Cover-Bild Gemma Habibi
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein fünf
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 26.07.2019
  • ISBN: 9783961010141
Robert Prosser

Gemma Habibi

Roman

Ein fulminantes Portät der Jetztzeit.

In Syrien wütet Krieg, Flüchtlinge erreichen Europa, die Gesellschaft gerät in Aufruhr. All das streift das Leben von Lorenz. Er trainiert für die Meisterschaft, will siegen, will frei sein und reist dafür bis nach Westafrika. Sein Freund, der nach Wien geflohene Zain, genannt Z, träumt von einem Schlag, der ihn als Boxer unsterblich macht. Zwischen den beiden steht die Fotografin Elena. Mit ihrer Kamera hält sie die unruhige Gegenwart fest. Und den finalen Kampf.
Kurdistan, Wien, Ghana: Drei Welten, drei Leben, drei Runden im Boxring. Ein dichter, intensiver Roman über Obsession und Freundschaft, Engagement und Aufbruch, geschrieben von einem der wortgewaltigsten Schriftsteller seiner Generation.


Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei lielo99 in einem Regal.
  • lielo99 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2019

"Es ist genug für alle da"

0

„GemmaHabibi sei unter Boxern das oft beschworene Herz, der Hunger. Wonach? Nach Anerkennung, ein anderes Leben oder Selbstbestimmung. Boxen sei wie die Kunst oder die Literatur, ein Mittel, diesen Hunger ...

GemmaHabibi sei unter Boxern das oft beschworene Herz, der Hunger. Wonach? Nach Anerkennung, ein anderes Leben oder Selbstbestimmung. Boxen sei wie die Kunst oder die Literatur, ein Mittel, diesen Hunger aufrecht zu erhalten. Die Worte verkörpern die Sucht nach einer Bedingungslosigkeit, der sich alles andere unterordnen muss.“ Das meint Robert Prosser über sein neuestes Werk

GemmaHabibi.

„Es ist genug für alle da“, so lautet der Satz auf einem Transparent, welches während einer Demo in Wien hochgehalten wird. Und das ist der Beginn des Romans

GemmaHabibi. Der Autor schreibt in der Ich-Form. Die Anfänge in Wien, nachdem er zum Studium aus einem kleinen Ort in die „große Stadt“ zog. Sei Aufenthalt in Syrien und die Menschen, die er dort kennenlernte. Das ist Z., der später auch nach Österreich flüchtet und Elena, eine Fotografin. Mit ihr fängt er eine lockere Beziehung an. Während des Studiums, und zwar im Jahr 2013, gab es ein Projekt für die künftigen Anthroposophen. Lorenz, so heißt der Protagonist, meldet sich daraufhin in einer Boxschule, einem Gym, an. Er will erforschen, in welcher Weise das Boxen zur Völkerverständigung beitragen kann.

GemmaHabibi zeigt, dass beim Boxen die Nationalität eigentlich keine Rolle spielt. Warum nur eigentlich, das wird im Verlauf der Erzählung klar. Der Autor beschreibt verschiedene Erlebnisse von Geflüchteten und immer wieder kommt die Sprache aufs Boxen. Ich denke es ist das Jahr 2015, wo viele Menschen in Wien ankamen und von „Bahnhofsklatschern“ begrüßt wurden. Elena hält diese besondere Situation mit ihrer Kamera fest. Dazu gehört auch die nicht nachvollziehbare Gewalt der Polizei bei einer Demo in Wien. Auch in Österreich sind die mit Schlagstöcken und Pfefferspray unterwegs, um „gewaltbereite, linke“ Demonstranten gewaltsam zu stoppen. Die Demo hieß übrigens „Refugees welcome“.

Eine Reise nach Ghana beschreibt der Autor ebenfalls und das sehr ausführlich. Seine Erlebnisse dort zeugen von guter Beobachtungsgabe und auch immer wieder der Schwenk zur Sportart Boxen. Der Roman ist nicht immer chronologisch aufgebaut und anfangs fiel es mir schwer, den Gedankengängen des Autors zu folgen. Das legte sich mit der Zeit. Viele Situationen waren für mich interessant, jedoch kam mir ein wenig zu viel Boxen vor. Dennoch empfehle ich das Buch, weil es toll geschrieben ist und der Wahrheit sehr nahe kommt. Es ist mehr als „nur“ ein Roman.

Vielen Dank dem Verlag und

NetGalley, das ich

GemmaHabibi lesen durfte.