernt so viel über die Zusammenhänge/Geschichte Polens und seinen Nachbarländern, v.a. Deutschland, Ukraine, Russland, Litauen ! Vor allem wusste ich nicht, dass man als Jude/Jüdin in Polen damals als eigene Nation angesehen wurde und nicht grundsätzlich als polnisch. Ich finde Mala sehr stark.

Immer wieder kommt das angespannte Verhältnis von 'Polnisch' und 'Jüdisch-Polnisch' als Thema auf. Auch fand ich die Situation im Ghetto sehr gut beschrieben - Mala konnte ihre Familie mit Essen versorgen und andere Artikel schmuggeln, sogar Geld verdienen, da sie polnisch akzentfrei beherrschte. Ich stimme dem Autor zu, den Kindern sollte ein Denkmal gesetzt werden. Auch Mala musste sich alleine durchkämpfen.

Es werden sogar einige Gedichte aufgeführt, um zu zeigen dass im Ghetto das Elend herrschte (Menschen und v.a. ganz kleine Kinder verhungerten und starben, die Kleider der Kinder wurden sofort ausgezogen und die Leichname wurden nur mit braunem Papier abgedeckt) und, dass außerhalb die Menschen ausgelassen feierten und das Leben 'normal' weiterlebten.

Das Buch stimmt nachdenklich und bereitet doch immer wieder Hoffnungsschimmer, nicht zuletzt durch Malas lebhafte Erzählungen, die es immer wieder durch ihren Willen und die 'positive' Einstellung schaffte, den Gefahren zu entkommen.

Der Moment, als sie sich amerikanisch-jüdischen Soldaten das erste Mal zu ihrer Herkunft offenbart, ist eindringlich.

Ich empfehle das Buch - es jetzt zu lesen - es öffnet die Augen und erzählt über ein Mädchen, dass einen unbändigen Lebenswillen aufbringen konnte, trotz aller Widerstände.

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