Zeitreise mit Herz und Spannung - für mich ein Lesehighlight
A Spark of Time - Rendezvous auf der TitanicDarum geht’s:
Lilly deGray und ihr Vater sind Zeitreisende. Niemand kennt ihr Geheimnis und die Menschen scheinen überraschenderweise nicht zu sehr zu hinterfragen, wie sie immer wieder an verschollene ...
Darum geht’s:
Lilly deGray und ihr Vater sind Zeitreisende. Niemand kennt ihr Geheimnis und die Menschen scheinen überraschenderweise nicht zu sehr zu hinterfragen, wie sie immer wieder an verschollene Antiquitäten rankommen. Obwohl diese Gabe den beiden ein gutes Einkommen beschert, gerät der Vater in eine Schuldenfalle. So muss Lilly einen äußerst gefährlichen Auftrag annehmen, der sie auf die Titanic führt. Dort heuert sie als Dienstmädchen einer Gräfin an, um ein verschwundenes Familienerbstück ausfindig zu machen. Doch nicht nur die drohende Schiffskatastrophe bringt Lilly ins Strudeln. Ray, ein Passagier aus der ersten Klasse, übt eine besondere Anziehung auf sie aus und ihr Herz gerät außer Takt, so dass sie zwischen dem Kodex der Zeitreisenden, in der Vergangenheit nichts zu ändern, und dem Wunsch Rays Leben zu retten, hin und her gerissen ist. Wie wird sie sich entscheiden?
So fand ich’s:
Es ist richtig, dass immer wieder Zeitreiseromane erscheinen und man könnte langsam das Gefühl haben, das Thema hätte langsam ausgedient. Für mich jedoch nicht. Und ich mag es sehr, immer wieder Geschichten zu entdecken und rauszufinden, wie die jeweilige Autorin oder Autor diesen Stoff interpretiert hat. Und ja, es gab da für mich auch schon die eine oder andere Enttäuschung. Aber bei Kira Lichts Dilogie „A Spark of Time“ ist genau das Gegenteil der Fall.
Dieser erste Teil vermochte mich jedenfalls durchweg zu überzeugen. Und die Idee, die Geschichte auf der sagenumwobenen Titanic spielen zu lassen, machte für mich noch einen zusätzlichen Reiz aus. Es sind zwar Ereignisse, die man schon intensiv aus Filmen und anderen Büchern kennt. Aber Kira Licht erzählt alles rund um diese Katastrophe nochmals aus einer ganz anderen Perspektive. Und obwohl es eine Fantasy-Geschichte ist, hatte ich durchgehend das Gefühl direkt dabei zu sein. Das kommt bestimmt vor allem durch die ausführliche und fundierte Recherche der Autorin. Man spürt auch zwischen den Zeilen ihre Begeisterung für diese Zeitepoche und auch ihre Liebe zu ihren Figuren, die sehr lebendig gezeichnet sind.
Die Sprache ist modern und dennoch der Zeit entsprechend. Es ist der Autorin auch gut gelungen, die Protagonistin manchmal in die Sprachfalle tapsen zu lassen, da sie ja doch aus einer anderen Zeit stammt. Das klingt jetzt alles nach sämtlichen Klischees, die bei Zeitreiseromanen zu Tragen kommen. Aber Kira Licht hat hier für meinen Geschmack die dazu perfekte Balance gefunden, so dass nichts abgedroschen klingt.
Auch der Spannungsbogen wird stetig weiter gespannt und ich hatte bis zum Ende hin keine Ahnung, wie die Geschichte ausgehen würde. Die zarte Liebesgeschichte, die überhaupt nicht kitschig wirkt, bildet der rote Faden in dieser Dilogie.
Das Ende ist so gestaltet, dass ich mit einem Lächeln, aber auch mit schwerem Herzen die letzte Seite umgeblättert habe. Vor allem hibbele ich aber der Fortsetzung entgegen. Und wenn die Autorin es schafft, das Niveau des ersten Bandes zu halten, wird für mich der zweite Teil ebenfalls zu einem Lesehighlight werden.