fesselnd bis zur letzten Seite
Den Grazer Autor Robert Preis kennen die meisten von uns eher durch seine Krimi-Reihe rund um Armin Trost. Diesmal sorgt er mit dem historischen Roman „Das Gerücht vom Tod“ für Gänsehaut.
Worum geht’s? ...
Den Grazer Autor Robert Preis kennen die meisten von uns eher durch seine Krimi-Reihe rund um Armin Trost. Diesmal sorgt er mit dem historischen Roman „Das Gerücht vom Tod“ für Gänsehaut.
Worum geht’s?
Man schreibt das Jahr 1809 Napoleon Bonaparte hält die Welt mit seinen Kriegen in Atem. Auf dem Weg von Italien nach Wien machen seine Truppen Ende Mai vor der Eroberung der Stadt Graz nicht halt. Doch ein knapp 900 tapfere Männer unter dem Befehl von Major Franz Hackher verteidigen den Grazer Schlossberg.
Doch als brächten die Kriegshandlungen nicht Leid genug, verschwinden mehrere Kinder und die uralte Angst vor der Hexe am Schöckl, dem Hausberg der Grazer, feiert Auferstehung. Es scheint als ob die Welt vollends aus den Fugen gerät, denn es wird auch grausam gemordet und seltsame Gestalten treiben ihr Unwesen.
Vier Männer fassen sich ein Herz und wollen diesem Spuk ein Ende bereiten. Mitten im Krieg, während der Belagerung von Graz durch die Franzosen stehlen sie sich aus der Stadt. Jeder dieser vier, die sich so augenscheinlich todesmutig Richtung Schöckl aufmachen, hat so ihre Geheimnisse. Haben sie doch als Kinder ein Diebespärchen beobachtet, das dann durch ihr Zutun verhaftet und verurteilt wurden. Das gemeinsame Kind des Diebespaares hat seinerzeit Rache allen Grazern geschworen.
Meine Meinung:
Robert Preis ist ein Meister der gruselig mystischen Spannung. Geschickt verquickt er hier die realen Ereignisse der Belagerung der Stadt durch die Truppen Napoleons mit der Sagenwelt rund um Graz.
Die Menschen haben Angst: Vor den Soldaten, vor dem Hunger, vor Krankheit, vor dem Tod sowieso, der Zukunft und vor den düsteren Gerüchten, die die Runde machen.
Als Leser kann man, aufgrund der einprägsamen Sprache und der bildhaften Darstellung hautnah miterleben, wie den verletzten Soldaten Arm oder Bein amputiert wird (natürlich ohne Narkose und oft auch ohne Sach- und Fachkenntnis). Wir tauchen ein in eine Welt, die seltsam reduziert scheint.
Es scheint, als würde die Stadt wieder einem kollektiven Hexenglauben anheim fallen, den man zu dieser Zeit bereits überwunden geglaubt hat. Doch diese Angst vor der „Schöckl-Hexe“ steckt auch die Franzosen an.
Unglaublich fesselnd sind die Rückblenden in das Leben des Apothekers Mohr, von Matthäus, des Gastwirtes Dampfhofer und Pater Antonius, der in seinem früheren Leben Peter Lautenbach hieß, gestaltet. Nach und nach kristallisieren sich Gedanken um Schuld und Sühne heraus, mit denen jeder anders umgeht.
Fazit:
Ein fesselnd erzählter historischer Roman, der Fakten mit Fiktion gekonnt verknüpft. Gern gebe ich hier 5 Sterne.