Cover-Bild Papamädchen
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27,10
inkl. MwSt
  • Verlag: novum Verlag
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 328
  • Ersterscheinung: 21.04.2022
  • ISBN: 9783903861718
Rike Tretter

Papamädchen

Geschichte einer Metamorphose
Auch zärtliche sexuelle Übergriffe des geliebten Vaters zerstören die kindliche Seele. Inzest umfasst alle sexuellen Berührungen, vermeintlich liebevolle ebenso wie gewaltsame. Die Auswirkungen auf die psychische Entwicklung des Kindes sind immer fatal.
Gefühlvoll schildert die Autorin ihre Inzesterlebnisse und ihren langen Weg zur inneren Heilung. Hautnah erleben die Lesenden ihre Metamorphose vom traumatisierten Opfer zur lebendigen Frau.

»„Sich selbst verlorengegangen sein“, besser könnte ich es nicht beschreiben. Ich bin mir selbst verlorengegangen, als kleines Mädchen verlorengegangen durch die sexuelle Nähe meines Vaters. Und dennoch kann ich es selbst heute noch nicht fassen, dass das, was ich in meiner Kindheit mit meinem Vater erlebt habe, tatsächlich geschehen ist und meine Seele ermordet wurde.«

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2022

Papamädchen

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Ein sehr schwer zu lesendes, emotionales Buch. Schon das Cover hatte für mich eine aufwühlende Wirkung, es wirkt irgendwie beängstigend. Die Autorin wuchs in einem eher lieblosen Elternhaus auf, bis ihr ...

Ein sehr schwer zu lesendes, emotionales Buch. Schon das Cover hatte für mich eine aufwühlende Wirkung, es wirkt irgendwie beängstigend. Die Autorin wuchs in einem eher lieblosen Elternhaus auf, bis ihr Vater sie im Alter zwischen vier und zwölf Jahren mißbraucht hat. Es war keine Vergewaltigung an sich, die Protagonistin beschreibt es als "Papas spielende Hände". Rike machte das Abitur, studierte Jura, arbeitete als Anwältin, kam aber im großen und ganzen mit ihrem Leben nicht klar. Ihre Sicht auf Männer war krankhaft. Als sie sich in eine psychosomatische Klinik begab, wurde ihr von der Anwaltssozietät gekündigt. Sie begann mehrere Berufe, brach alle ab und lebte letztendlich von Sozialhilfe. Sie begab sich in jahrzehntelange Behandlungen, konnte sich aber von dem Inzest nicht lösen. Als sie dann von einem Mitpatienten in der Klinik eine Tochter bekam, hielt auch diese Beziehung nicht. Mit 60 Jahren heiratete sie dann einen Mann, der mit ihrer Krankheit klar kam und sie löste sich langsam von ihrer Psychose. Man spürt, dass das Buch aus einer inneren Verzweiflung und Zerrissenheit geschrieben wurde. Wenn man dann bedenkt, was der Vater mit seinen "spielenden Händen" angerichtet hat. Auch die Mutter half ihrer Tochter nicht, sondern schaute lieber darüber hinweg. Rike brauchte fast 50 Jahre, um sich einigermäßen von dem seelischen Trauma zu erholen. Ihre gesamte berufliche Laufbahn scheiterte, sie, als Akademikerin mußte mit ihrer Tochter von der Fürsorge leben. Ausdrucksstark sind die Bilder in dem Buch, die Rike während ihres Klinikaufenthalts gemalt hat. Man spürt beim Betrachten die Verzweiflung, den Schrei der Seele. Alles in allem war mir das Buch ein wenig zu lang, bisweilen gab es Wiederholungen und mir fällt auf, wie penetrant sich Rike an einen Mann gehängt hat, wenn er ihren Vorstellungen entsprach. Eine Lektüre, die noch lange in mir nachhallt und mir einiges zum Nachdenken gibt.

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