Trotz einiger Längen sehr spannend und vielschichtig
Inhalt und erster Eindruck:
Joe ist ein sehr aufmerksamer und sensibler Junge. Er sieht, dass Luisa kein Pausenbrot mitgebracht hat. Aber weil er die schrumpelige aber süsse Birne aus dem Garten dabei ...
Inhalt und erster Eindruck:
Joe ist ein sehr aufmerksamer und sensibler Junge. Er sieht, dass Luisa kein Pausenbrot mitgebracht hat. Aber weil er die schrumpelige aber süsse Birne aus dem Garten dabei hat und selber schon satt ist, gibt er ihr die köstliche Frucht. Seit diesem Tag halten die beiden Kinder zusammen. Gegen Kälte und ihre Familienprobleme und gegen die bösartige Kindergärtnerin Schwester Caritas. Dann beobachtet Joe eines Tages, wie Ben, der Neue, von Schwester Caritas gequält wird. Um ihm ein wenig Trost zu spenden, schenkt er ihm eine der Birnen, die er seit der Begebenheit mit Luisa immer bei sich trägt. Ben greift dankbar zu und gehört von da an auch zu ihrem kleinen Kreis. Dass ihre Freundschaft ein ganzes Leben andauern wird, wissen sie zu diesem Zeitpunkt jedoch noch nicht.
Aber als Joe und Ben bei einer Wanderung von einer Lawine verschüttet werden, beginnt Joe, sich Gedanken über sein Leben und die Freundschaft zu Ben und Luisa und weiteren guten Freunden zu machen. Schwester Amrei kümmert sich im Krankenhaus liebevoll um die beiden Überlebenden und als Joe merkt, dass die bezaubernde Krankenschwester sich für sein Leben zu interessieren scheint, erzählt er ihr die Geschichte ihrer Freundschaft. Von Ben, der immer beliebter bei den Frauen war und sich schlussendlich seine schöne Belle gesichert hat, aber auch mit ihr noch nicht genug hatte. Von Luisa, welche ein Geheimnis mit sich herum trägt und immer den schlichtenden und vermittelnden Part in ihren Beziehungen übernommen hat. Und auch von Lilly und Tom, Paul und Lucas und allen anderen, welche zum Kreis dazu gehören oder sonst irgendwie das Leben eines jeden anderen mitbeeinflussen.
Meine Meinung:
Die Idee der Geschichte mit dieser Rahmenhandlung zwischen Amrei, Ben und Joe und der eigentlichen Geschichte, welche Joe erzählt, finde ich sehr gelungen. Nur wirkt Joe nicht als Erzähler der einzelnen Rückblenden, sondern eine äussere und allwissende Erzählerfigur. Dies hätte aber gut zur Rahmenhandlung gepasst. Und ich finde es schade, dass die Rahmenhandlung, also Amrei und Joe, im Verlauf der Geschichte einschläft, weil fast nichts mehr von ihnen berichtet wird.
Auf 338 Seiten passiert so viel, dass ich den Autor Rolf Ersfeld für diese grandiosen Einfälle und Verstrickungen bewundere. Wie packt man so viel Handlung auf so wenig Seiten? Mein herzliches Kompliment zu diesem wahnsinnig starken Buch, auch wenn man an einigen Stellen die Länge gewisser Szenen bemerkt.