Ein Krimi, der mich begeistert hat
Buchmeinung zu Roland Lange – Harzhunde
„Harzhunde“ ist ein Kriminalroman von Roland Lange, der 2021 bei CW Niemeyer Buchverlage erschienen ist. Dies ist der zweite Fall um den Privatdetektiv Stefan Blume.
Zum ...
Buchmeinung zu Roland Lange – Harzhunde
„Harzhunde“ ist ein Kriminalroman von Roland Lange, der 2021 bei CW Niemeyer Buchverlage erschienen ist. Dies ist der zweite Fall um den Privatdetektiv Stefan Blume.
Zum Autor:
Roland Lange, Jahrgang 1954, lebt in der Nähe des Harzes in Katlenburg-Lindau. Er studierte in Hamburg Vermessungskunde und arbeitete als Vermessungsingenieur in den Katasterämtern in Göttingen und Osterode am Harz. Nebenher begann er zu schreiben: Romane, Liedtexte und Theaterstücke, seit 2010 auch Kriminalromane. 2014 beendete er seine Tätigkeit als Ingenieur und widmete sich ganz dem Schreiben. Roland Lange ist so etwas wie ein krimineller Botschafter des Harzes, denn auf seine Initiative fand 2011 das erste Mordsharz-Krimifestival statt. Seither gehört er zu den Organisatoren, die jedes Jahr im September hochkarätige deutsche und internationale Krimi-Autorinnen und -Autoren in den Harz einladen. Lange ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), bei den 42er Autoren und im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur.
Klappentext:
Was war das für eine Bestie? Das fragt sich Daniel Kranz, der nachts einem riesigen Wolf gegenübersteht. In letzter Sekunde entkommt er der Kreatur. War es Einbildung? Nein, die Risswunde an seiner Wade ist echt! Für Schafzüchter Thiele steht fest: Es sind Wölfe, die durch den Harz streifen und seine Tiere töten. Er macht die Wolfsexpertin Maria Hübner dafür verantwortlich. Privatdetektiv Stefan Blume steht Maria zur Seite.
Meine Meinung:
Dieses Buch ist für mich die positive Überraschung dieses Lesejahres. Sowohl die Hauptfigur Stefan Blume als auch der Plot und die Erzählweise haben mich überzeugt. Stefan Blume ist ein ehemaliger Agent, der sich im Harz verkrochen hat und versucht, möglichst unauffällig zu leben. Ab und zu übernimmt er Detektivaufträge um sein Bankkonto zu entlasten. Als eine überwachte Person spurlos verschwindet ist sein Interesse geweckt. Als die Wolfsexpertin Maria Hübner in den Fokus von Wolfsgegner gerät, wendet auch sie sich an Stefan Blume.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und diverse Handlungsfäden machen es schwierig, einen roten Faden zu erkennen. Stefan Blume ist nicht der große Antreiber, aber er ist ein erfahrener und fleißiger Ermittler. Ein Gast in der Pension seiner Freundin Katja bereitet ihm zusätzlich Sorgen. Mir war die Figur Stefan Blume sympathisch, auch oder gerade weil sie sich nicht strikt an alle Gesetze gehalten hat. Zudem wuchs im Laufe der Zeit der Eindruck, dass er sich mit mächtigen Gegnern angelegt hat. Entwicklungen und Ereignisse werden meist durch Nebenfiguren angestoßen, die sie aber selten unter Kontrolle haben. So wirkt Stefan Blume oft wie ein Getriebener, der allerdings zu kämpfen bereit ist. Der Harz bietet eine wundervolle Kulisse für die Geschichte und der Autor nutzt seine Ortskenntnisse weidlich aus.
Gerade die Gestaltung Nebenfiguren verleiht dem Krimi Authentizität und Glaubwürdigkeit. Der Spannungsbogen ist gekonnt gestaltet und bietet einige Spitzen. Die Geschichte gipfelt in einem passenden Showdown, bei dem Stefan Blume auf unerwartete Hilfe angewiesen ist.
Fazit:
Ein sehr gut konstruierter Krimi mit komplex gezeichneten Figuren, verzwickter Handlung und viel Harz-Athmosphäre, der mich blendend unterhalten hat. Gerne vergebe ich fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.