Australien abseits der Klischees
In 21 Kurzreportagen erfahren wir eine Menge bislang Unbekanntes. Oder wer weiß schon, dass es in einem der zahlreichen Stämmen der australischen Ureinwohner, Männern untersagt ist, direkt mit ihren Schwiegermüttern ...
In 21 Kurzreportagen erfahren wir eine Menge bislang Unbekanntes. Oder wer weiß schon, dass es in einem der zahlreichen Stämmen der australischen Ureinwohner, Männern untersagt ist, direkt mit ihren Schwiegermüttern zu kommunizieren? Ha, "das sollte man auch bei uns einführen" höre ich schon einige sagen. Doch warum ist das Ansprechen der SchwieMu mit einem Tabu belegt?
Des Rätsels Lösung: Die Männer dieses Stammes dürfen erst heiraten, wenn sie sich und eine Familie ernähren können, d.h. eher später. Dafür nehmen sie aber ein ziemlich junges Mädchen zur Frau. Daher passt altersmäßig eher die Schwiegermutter als deren Tochter. Und um keine Kalamitäten hervorzurufen, ist eben die Kommunikation mit der SchwieMu tabu. Wenn Mann ihr etwas zu sagen hat, spricht Mann über einen Vermittler (auch im Beisein der SChwieMu). Wenn gerade einmal kein Vermittler verfügbar ist, so übernimmt diese Rolle ein Baum.
Solche und ähnliche Geschichten erzählt Journalist Rasso Knoller. Er versucht die Sichtweise der Ureinwohner bekannt zu machen. So ist ihnen z. B. Privateigentum fremd. Sie teilen einfach auch ihren kargen Lohn. Die Hintergründe werden plausibel erklärt.
Auch das Vorurteil, sie wären unzuverlässig, wird an Hand einer Episode entkräftet.
Wer ein wenig mehr über die Ureinwohner Australiens abseits aller Klischee wissen möchte, kann mit diesem Büchlein, das im Picus-Verlag erschienen ist, beginnen.