Cover-Bild Inselstille (Hella Brandt 8)
Band 8 der Reihe "Hella Brandt"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 30.06.2022
  • ISBN: 9783740814625
Rieke Husmann

Inselstille (Hella Brandt 8)

Auf Langeoog wird der seit Langem pensionierte Generalstaatsanwalt Hartmut van Hamel tot aufgefunden. Als sein Hausarzt einen ungewöhnlichen Einstich entdeckt, übernimmt Hauptkommissarin Hella Brandt die Ermittlungen. Neben der intensiven Suche im Bekanntenkreis des Toten weiten Hella und ihr Team die Recherche auf das berufliche Umfeld des Opfers aus. Lässt sich tatsächlich in einem der über zwei Jahrzehnte zurückliegenden Fälle das Motiv für die Tat finden, oder liegt die Lösung auf der Insel?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.06.2022

Unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit

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Hartmut van Harmel ist tot - auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich für einen pensionierten älteren Herren, aber bei näherem Hinsehen entdeckt der Hausarzt eine Einstichstelle, die Fragen aufwirft. Das ...

Hartmut van Harmel ist tot - auf den ersten Blick nicht ungewöhnlich für einen pensionierten älteren Herren, aber bei näherem Hinsehen entdeckt der Hausarzt eine Einstichstelle, die Fragen aufwirft. Das ruft Hella Brandt und ihre Kolleg:innen auf den Plan und es geht darum herauszufinden, wer gute Gründe gehabt hat, um dem ehemaligen Generalstaatsanwalt zu töten. Die Recherchen sind sehr aktenlastig, da es darum geht, alte Fälle aufzuarbeiten und dort Hinweise zu finden...

Der achte Fall von Hella Brandt wird von Rieke Husmann sehr relaxed und trotzdem nicht minder eindrücklich erzählt, bietet viele Denkanstöße und zeigt auf, dass noch längst nicht alle Schranken in der Denkweise vieler Menschen geöffnet worden sind.

Die Ermittelnden müssen etliche Akten wälzen, da es hier um die Klärung der Frage geht, ob der Getötete wirklich eine so rein weiße Weste getragen hat, wie er alle glauben machen wollte. Auch fließen die homophoben Denkweisen der 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts mit ein und zeigen, wie fest verankert das braune Gedankengut noch in manchen Köpfen ist...leider auch heute noch.

Mit gefällt, dass die Autorin einmal ältere Protagonist:innen wählt, um ihre Handlung mit ihnen bestücken, tragen viele von ihnen doch Geheimnisse mit sich, die mitunter Jahrzehnte alt sind und unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit verschwinden.

Auch lässt Husmann immer wieder Hellas Zwiespalt zwischen Mutterrolle und beruflichen Anforderungen nachvollziehbar einfließen. Es ist eben nicht einfach, als Mutter den Spagat zwischen Familie und Beruf zu meistern, ohne dass das Umfeld einem ständig das Gefühl gibt, ein schlechtes Gewissen haben zu müssen.

Die Spannung ist eher mäßig, aber die inhaltliche Aussage steht für mich in diesem Roman mehr im Vordergrund. Es gilt, Vorurteile auszuräumen und Denkweisen umzukrempeln, damit Diversität im Leben selbstverständlich wird. Hella geht mit gutem Beispiel voran und zeigt, wie einfach es ist, als Mutter mit den sexuellen Vorlieben des Sprößlings offen umzugehen und diese zu anzunehmen. Eine Ermittlerin, die modern, aufgeschlossen und mit ganz viel Herz die Leser;innen mit ins Boot holt und den Täter überführt.


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Veröffentlicht am 23.09.2022

Solider Inselkrimi, dem etwas mehr Spannung gut getan hätte

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Der Kriminalroman "Inselstille" ist der achte Band der Hella Brandt-Reihe von Rieke Husmann, die im Emons Verlag erscheint.


Der ehemalige Generalstaatsanwalt Hartmut van Harmel wurde auf Langeoog tot ...

Der Kriminalroman "Inselstille" ist der achte Band der Hella Brandt-Reihe von Rieke Husmann, die im Emons Verlag erscheint.


Der ehemalige Generalstaatsanwalt Hartmut van Harmel wurde auf Langeoog tot aufgefunden, die nähere Untersuchung zeigt eine Einstichstelle, es könnte sich also um ein Verbrechen handeln. Nun muss Hella Brandt anrücken und herausfinden, wer ein Motiv für eine Tötung gehabt hat. Bei diesem Fall müssen alte Akten gesichtet werden, denn der Staatsanwalt arbeitete schon länger nicht mehr.

Hella Brandt hat es bei diesem Fall nicht leicht, denn sie muss nicht nur im Bekanntenkreis des Toten ermitteln, sondern auch in der Vergangenheit, bzw. in sehr alten Akten wühlen. Hartmut van Harmel hatte von Berufs wegen sicherlich Feinde, aber auch so einige Menschen, die ihm nicht wohlgesonnen waren. Aber hatte er wirklich so ein reines Gewissen, wie er vermittelt hat?

Bei diesem Krimi muss Hella den Spagat zwischen ihrer Mutterrolle und der polizeilichen Arbeit bewältigen. Das ist nicht einfach und ihr Mann Leon fügt sich nun unwillig in die Pflicht.

In diesem Tötungsdelikt treten einmal ältere Charaktere auf den Plan, die ihre Geheimnisse lieber verschweigen und sie in sich tragen. Dabei kann es sich um rechtes Gedankengut handeln und auch um homophobe Ansichten, die in den 50er Jahren noch in den Köpfen der Menschen feststeckten.


Der Erzählstil ist flüssig und hat mich durch die klaren Beschreibungen gut durch die Handlung und die vielen Befragungen geführt. Doch vom geringen Spannungsaufbau war ich eher enttäuscht, da wäre noch einiges möglich gewesen. Ich vermute mal, dass es der Autorin mehr um die Anprangerung von Intoleranz und bestimmte Denkweisen ging und sie zeigen wollte, dass Vorurteile gegen diverse Ansichten veraltet sind und einfach unnötig. Hella gibt sich da sehr offen und erzieht auch ihre Tochter in diesem Stil.

Die Ermittlungen ziehen sich über viele Mutmaßungen meinerseits hin zur Auflösung, ich hätte gern noch mehr mitgerätselt, leider hat sich mir vieles immer erst im Nachhinein erschlossen.


Dieser Krimi wird solide erzählt und ist logisch aufgebaut, er ist aber nur mäßig spannend und hat wohl mehr den Ansatz, die Leserschaft zum Denken anzuregen und intolerante Denkmuster aufzusprengen.

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