Ein Patriarch und seine Familie
Der Patriarch Hero, Oberhaupt einer Großfamilie mit fünf Kindern, dazu Enkeln und Urenkeln, ist an Krebs erkrankt. Die Geschichte seines Leidens und der Hoffnungen wird vor allem aus zwei Perspektiven ...
Der Patriarch Hero, Oberhaupt einer Großfamilie mit fünf Kindern, dazu Enkeln und Urenkeln, ist an Krebs erkrankt. Die Geschichte seines Leidens und der Hoffnungen wird vor allem aus zwei Perspektiven erzählt. Aus der Sicht von Hero und aus der seiner mittleren Tochter Nele, der eigentlichen Ich-Erzählerin in diesem Roman. Doch auch andere Familienmitglieder kommen zu Wort und so wird der Leser nach und nach vertraut mit dem Setting, den Positionen und Interessen der Familienmitglieder. Und dabei schreitet die Krankheit fort....
Eine Familie am Abgrund , könnte man meinen, doch die Autorin erzählt mit einer solchen Leichtigkeit und zeichnet die Figuren so eindringlich, dass es eine Freude ist. Zu letzterer trägt auch der feine Humor, die sanfte Ironie bei, von der das ganze Buch durchzogen ist, das I-Tüpfelchen jedoch, das ist Root Leebs Sprachempfinden, ja, trotz des eher stillen Eindrucks, den das Buch hinterlässt, nenne ich es ihre Wortgewalt. Dabei geht es nicht um vordergründige Emotionen, nein, das Stilmittel der Autorin ist der Abstand - die Distanz: wie durch eine Lupe betrachtet, werden Charaktere, Beziehungen und weitere Strukturen immer deutlicher und verweben sich zu einer fesselnden Geschichte. Liebhabern von Familienromanen, Freunden der deutschen Sprache und der leichten, niemals gehässigen Ironie wärmstens zu empfehlen!