Cover-Bild Stadt ohne Gott
21,00
inkl. MwSt
  • Verlag: S. FISCHER
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 22.02.2018
  • ISBN: 9783103973488
Rainer Merkel

Stadt ohne Gott

Roman
Eine Liebe im Schatten des Krieges

Die Berlinerin Rosie reist in den Libanon, voller Hoffnung auf ein neues Leben. Sie verliebt sich in den Syrer Daoud, aber der hat Angst vor der Liebe. Rafik, der Modemacher werden will, liebt sie beide. Und Zahra, die Soziologin, hat die Liebe schon lange aufgegeben. Die vier treffen sich in Beirut, im »Paris des Ostens«. Es ist eine Stadt am Rand der Kriege dieser Welt. Sie suchen nach einem Ort, an dem sie ihre Träume leben können, und befinden sich doch eigentlich nur auf der Flucht vor der Hoffnungslosigkeit in Syrien und den leeren Versprechungen Berlins. Sie alle beherrschen die Verhaltensweisen der Kälte nicht. Werden sie trotzdem überleben?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2018

Der Roman wird getragen durch Dialoge und Reflexionen, die Handlung tritt dagegen zurück. Er ist eine eindringliche Botschaft einer Jugend, die ohne Gott auszukommen sucht

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Rainer Merkel, Stadt ohne Gott, S. Fischer 2018, ISBN 978-3-10397348-8

Rainer Merkels letzter großer Roman „Bo“, die Geschichte über eine Jungen, der in Liberia seinen bei der GTZ arbeitenden Vater sucht ...

Rainer Merkel, Stadt ohne Gott, S. Fischer 2018, ISBN 978-3-10397348-8

Rainer Merkels letzter großer Roman „Bo“, die Geschichte über eine Jungen, der in Liberia seinen bei der GTZ arbeitenden Vater sucht und dabei mit einem amerikanischen Mädchen namens Brilliant so manches Abenteuer erlebt, war das literarische Produkt eines langen Aufenthaltes des Autors in Liberia. Rainer Merkel war als embedded journalist nicht nur in Liberia, sondern auch im Kosovo und in Afghanistan. Er hat über diese Aufenthalte und die Erfahrungen die er dort gemacht, viele Essays und andere Texte geschrieben.

Nun legt er einen neuen Roman über die Stadt Beirut, oft als „Paris des Ostens“ bezeichnet, vor. Der Roman erzählt von einer Dreiecksbeziehung zwischen der Deutschen Rosie, die in der Hoffnung auf ein neues Leben nach Beirut gereist ist, dem libanesischen Modemacher Rafik, der Schiit ist, dem syrischen Christen Daoud und dem Soldaten Thierry.

Die sich anbahnenden, durchkreuzten und neu verhandelten Liebesbeziehungen im Roman spielen sich vor der Kulisse des Bürgerkriegs ab. Ein Scharfschütze verwundet junge Menschen, die in Untergrundkrankenhäusern behandelt werden müssen, die Männer fahnden nach dem Nutzen der Schuld, Rosie fragt nach dem Religiösen in der Natur, sucht nach der Liebe in einer Stadt ohne Gott - und verschwindet dann auf einmal in den Ruinen von Baalbek. Der Roman wird getragen durch Dialoge und Reflexionen, die Handlung tritt dagegen zurück. Er ist eine eindringliche Botschaft einer Jugend, die ohne Gott auszukommen sucht.


Veröffentlicht am 22.05.2018

Stadt ohne Gott

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In Beirut treffen vier ganz unterschiedliche junge Erwachsene aufeinander. Die Berlinerin Rosie ist eigentlich auf der Suche nach ihrem verschollenen Freund als die Liebe sie findet. Daoud entkommt seiner ...

In Beirut treffen vier ganz unterschiedliche junge Erwachsene aufeinander. Die Berlinerin Rosie ist eigentlich auf der Suche nach ihrem verschollenen Freund als die Liebe sie findet. Daoud entkommt seiner Familie, aber nicht seiner Erziehung. Rafik plant eine große Karriere in der Modebranche, findet aber gar keinen rechten Einstieg.

Auf zwei Zeitebenen bringt uns der Autor das Geschehen um Rosie, Daoud, Rafik und den anderen näher. Also versucht er, ich habe bis zum Schluss zu keinem der Figuren irgendeine Art von Beziehung aufgebaut. Alle wirken unnahbar und je weiter ich las, desto mehr waren sie mir irgendwann egal. Sicherlich nicht die vom Autor gewünschte Wirkung ; ) Jeder von ihnen kämpft um sein persönliches Stückchen Glück, jeder schwelgt in Erinnerungen, keiner von ihnen weiß so recht wohin mit sich. Dieses Hin und Her ohne rechtes Vorwärtskommen fand ich bald sehr ermüdend, die Figuren (naja, der Autor somit) macht es einem sehr schwer alle Intentionen zu verstehen. Die Handlung selbst verschwindet fast unter diesem Berg von Gefühlen und Gedanken undundund, sodass mir als Leser ein bisschen der rote Leitfaden und damit Sinn und Zweck des Ganzen abhanden gekommen ist. Die immer mal wieder aufflackernden Kämpfe rund um Beirut, sowie die Darstellung des Alltags unter diesen Bedingungen selbst, sind dem Autor hingegen gut gelungen. Dadurch und auch durch die sprachliche Gestaltung war ich dann doch wieder ein bisschen mit „Stadt ohne Gott“ versöhnt. Unterm Strich reicht das aber nicht aus, um viele Fragezeichen und das Gefühl zu vertreiben, dass der Autor diesen Roman sicherlich zielgenau für irgendjemanden geschrieben hat. Nur halt nicht für mich.