Cover-Bild Die Stille unter dem Eis
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 12.01.2017
  • ISBN: 9783492310178
Rachel Weaver

Die Stille unter dem Eis

Roman
Yola Schmitz (Übersetzer)

Anna trampt durch Alaska, als der junge Fischer Kyle sie auf der Straße aufsammelt und in seinem Pick-up mitnimmt. Sie werden ein Liebespaar. Als man ihnen anbietet, den Winter in einem abgelegenen Leuchtturm auf einem kleinen Felsen vor der Küste Alaskas zu verbringen, stimmen sie zu. Das perfekte Abenteuer für das junge Paar. Doch in der Einsamkeit der Wildnis und dem immer gandenloser hereinbrechenden Winter Alaskas wird klar, dass beide ihre Geheimnisse haben ...

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Lesejury-Facts

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Veröffentlicht am 11.10.2017

Spannendes Psychodrama mit authentischen Charakteren über Einsamkeit, Schuld, Vergebung und der Auseinandersetzung mit sich selbst

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Die rast- und ruhelose Anna Richards ist begeisterte Kletterin und hat bereits so manchen Gletscher erklommen. In Alaska begegnet sie dem Fischer Kyle McAllin, der die Tramperin in seinem Pickup auf dem ...

Die rast- und ruhelose Anna Richards ist begeisterte Kletterin und hat bereits so manchen Gletscher erklommen. In Alaska begegnet sie dem Fischer Kyle McAllin, der die Tramperin in seinem Pickup auf dem Weg nach Süden mitnimmt. Die beiden, die sich bisher mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen haben, verlieben sich ineinander und entscheiden sich dafür, neun Monate auf der unbewohnten Insel Hibler Rock zu verbringen und dort als Leuchtturmwärter zu arbeiten.

Bereits in der ersten Nacht nach der Ankunft geht alles schief, als ihr Boot mit sämtlichen Vorräten und persönlichen Gegenständen sinkt und auch der Motor des Bootes daraufhin defekt ist. Kyle schafft es jedoch, einen alten Außenbordmotor aus einem Schuppen wieder flott zu machen, so dass sie sich mühsam auf den Weg in die nächstgelegene Stadt machen, um von ihrem Ersparten ein wenig Kleidung, Lebensmittel und Wasser zu kaufen. Anschließend begeben sie sich voller Elan daran, den seit 1978 unbewohnten Leuchtturm für sich einzurichten, einen Verschlag für Feuerholz und ein Gewächshaus zu bauen, damit sie möglichst autark auf der Insel leben können, denn im Winter wird durch den Wind und starken Wellengang keine Möglichkeit mehr bestehen, auf das Festland zu gelangen.

Das Paar, das sich noch nicht lange kennt, gelangt bald körperlich und emotional an seine Grenzen und merken, dass jeder für sich Geheimnisse verbirgt, die er dem anderen nicht Preis geben möchte und dass sie den Aufenthalt auf der Insel und die Einsamkeit nutzen, um vor der Vergangenheit wegzulaufen und sich zu verstecken.

Der Roman in der Ich-Form aus der Sicht von Anna geschrieben und vermittelt eine durchweg melancholische Stimmung. Der Schreibstil der Autorin hat mich an die Romane von Lucy Clarke erinnert, deren Bücher auch immer (traurige) Schicksale von jungen Frauen zum Thema haben.

Anna und Kyle sind beide Abenteurer und Einzelgänger, die in der Vergangenheit etwas erlebt haben, das sie nicht ganz verarbeitet haben, vor dem sie weglaufen und über das sie mit dem anderen nicht reden möchten. Als Paar ziehen sie sich gemeinsam auf die Insel zurück, halten sich aber gegenseitig auf Distanz und gehen dort getrennter Wege oder üben Kritik am anderen.
Während Anna mit dem mangelnden Komfort gut zurecht kommt, ist es vor allem Kyle, der das einsame Dasein nicht erträgt. Nach einem Vorfall auf dem Meer kehrt Kyle nicht mehr auf die Insel zurück und Anna ist ohne zu wissen weshalb, auf sich allein gestellt.

"Die Stille unter dem Eis" ist ein leises, aber durchweg spannendes Psychodrama, das von zwei Menschen handelt, die beide mit einem unverarbeiteten Trauma leben, sich zufällig begegnen und zusammentun. Während man bei Anna durch ihre Erinnerungen in Rückblenden erfährt, woran sie leidet, ist der Leser so wie Anna auch im Unklaren, was mit Kyle los ist. Darüber hinaus ist es spannend zu erfahren, welche Verbindung es zu dem letzten Leuchtturmwärter William Harris gibt, auf den sie im Leuchtturm Hinweise finden und der im Jahr 1978 spurlos verschwunden ist.

Es ist ein atmosphärischer Roman, bei dem man sich unmittelbar nach Alaska und Hibler Rock versetzt fühlt, die Kälte des Windes und die raue See spürt, eine Geschichte mit authentischen Charakteren über Einsamkeit, Schuld, Vergebung und der Auseinandersetzung mit sich selbst.

Veröffentlicht am 27.07.2018

Auf der Suche nach einander

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oder doch nach sich selbst sind Anna und Kyle, als sie sich begegnen - quasi am Ende der Welt, in der Einsamkeit Alaskas. Kyle bemüht sich sofort um Anna, doch diese kommt erst später darauf, dass er "es" ...

oder doch nach sich selbst sind Anna und Kyle, als sie sich begegnen - quasi am Ende der Welt, in der Einsamkeit Alaskas. Kyle bemüht sich sofort um Anna, doch diese kommt erst später darauf, dass er "es" ist. Sie beide sind Suchende, die etwas finden wollen und nach einigen Versuchen auf einer einsamen, kleinen Insel landen - als Leuchtturmwärter. Auch hier ist Kyle derjenige, der den Anstoß gibt, doch es ist Anna, die besser mit der Situation klarkommt, sie sucht vor allem auch die Einsamkeit oder flieht in diese, wenn die Vergangenheit ihr zusetzt - und diese ist, was Anna angeht, bedrohlich - eine dunkle Wand sozusagen.

Ein leiser Roman, ein ruhiges Thema, das mich gleichwohl nicht richtig packen konnte. Anna und Kyle und ihre Geschichte blieben zu weit weg von mir, konnten mich nicht mitnehmen - auch wenn hier große Themen angesprochen wurden, war es mir mit den beiden ein wenig langatmig. Schön geschrieben, soweit ich es beurteilen kann, auch gut übersetzt - aber so richtig packen konnte mich diese Geschichte nicht, sie ging so ziemlich an mir vorbei.

Das bedeutet aber nicht, dass nicht andere mehr Gefallen finden, Anna - mit und ohne Kyle - nach Alaska und anderswohin zu folgen!