Abenteuer im Land der Zwerge – „Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen“
Abenteuer im Land der Zwerge – „Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen“
Der mir bereits aus den Vorgängerbüchern „Ich fliege mit zerrissenen Flügeln“ sowie „Asa und Gasa 1“ und „Asa und Gasa 2“ bekannte ...
Abenteuer im Land der Zwerge – „Mitgegangen, mitgefangen, mitgehangen“
Der mir bereits aus den Vorgängerbüchern „Ich fliege mit zerrissenen Flügeln“ sowie „Asa und Gasa 1“ und „Asa und Gasa 2“ bekannte junge Autor Raphael Müller setzt mit dem dritten Band um die Zwergen-Zwillinge Asa und Gasa seine Fantasie-Reihe fort. Bereits im Vorwort wird auf die Besonderheit dieser humorvollen Abenteuergeschichte hingewiesen, die den jungen, wie auch den erwachsenen Lesern Einblicke in die Autistische Wahrnehmung des Autors gestatten und in der Inklusion und ein gelungenes Miteinander wesentliche Bestandteile darstellen. Im vorliegenden Band wird der Vorgang der gestützten Kommunikation mit dem Alpha Smart ins Geschehen eingeflochten und detailliert erläutert. Der Autor verleiht in diesem Buch erneut seinem Bedürfnis nach unverkrampfter Inklusion Ausdruck.
Auf über 200 Buchseiten und in insgesamt 19 Kapiteln erzählt Raphael Müller seine Geschichte, wobei jeder dieser Buchabschnitte mit einer Kapitelüberschrift beginnt, die mit der bereits bekannten und vertrauten Zeichnung eines Jungen und eines halb geöffneten Schrankes samt zauberhaftem Inhalt liebevoll gestaltet wird. In Susanne Baumann hat der Autor eine ausgezeichnete Illustratorin für sein Buch gewonnen – ihre Zeichnungen stellen eine Bereicherung für das Buch dar. Ich fand die Figuren perfekt getroffen und sehr aussagekräftig und liebenswert dargestellt. Die wunderschönen Zeichnungen verführten mich als Erwachsene beinahe noch dazu, den Gestalten durch Buntstifte der verschiedensten Farbschattierungen zusätzliches Leben einzuhauchen.
Wie auch schon in den beiden ersten Bänden erzählt Raphaels Mutter Ulrike Müller vorab ein wenig über den jungen Autor und den Werdegang seiner Bücher. Ein mindestens ebenso wertvoller Beitrag zu diesem Buch stellt das Glossar am Ende des Buches dar, das einige Begriffe detailliert erläutert, ein Nachschlagen rasch und unkompliziert ermöglicht, und somit zum Verständnis beiträgt.
Als Einstieg in die Geschichte wird der Ich-Erzähler Tim von seiner Großmutter, Oma Inge Schuster, durch ein ausgiebiges Frühstück in ihrem Haus kulinarisch verwöhnt. Diese gibt sich in einem Gespräch jedoch nicht mit Tims ausweichenden Antworten auf ihre Frage zu dessen Urlaub zufrieden. Schließlich beginnt Tim, die aufgeschlossene alte Dame zögernd in sein Geheimnis einzuweihen und berichtet ihr von seiner Reise mit den Zwergen-Zwillingen Asa und Gasa in den Drachenwald. Oma Schuster glaubt Tims fantastische Geschichte nicht nur, sondern bereitet den Zwergen auch ein herzliches Willkommen in ihrem Haus. In ihr haben Tim, Asa und Gasa sowie Daniel und Tina nun eine neue Verbündete gefunden.
Kaum sitzen die „Verschwörer“ bei heißer Schokolade und diverser Köstlichkeiten am Küchentisch, werden bereits Pläne für eine neue Reise geschmiedet. Diesmal soll es nach Philosophika, ins alte Griechenland, gehen. Die resolute Oma besteht natürlich darauf, Tim auf seiner Reise durch die Schrankwand zu begleiten… und das Abenteuer beginnt!
Raphael Müller hat mich mit dem dritten Band seiner Asa und Gasa-Reihe erneut in den Bann gezogen, mich zum Nachdenken, aber auch zum Schmunzeln gebracht, und mir eine höchst vergnügliche Lesezeit bereitet. Es ist unglaublich, was der junge Autor erneut ersonnen hat – seinem Einfallsreichtum sind scheinbar keine Grenzen gesetzt. Die Geschichte führt quer durch Griechenland, es werden bekannte Orte wie Sparta, Korinth oder Athen angesteuert, die Akropolis und die Olympischen Spiele besucht, Sokrates bei einer seiner Reden auf einem öffentlichen Platz entdeckt und vieles mehr. Es ist eine Freude, Tim und seine Verbündeten auf ihrer abenteuerlichen Reise zu begleiten. Der Spannungsbogen steigert sich bis zuletzt in ein fulminantes Finale, bei dem die buchstäbliche Rettung in letzter Sekunde „direkt von oben“ kommt. Lassen Sie sich von der Einfallskraft und dem Ideenreichtum Raphael Müllers überraschen – und genießen Sie die Fahrt im Drachenwaldexpress!
Fazit: Ein weiteres grandioses Abenteuer mit Asa und Gasa, eine Fortsetzung der tollen optischen Gestaltung des Buch-Covers, und gesamt gesehen für mich der bislang beste Teil dieser Fantasy-Reihe von Raphael Müller. Ich bin jetzt schon gespannt darauf, womit der Autor uns als nächstes überraschen wird!