Cover-Bild Mein Winter mit Grace
4,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Bastei Lübbe
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 20.10.2015
  • ISBN: 9783732518814
Richard Paul Evans

Mein Winter mit Grace

Anita Krätzer (Übersetzer)

Salt Lake City, 1962. Eric ist erst vor Kurzem mit seinen Eltern in die Stadt gezogen. Zufällig trifft er an einem eiskalten Herbsttag auf die Ausreißerin Grace und gewährt ihr Unterschlupf im Gartenhaus der Familie. Aus Zuneigung wird bald Freundschaft - und schließlich sogar Liebe. Doch je länger Grace' Aufenthalt dauert, desto deutlicher wird es, dass das Mädchen ein dunkles Geheimnis in sich trägt - ein Geheimnis, das Erics und Grace' Liebe zu zerstören droht ...

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2018

Einfach nur WOW

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Mir fehlen echt die Worte.
Richard Paul Evans hat es geschafft aus einem sehr traurigem Thema ein Buch zu schreiben was einen nicht nur zum nachdenken anregt sondern auch gefühlsmäßig an Grenzen bringt.


Die ...


Mir fehlen echt die Worte.
Richard Paul Evans hat es geschafft aus einem sehr traurigem Thema ein Buch zu schreiben was einen nicht nur zum nachdenken anregt sondern auch gefühlsmäßig an Grenzen bringt.


Die Einleitung wurde vom dem Autor sehr gut gewählt.
Mit dem "Mädchen mit den Schwefelhölzchen" hat mich das Buch gleich in seinen Bann gezogen.


Die Story von Grace lässt einmal den Atem stocken und erstmal wieder begreifen, wie selten Kinder wirklich was "wert" sind.


Aus Angst verlässt Grace ihr Zuhause, wo sie mehrfach misshandelt wurde. Sie trifft auf den Jungen Eric der Ihr ein Dach über den Kopf, Sicherheit, Kleidung und essen gegeben hat. Er stand bis zum Ende immer an Ihrer Seite, auch wenn es manchmal schwierig wurde oder er sich als junger Teenie noch oft unbeholfen und unsicher fühlte.


Aus Freundschaft wurde Liebe.
Zwei junge Menschen die versucht haben in einer Welt zu leben die frei ist von Gewalt und "Erwachsenen" die Ihnen nie glauben würden das in ihrem Leben etwas schief läuft, weil sie zu "jung und dumm" waren.


Bis zum Ende ist das Buch sehr emotional und zu tiefst berührend.


Mir als Mutter ging das Ende sehr ans Herz mit kleinen Tränen in den Augen und aber auch mit Wut auf das System.


Ich kann es nur weiterempfehlen, weil es einfach mitreißend ist.

Veröffentlicht am 17.01.2018

Ein sehr sensibles Thema, berührend umgesetzt

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Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch Tanja auf ihrem Blog Der Duft von Büchern und Kaffee. Weder das Cover noch der Klappentext hätten mich angesprochen, aber ich probiere immer gerne auch mal ...

Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch durch Tanja auf ihrem Blog Der Duft von Büchern und Kaffee. Weder das Cover noch der Klappentext hätten mich angesprochen, aber ich probiere immer gerne auch mal etwas anderes aus. Nach dem kurzen Vorwort war ich allerdings fast schon am überlegen, ob ich es wirklich lesen möchte. Das Thema ist hier Kindesmissbrauch - und obwohl ich nicht dafür bin, davor die Augen zu verschließen, gehe ich diesen Themen in Büchern aus dem Weg, da sie mir einfach zu nahe gehen.

Trotzdem wollte ich der Geschichte eine Chance geben und der Autor hat es tatsächlich geschafft, eine Atmosphäre zu schaffen, die eine gewisse Art von Leichtigkeit und Unschuld behält und trotzdem berührende Momente zu schaffen, die sehr tief gehen; eine schwierige Gratwanderung, die gerade gegen Ende des Buches immer dramatischere Züge annimmt.

Es beginnt mit einem Märchen, einem, wie ich finde, zutiefst traurigen Märchen über das Mädchen mit den Schwefelhölzern, das der Großvater Eric seinen Enkeln zu Weihnachten vorliest.
Dabei erinnert er sich an einen Winter im Jahr 1962, als er selbst gerade 14 Jahre alt war und mit seinen Eltern und seinem jüngeren Bruder nach Salt Lake City umgezogen ist. Sein Vater war zu dieser Zeit sehr krank und das Geld knapp - es war nicht einfach für ihn, aber er hat versucht, das beste draus zu machen.

Wie Eric auf Grace trifft und wie die beiden füreinander da sind wird kurzweilig aber sehr einfühlsam beschrieben. Eric hat lange keine Ahnung, warum Grace von zu Hause ausgerissen ist - er ist ein guter Junge, naiv und zum ersten Mal verliebt. Er tut alles für sie, auch wenn er mit der Situation total überfordert ist und sich zu Entscheidungen hinreißen lässt, vor denen er eigentlich Angst hat.
Die Beschreibung der damaligen Zeit ist dem Autor gut gelungen, ich konnte mich in die Situation der beiden sehr gut hineinversetzen, auch wenn alles aus Erics Perspektive erzählt wurde. Anfangs liest es sich noch "einfach", aber man erkennt recht schnell, welches Leid hinter all dem steckt und weiß trotz der fiktiven Idee, dass es vielen anderen Kindern und Jugendlichen gerade in diesem Moment genauso ergeht. Kleine Anspielungen und vor allem die kurzen Auszüge aus Grace´s Tagebuch, die an den Kapitelanfängen stehen, berühren sehr und zeigen wie hilflos und verzweifelt sie tatsächlich ist.

Es gab ein, zwei Ereignisse, die der Autor angeschnitten hat, die ich etwas unpassend fand, wo es um Krieg und Atombomben geht, warum er die Handlung gerade in der Zeit der Kuba Krise gelegt hat konnte ich nicht so recht nachvollziehen und hat mich etwas irritiert. Aber das war nur ein kurzer Moment, dem ich nicht wirklich Beachtung geschenkt habe. Auf was er genau damit anspielen wollte hab ich vielleicht auch einfach nicht verstanden.

Verstanden hab ich aber sehr deutlich, wie sehr ihm am Herzen liegt, dass diese Probleme und das Leid dieser Kinder gesehen und verstanden wird und wie wichtig es sein kann, dass jemand, auch ein einzelner Mensch, so viel gutes tun und helfen kann.
Eine tiefgehende und ergreifende Geschichte, die mir sehr zu Herzen gegangen ist.