Als Will Campbell noch ein kleiner Junge ist, geschieht etwas Schreckliches, für das er sich die alleinige Schuld gibt. Auch sein Vater scheint dieser Meinung zu sein, denn von diesem Tag an, zeigt er keine Gefühle mehr für Will und verlässt schließlich die Familie um dem Templerorden beizutreten. Als der Junge heranwächst, holt sein Vater ihn ebenfalls in den Orden und gibt ihm zu verstehen, dass er eine Ausbildung zum Tempelritter erhalten soll. Um dem Vater zu imponieren lässt Will sich darauf ein und die Jahre vergehen. Obwohl der Vater sich so gut wie nie bei seinem Sohn blicken lässt und scheinbar kein größeres Interesse an seinem Sohn zu haben scheint, wird Will zu dem besten Schwertkämpfer aller Sergeanten (angehende Ritter) Im Gegensatz zu den anderen hat Will jedoch immer allerhand Schabernack im Kopf was ihn zur Zielscheibe des strengen Lehrmeisters Jacques de Lyons macht, der immer wieder versucht ihm Disziplin beizubringen. Will hasst de Lyons insgeheim, weil er genau weiß, dass Jacques seinen Neffen Garin, Wills Freund, brutal misshandelt um ihn zu körperlichen Höchstleistungen zu zwingen.
Doch Lehrjahre sind keine Herrenjahre und kurz vor der Aufnahmefeier wird Will abermals bei einem Vergehen erwischt, dass ihm seiner Meinung nach teuer zu stehen kommt. Doch statt aus dem Orden ausgeschlossen zu werden, wie es zunächst heißt, bekommt Will einen neuen „Herren“ zugewiesen. Everard, einst Tempelritter und einziger Überlebender eines Massakers im Heiligen Land schafft das, was keiner zuvor vermochte. Er bringt Will nicht nur das Lesen und Schreiben bei, sondern auch Disziplin. Obwohl Will nun fügsam ist und darauf brennt, endlich aus Ritter vereidigt zu werden, vertröstet Everard ihn immer wieder und so vergehen wiederum einige Jahre in der Will statt in Outremer kämpfen zu dürfen, lateinische Texte übersetzen und Schriftstücke anfertigen muss.
Doch als er schon fast nicht mehr mit seiner Vereidigung rechnet, wird ein brisantes Buch des Templerordens gestohlen. Dieses Buch wurde vor vielen Jahren von Everard angefertigt und berichtet über einen „geheimen Zusammenschluss“ ausgewählter Tempelritter. Einem inneren Zirkel; einem Geheimbund innerhalb des Tempelritterordens. Wenn dieses Buch jemals Feinden der Templer in die Hände fallen sollte, könnte es zum Untergang und zur Auflösung des Ordens führen. Als Everard Will schließlich einweiht, stimmt Will unter der Bedingung, endlich die Ritterwürde zu erhalten, zu sich an der Suche des Buches zu beteiligen. Während nun in Frankreich die fieberhafte Suche nach dem Buch beginnt, erreichen den Templerorden bald schlimme Nachrichten aus dem heiligen Land.
Baybars Bunduktari, der Befehlshaber des Bahri- Regiments, hat sich nach einigen sehr erfolgreichen Kämpfen gegen die andersgläubigen Christen und Ritter der verschiedenen Ordensgemeinschaften zum Sultan krönen lassen und beginnt nun mit der systematischen Vertreibung und Ermordung der „Ungläubigen“ im Heiligen Land. Bei einem Kampf gegen die Tempelritter, wird auch Wills Vater gefangen genommen und schließlich durch Baybars Hand geköpft.
Am Tag seiner Vereidigung zum Ritter erfährt Will schließlich von der Ermordung seines Vaters und diese Nachricht stürzt ihn in tiefste Verzweiflung. Doch die Zeit drängt- das geheime Buch wurde ins heilige Land verschleppt und Everard gelingt es, Wills Trauer zu durchbrechen in dem er ihn zu der gefährlichen Reise ins Heilige Land überredet. Werden sie das Buch den Feinden noch rechtzeitig entreißen können? Wie kann es überhaupt gelingen, denn seit Baybars erfolgreichem Kampf gegen die Christen, fielen schon einige Festungen der Templer?
Dieser historische Roman ist der Beginn einer Trilogie über die Zeit der Besetzung des Heiligen Landes von den Christen und Tempelrittern und von seinem „Befreier“ Baybars Bunduktari.
Glaubwürdig und unterhaltsam vermag es die Autorin den Leser in die komplizierten Denkweisen der damaligen Christenwelt und in die der Sarazenen zu versetzen und deren Standpunkte auf interessante Art und Weise zu vermitteln. Es ist jedoch alles andere als „trockener“ Lesestoff, denn Robyn Young hat mit ihrem Helden Will Campbell, einem angehenden Tempelritter, einen interessanten und vielschichtigen Charakter geschaffen, dessen Abenteuer sehr spannend geschildert werden. Obwohl die Geschichte von Will Campbell und Baybars Bunduktari 700 Seiten umfasst, zeigt dieser Roman niemals Längen auf und ich war von der Geschichte mehr als gefesselt. Das Buch enthält auch einige „rauere Szenen“ wie zum Beispiel die Enthauptung von Wills Vater“ Wer also ein Buch erwartet, das gespickt mit „Ritterromantik“ ist, sollte seine Wahl besser noch einmal überdenken. Doch gerade diese Szenen machen den Roman viel glaubwürdiger.
Nun zu einem kleinen Kritikpunkt:
Mich hat das Buch in erster Linie zum Kauf bewogen, weil ich die Geschichte der Tempelritter unglaublich spannend und interessant finde. Ich hätte mir jedoch bei diesem Roman etwas mehr Beschreibungen über den Alltag der Tempelritter und auch über ihre Lebensweise gewünscht. Alles wurde meiner Meinung nach zum Wohle der Geschichte, zu schnell abgehandelt. Das ist allerdings schon das Einzigste, was ich zu Bemängeln habe und ich kann allen interessierten Lesern von historischen Romanen, dieses Buch von Robyn Young nur ans Herz legen.