Zum Inhalt:
Umbracht is'
Der Rudi zieht ins Schlachthofviertel und staunt, als ihm eine riesige Krähe einen abgetrennten Frauenfinger zu Füßen legt. In ihrem sechsten Fall ermitteln der Eberhofer und der Rudi im Münchner Rotlichtmilieu - denn der Finger gehörte einer ermordeten Prostituierten. Während der Wiesn sterben weitere Frauen durch eine rätselhafte Mordwaffe …
(Kurzbeschreibung gem. dtv-Verlag)
Meine Meinung:
Endlich ermittelt der Eberhofer wieder!
Auch im 6. Teil von Rita Falks Provinzkrimiserie um den Polizisten Franz Eberhofer begeben wir uns wieder in das fiktive bayrische Dorf Niederkaltenkirchen und ermitteln mit dem Eberhofer in München.
Auch wenn die einzelnen Fälle in sich abgeschlossen sind, sollte man die Teile in der chronologischen Reihenfolge lesen, um den Eberhofer, seine Familie und die Bewohner von Niederkaltenkirchen so richtig kennenzulernen und an ihrem Leben teilhaben zu können.
Diesmal ermittelt der Eberhofer mit dem Rudi Birkenberger, einem ehemaligen Polizisten, im Rotlichtmilieu. Gleich 3 Prostituierte werden tot aufgefunden, das macht viel Ermittlungsarbeit für die beiden, die sie auch gewohnt unkonventionell und mit viel Ruhe angehen.
Auch wenn der Kriminalfall spannend und undurchsichtig ist und sich auch erst ganz am Ende aufklärt, steht er für mich doch meistens im Hintergrund.
Hauptsächlich freue ich mich bei jedem neuen Band der Reihe auf die Fortsetzung der Geschichten um die Bewohner von Niederkaltenkirchen und natürlich um die Eberhofer-Familie. Und da ist eine Menge los.
Niederkaltenkirchen spaltet sich in 2 Lager wegen eines Hotels und Klatsch und Tratsch gibt es auch reichlich. Aber auch in Eberhofers Privatleben ist wie immer was los. Über die Trennung von seiner Susi ist er noch nicht hinweg und wie es scheint, hat die Oma ihm das auch noch nicht verziehen. Aber trotzdem kocht sie ihrem Franz immer wieder was gutes, was für den Franz so ziemlich das Wichtigste ist.
Natürlich gibt es auch ein Wiedersehen mit allen anderen lieb gewonnenen Figuren, wie dem kiffenden und Beatles hörenden Vater Eberhofer, Bruder Leopold samt Frau und Tochter „Sushi“, Wirt Wolfi, Metzger Simmerl und Klempner Flötzinger.
Alle Figuren sind facettenreich und jeder auf seine Art liebenswert. Die persönliche Entwicklung der Figuren geht schon seit dem 1. Band langsam voran und es gibt genug Potential für (hoffentlich) viele weitere Bände.
Zitat (S. 163)
Der Birkenberger Rudi über seine Absicht eine Wohnung zu kaufen:
„Im Übrigen, du Klugscheißer, gibt’s natürlich eine Adresse, und die solltest du dir sogar merken. Denn da bin ich in nächster Zukunft erreichbar. Rita-Falk-Straße dreißig, wer auch immer dieses Weib sein mag.“
Mit viel Charme, Situationskomik und Humor erzählt Rita Falk die Geschichten um den kultigen Polizisten Franz Eberhofer. Ihr ganz besonderer Schreibstil mit viel bayrischem Einschlag, den man aber auch als Nicht-BayerIn gut versteht, gibt die besondere Würze und vermittelt auch viel Lokalkolorit.
Auch nach dem sechsten Teil der Reihe habe ich noch lange nicht genug vom Eberhofer und Niederkaltenkirchen und freue mich jetzt schon auf den siebten Band, der „Leberkäsjunkie“ heißen und wohl Anfang 2016 erscheinen soll.
Zur Verkürzung der Wartezeit kann man die leckeren Gerichte der Eberhofer-Oma aus dem Buch nachkochen, denn im Anhang gibt es 5 tolle Rezepte dazu!
Fazit: 5 von 5 Sternen
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