Ehre, Pflicht und Loyalität
Der ehemalige Magierlehrling Pug ist als Kriegsgefangener zu der gefährlichen Arbeit in den Sümpfen Tsuranis verdammt. Doch da erkennt einer der überaus mächtigen Magier Tsuranis Pugs wahres Talent und ...
Der ehemalige Magierlehrling Pug ist als Kriegsgefangener zu der gefährlichen Arbeit in den Sümpfen Tsuranis verdammt. Doch da erkennt einer der überaus mächtigen Magier Tsuranis Pugs wahres Talent und übernimmt dessen Ausbildung. Pug ist ihm dankbar, und je mehr er über die Kultur der Tsurani lernt, desto mehr schätzt er sie. Ihm wird sogar erlaubt, die Frau, die er liebt, zu heiraten. Aber tief in seinem Herzen hat Pug nie vergessen, dass er aus Rillanon stammt – und dass die Tsurani seine Feinde sind! (Klappentext)
Der nachfolgende Text kann Spoiler enthalten.
Nachdem der erste Band an manchen Stellen noch ein wenig langatmig war, denn der bereitete den Weg für die Abenteuer in diesem fremden Land, nimmt der zweite doch deutlich Fahrt auf.
Die Charaktere aus dem ersten Band sind deutlich älter geworden und gereift, auch wenn ich immer noch nicht sagen kann, wer mein Liebling ist. Tatsächlich ist mir bei dieser Erzählung etwas passiert, was sehr selten ist, nämlich dass mir alle Protagonisten gleich lieb sind und ich doch trotzdem für keinen tiefgehende Sympathien entwickle. Ich betrachte mich eher als Beobachter, der wissen möchte, wie es mit dem Königreich weitergeht und wer alles seine Finger im Spiel hat.
Das heißt nicht, dass die handelnden Figuren nicht gut beschrieben und ausgearbeitet wären – im Gegenteil. Es ist schon eine Weile her, dass ich so gut geschriebenen Charakteren begegnet bin, tatsächliche denke ich da spontan an Tad Williams und seinen „Drachenbeinthron“. Vom Genre her sind die beiden auch durchaus vergleichbar.
Besonders gut gefällt mir, wie dezent mit den romantischen Beziehungen der einzelnen Personen umgegangen wird. Sie werden nicht verleugnet oder ausgeblendet, aber auch nicht übertrieben zur Schau gestellt. Sie ergänzen die Erzählung und geben ihr Lebendigkeit, werden aber nie zwanghaft in die Geschichte integriert. Das ist sehr erfrischend nach den letzten desaströsen Büchern, die ich gelesen habe.
Tatsächlich hat mich die Handlung im letzten Drittel des Buches doch sehr überrascht, obwohl mir schon klar war, dass es im Mittelteil für die Protagonisten zu einfach war und sich noch irgendwas gemeines ergeben würde. So ganz klar sind mir die Beweggründe hinter diesem Verrat noch nicht, und ich weiß nicht genau, welcher Story der dritte Band folgen will, aber ich schätze, dass es etwas damit zu tun haben wird.
Die Welt Midkemia hat mich bisher völlig in ihren Band gezogen und so warte ich immer noch begeistert auf den Moment, an dem ich den nächsten Band in den Händen halte und meinen Spekulationen über eine mögliche Handlung dieses Bandes ein Ende gesetzt wird.
Auch nach dem zweiten Band kann ich dieser Serie meine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen. Wer auf klassische Fantasy steht, wird hier garantiert nicht enttäuscht werden.