Krimi und Familienporträt
Die Ich-Erzählerin Virginia lässt den Leser mit beschaulichem Charme an der Rückkehr ihrer Schwester teilhaben, taucht immer wieder in die Vergangenheit ein und berichtet von Kindheitserinnerungen der ...
Die Ich-Erzählerin Virginia lässt den Leser mit beschaulichem Charme an der Rückkehr ihrer Schwester teilhaben, taucht immer wieder in die Vergangenheit ein und berichtet von Kindheitserinnerungen der beiden. Dabei wird nach und nach immer deutlicher, dass die heile, harmonische Welt der Schwestern nur schöner Schein ist. Erst sind es nur kleine Ungereimtheiten, dann kommen immer größere Tragödien und Schicksalsschläge ans Tageslicht.
Daraus zieht der Roman allmählich seine Spannung und plötzlich tauchen wichtige Fragen auf: Was ist wirklich in dieser Familie geschehen? Wie sind die Eltern der Schwestern eigentlich ums Leben gekommen? Und vor allem, erzählt Ich-Erzählerin Virginia immer die Wahrheit?
Einen spannenden Thriller darf man hier nicht erwarten. „Wer die Ruhe stört“ lebt vor allem von seiner Landhausatmosphäre, von der Charakterzeichnung der Familienmitglieder und von den Dialogen der beiden Schwestern, die sich anzunähern versuchen, obwohl so viel Ungesagtes zwischen ihnen steht. Und so setzt der Leser zusammen mit Virginia Puzzlestück um Puzzlestück zusammen, bis sich das entlarvende Gesamtbild ergibt.