Inhaltsreiches Sachbuch
„...Unsere Seele oder sagen wir unser Selbst, unser Ich, scheint vermehrt unter Daueranspannung zu stehen. Wie aber kann sich die Seele erholen? Wie kann sie ein Ventil finden, um sich Luft zu verschaffen?…
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„...Unsere Seele oder sagen wir unser Selbst, unser Ich, scheint vermehrt unter Daueranspannung zu stehen. Wie aber kann sich die Seele erholen? Wie kann sie ein Ventil finden, um sich Luft zu verschaffen?…
Hier im Vorwort wird deutlich, worum es dem Autor geht. Er nutzt die Bibel als Quelle, Antworten zu finden.
Der Autor hat seine Ausführungen in drei Abschnitte gegliedert.
1. Seelennot
2. Mit den Psalmen die Seele pflegen
3. Lernen von den Wüstenvätern
Im ersten Kapitel geht es um grundsätzliche Fragen. Was ist die Seele? Was kann die Seele? Als Beispiel für vorbildliche Seelsorge verwendet der Autor die Geschichte der Emmausjünger.
„...Und doch macht es einen Unterschied, wenn ich um Gott weiß, zu dem ich mit wirklich allem gehen kann. Auch mit dem, was ich keinem Menschen sagen möchte...“
Der Schriftstil lässt sich angenehm lesen. Der Autor bringt vielfältige Zitate, die eingerückt und kursiv gesetzt sind. Praktische Beispiele veranschaulichen das Gesagte.
Im zweiten Kapitel analysiert der Autor die Psalmen und zeigt auf, für welchen Zustand der Seele sie hilfreich sind. Aussagekräftig erweist sich dabei die Bildersprache der Psalmen.
„...Das Bild vom Baum an den Wasserbächen steht für die Stetigkeit des Lebens. Auch unsere Seele wird regelmäßig und dauerhaft ernährt werden...“
Klagen, Loben, Trösten sind nur einige Themen, die sich in den Psalmen verorten lassen. Insgesamt 10 Punkte werden genauer betrachtet. Dabei gibt es hilfreiche Hinweise, die sich im täglichen Leben umsetzen lassen.
Mit den Wüstenvätern sind die Mönche gemeint, die in der ägyptischen Wüste lebten und leben. Der Autor zeigt auf, was wir aus ihrem Leben für uns entnehmen können. Dabei greift er ein Thema auf, dass schon in den ersten beiden Kapiteln eine Rolle gespielt hat. Unsere Seele bleibt nur dann gesund, wenn wir uns selbst annehmen. Das bringt er in Zusammenhang mit Demut und Beständigkeit.
„...Demut im Sinne der früheren Mönche hat nichts mit Unterwürfigkeit zu tun. […]. Im Gegenteil: Ein demütiger Mensch ist ein Mensch, der um seinen Wert und seine Würde weiß. Er hat Gnade empfangen und weiß sich darin von Gott geadelt...“
Außerdem geht es um den Nutzen der Stille und das Maß halten. Nicht zuletzt weist der Autor auf die heilsame Wirkung des Gottesdienstes hin.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es enthält eine Menge an Vorschläge, die zur seelischen Gesundung beitragen können.