Banale Geschichte mit immerhin interessanten Protagonisten
Caspar Klein ist der Neffe der kinderlosen Königin von Hyak. Obwohl er in der Thronfolge weit hinten steht, hält seine Tante es für besser, ihn loszuwerden und entsendet ihn daher als Steuereintreiber ...
Caspar Klein ist der Neffe der kinderlosen Königin von Hyak. Obwohl er in der Thronfolge weit hinten steht, hält seine Tante es für besser, ihn loszuwerden und entsendet ihn daher als Steuereintreiber in die Grenzlande, mit denen erst vor kurzem Frieden geschlossen wurde. Für einen verwöhnten Prinzen, der die beschauliche Hauptstadt Seeblick noch nie verlassen hat, scheint dies tatsächlich ein Himmelfahrtskommando zu sein. Zur Seite gestellt werden ihm die Glorreichen Sechs, eine Gruppe skurriler Figuren, bekannt als die „gottverfluchteste Truppe von Mistkerlen im gesamten Königreich“.
Währenddessen hat das Straßenmädchen Opal Seeblick bisher vor allem von seiner schlechten Seite erlebt. Als sie eine Anstellung im Palast erhält, geht ein Traum in Erfüllung. Doch bald erfährt ihr Schicksal eine dramatische Wendung.
Nach einem zähen Beginn nimmt die Geschichte doch etwas Fahrt auf. Caspar und seine Begleiter erleben einige Abenteuer und besuchen allerlei seltsame Gegenden, wo sie mit den unterschiedlichsten Gewohnheiten und Wünschen der jeweiligen Bevölkerung konfrontiert werden. Es finden sich ein paar packende Szenen und überraschende Wendungen.
Zum Ende hin flacht das Ganze aber wieder ab. Die in der Inhaltsangabe angekündigte „Rebellion“ beginnt erst relativ spät und verläuft dann ziemlich unspektakulär.
Gefallen hat mir immerhin die Entwicklung von Caspars Persönlichkeit, der von einem weltfremden und gleichzeitig arroganten Jüngling zu einem echten Anführer heranreift. Auch unter den übrigen Protagonisten sind einige interessante Charaktere. Beispielsweise eine Buchhalterin, die ein Mathe-Genie ist, in punkto Manieren aber Defizite aufweist, eine ständig schmutzige „Pferdeflüsterin“, ein Übersetzter, der sich jede neue Sprache binnen Minuten aneignen kann – und sogar ein durchaus charismatischer Drache.
Alles in allem hat die Lektüre jedoch trotz guter Ansätze nur einen geringen Unterhaltungswert. Es gibt einige Längen, der Humor wirkt öfters zu bemüht und die Handlung ist nicht besonders aufregend.