Cover-Bild Die große Kälte
Band 2 der Reihe "Barcelona-Krimi"
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 17.02.2017
  • ISBN: 9783499271830
Rosa Ribas, Sabine Hofmann

Die große Kälte

Dunkel wie der Winter. Kalt wie der Schnee.
Barcelona, 1956: Ausgerechnet im kältesten Winter seit Jahrzehnten wird die junge Journalistin Ana Martí in ein entlegenes Bergdorf in Aragonien geschickt, um über ein Mädchen mit Stigmata an Händen und Füßen zu berichten. Von den Dorfbewohnern wird die kleine Isabel wie eine Heilige verehrt. Ana hingegen ist skeptisch. Aber noch ehe sie dem Geheimnis der Wundmale auf die Spur kommt, wird auf dem schneebedeckten Waldboden die Leiche eines anderen Mädchens gefunden. Offenbar nicht das erste Kind, das in Las Torres unter mysteriösen Umständen zu Tode gekommen ist ...
Der neue Fall für die Journalistin Ana Martí, die im Spanien der Franco-Zeit ermittelt: spannend, voller Atmosphäre und von archaischer Kraft.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Viv29 in einem Regal.
  • Viv29 hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2021

Gelungen psychologische Spannung, tolle Atmosphäre

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Dieser spanische Kriminalroman war eine sehr erfreuliche Überraschung! Der Schreibstil hat mich von Anfang an in die Geschichte hineingezogen, als wir die Journalistin Ana im Barcelona der 1950er bei Recherchen ...

Dieser spanische Kriminalroman war eine sehr erfreuliche Überraschung! Der Schreibstil hat mich von Anfang an in die Geschichte hineingezogen, als wir die Journalistin Ana im Barcelona der 1950er bei Recherchen begleiten und gleich einiges zur Zensur im Franco-Regime erfahren. Es wird farbig erzählt, ich sah das ganze Buch hindurch die Orte und Charaktere vor mir und konnte in die geschilderte Welt eintauchen. Ana, deren Bruder vom Regime umgebracht wurde, ist eine sympathische Protagonistin, intelligent und pragmatisch. Obwohl es sich um eine Serie handelt, tritt das Privatleben Anas angenehm in den Hintergrund, die eigentliche Geschichte erhält den Raum, der ihr zusteht. Nachdem ich Krimiserien meistens meide, weil das Privatleben der Ermittler fast immer zu sehr in den Vordergrund geschoben wird, war das sehr erholsam. Auch die anderen Charaktere sind glaubhaft und mit gelungenen kleinen Details beschrieben.

Wir begleiten Ana in ein abgelegenes Dorf, in dem sie über ein Mädchen recherchieren soll, das Stigmata aufweist und zu der Kranke pilgern. Von Anfang an hängt über diesem Dorf etwas Bedrohliches und die beklemmende Atmosphäre wird gut geschildert. Während der örtliche Geistliche ganz wild darauf ist, daß Ana über „die kleine Heilige“ berichtet, rennt sie ansonsten bei den Dorfbewohnern fast überwiegend vor eine Wand. Es gibt einige nahezu skurrile Szenen, die mir gelegentlich etwas zu viel waren, im Nachhinein aber fast alle Sinn ergaben. Als Krimi im eigentlichen Sinne würde ich das Buch nicht bezeichnen, auch wenn am Ende ein enormes Verbrechen aufgedeckt wird. Es ist aber m.E. letztlich ein Roman über religiösen Fanatismus, die besondere Atmosphäre solch abgeschotteter Dorfgemeinschaften und menschliche Abgründe.

Die Handlung schreitet eher gemächlich voran, die Erzählweise ist atmosphärisch, beobachtend. Das fand ich allerdings an keiner Stelle langweilig. Ich habe gebannt gelesen und war gespannt, wie sich die vielen mysteriösen Dinge aufklären, denen Ana begegnet. Die wenigen drastischeren Szenen waren mir da fast zu übertrieben, weil sie so aus diesem Geflecht unterschwelliger Bedrohungen und unbekannter Beziehungen herausstachen.

Vorhersehbar fand ich hier nichts, auch wenn die Hinweise dezent eingeflochten werden. Bei der Auflösung wurde mir vieles klar, das vorher verwirrte. Auch viele Charaktere waren schwer zu entschlüsseln, mancher erste Eindruck wurde gründlich umgekehrt. Ich war sehr angetan davon, wie geschickt hier geschildert wurde. Das Franco-Regime spielt keine große Rolle, klingt aber auch ab und zu durch – vielleicht etwas zu wenig, aber die Geschichte hätte dafür auch keinen wirklichen Anlass gegeben und so war dies stimmig.

Insgesamt also ein Buch, das für mich durch sorgfältige und ausgefeilte Schilderung absolut spannend war und zudem durch den farbigen Schreibstil und gut konzipierte Charaktere überzeugte.

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