Cover-Bild Orwells Rosen
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19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 14.06.2022
  • ISBN: 9783644014152
Rebecca Solnit

Orwells Rosen

Michaela Grabinger (Übersetzer)

«Ich liebe dieses Buch, und viele andere werden das auch tun. Ein berauschender Streifzug durch Orwells Leben und seine Zeit – und durch das Leben und die Zeit der Rosen.» Margaret Atwood
«Ein Buch über Abgründe und Erdbeeren – ein Buch über das Pflanzen von Rosen trotz des Zustands der Welt.» Der Spiegel
«Neben meiner Arbeit interessiert mich am meisten das Gärtnern», schrieb George Orwell 1940. Mit Erstaunen erkennt Rebecca Solnit nach einem Besuch im Garten von Orwell, wo seine Rosen noch heute blühen, dass es die Natur war, die Orwell Kraft gab, unermüdlich anzuschreiben gegen Faschismus und Totalitarismus.
Die Verquickungen von Macht und Schönheit führen Rebecca Solnit aus Orwells Garten zu den drängenden Fragen unserer Gegenwart, die sie bereits in den dreißiger Jahren angelegt sieht. Sie findet koloniale Hinterlassenschaften in Blumengärten, erkennt in Stalin mit seiner Besessenheit, Zitronen am Polarkreis züchten zu wollen, einen Vorläufer der «Klimaskeptiker» und sieht in der Rosenindustrie ein Paradebeispiel globalisierter Ausbeutung.
Rebecca Solnit macht sich unerschrocken auf in neue Gefilde – ihre Lektüre sensibilisiert für unsere Welt, spendet Trost und stellt sich, trotz allem unerschütterlich optimistisch, den Herausforderungen unserer Zeit. «Orwells Rosen» ist eine bemerkenswerte Reflexion über Lebenslust und Schönheit als Widerstandsakt.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei bookloving in einem Regal.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.06.2022

Faszinierendes Leseabenteuer

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MEINE MEINUNG
In ihrem hochinteressanten Buch „Orwells Rosen“ beschäftigt sich die bekannte US-amerikanische Essayistin und Aktivistin Rebecca Solnit mit dem bewegten Leben und Schaffen von Eric Arthur ...

MEINE MEINUNG
In ihrem hochinteressanten Buch „Orwells Rosen“ beschäftigt sich die bekannte US-amerikanische Essayistin und Aktivistin Rebecca Solnit mit dem bewegten Leben und Schaffen von Eric Arthur Blair alias George Orwell (1903 - 1950), der mit seinen berühmten Werken „1984“ und „Animal Farm“ zweifellos zu den einflussreichsten englischen Schriftstellern des 20. Jahrhunderts gerechnet werden kann. Und doch umfasst die Lektüre auf bemerkenswerte Weise noch so viel mehr, beleuchtet sie doch in einem vielfältig zusammengetragenen Kaleidoskop etliche lose miteinander zusammenhängende Themenbereiche und unterhaltsame Anekdoten.
Ausgangspunkt ist die Entdeckung der Autorin, dass George Orwell 1936 bei seinem kleinen Cottage im idyllischen Örtchen Wallington in Hertfordshire einen Garten anlegte und dort auch Rosensträucher pflanzte. Inspiriert von George Orwells Liebe für das Gärtnern, begibt sich die Autorin auf eine mitreißende und sehr abwechslungsreiche Spurensuche, in der sie zu ergründen versucht, was Gartenarbeit für Orwell bedeutet haben mag.
„Als Orwell sich dafür aussprach, Bäume zu pflanzen, weil kaum ein Mensch etwas zu tun vermag, was länger Bestand hat, ging es ihm um die Zukunft und den Beitrag, den er dazu leisten konnte.“
Mit ihrem literarisch ansprechenden, assoziationsreichen Erzählstil spannt die Autorin einen weiten Bogen von einer vielschichtigen Analyse zur „Geste des Rosenpflanzens“, über Episoden aus George Orwells faszinierendem Leben, zeitgeschichtlichen Hintergründen bis hin zu so unterschiedlichen Themen wie beispielsweise Klimakrise, Stalinismus oder dem antiguanischen Schriftsteller Jamaica Kincaid.
In den Mittelpunkt ihrer Betrachtungen stellt sie zudem immer wieder die Rosen als domestizierte Wildpflanze, die nicht nur das Ewige symbolisieren, sondern auch Freude, Glück und sinnliches Vergnügen –Themen, die erstaunlicherweise auch in Orwells Werken auftauchen. Die interessanten Exkurse der Autorin befassen sich von der kulturellen Bedeutung der Rosen über das berühmte Rosen-Foto der Revolutionärin Tina Modotti bis hin zur ertragsreichen, ausbeuterischen Rosenindustrie als Massenware und regen zum Nachdenken an.
Die Autorin hat sich sehr eingehend mit der Lebensgeschichte und dem Werk von Orwell beschäftigt – auch wenn sie uns keine eigentliche Biografie präsentiert, so erfährt man in ihren „Streifzügen“ doch viele fesselnde, eher unbekannte Details und Begebenheiten, wie beispielsweise Orwells familiäre Abstammung, aber auch seine politisch-sozialen Überzeugungen, die sich in seinen Werken wieder finden. Orwell verabscheute jede zentrale Autorität, warnte vor dem Totalitarismus als große Gefahr für Freiheit und Menschenrechte und war überzeugt davon, dass Sozialismus durch Veränderung der Macht- und Eigentumsstrukturen zu einer besseren Gesellschaft führen könne.
Ob nun beispielsweise die Episoden als er im Norden Englands hautnah die Ausbeutung, desolaten Zustände in der Kohleindustrie und bittere Armut in der Region miterlebte oder seine Zeit im spanischen Bürgerkrieg – die Autorin zeichnet ein faszinierendes, stimmiges Porträt des Autoren, Menschen und leidenschaftlichen Gärtners hinter seinen Werken in all seinen Facetten lebendig werden. So hatte ich am Ende der Lektüre das Gefühl, George Orwell von einer neuen Seite kennen gelernt zu haben, und habe richtig Lust bekommen, seine Bücher wieder zur Hand zu nehmen und darin auch das faszinierende Konzept von Lebenslust und Schönheit als einen Akt des Widerstands zu entdecken.
Abgerundet wird das Buch mit einem Anhang, der in den Anmerkungen einen Nachweis der verwendeten Zitate enthält, einen Bildnachweis und ein umfangreiches Register zum Nachschlagen umfasst.

FAZIT
Ein außergewöhnliches mitreißendes Leseabenteuer und eine faszinierende Abhandlung über George Orwell und sein Werk, das Gärtnern und die Rosen – nachdenklich stimmend, hochinteressant und abwechslungsreich erzählt.

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