Anders als erwartet
Das Cover dieses Buches ziert das berühmte Bild des Schauspielers Harold Lloyd, an dem Zeiger einer riesigen Uhr eines New Yorker Wolkenkratzers hängend. Sinnbildlich gesprochen wirft das die Frage auf: ...
Das Cover dieses Buches ziert das berühmte Bild des Schauspielers Harold Lloyd, an dem Zeiger einer riesigen Uhr eines New Yorker Wolkenkratzers hängend. Sinnbildlich gesprochen wirft das die Frage auf: Sind wir Menschen der Zeit hilflos ausgeliefert oder vermögen wir sie zu beherrschen? Der Untertitel verspricht, darauf eine Antwort zu finden.
Der Autor nähert sich den verschiedensten Aspekten der Zeit und beleuchtet sie aus den Blickwinkeln der Philosophie, Religion, Wirtschaft, Politik, Physik, Kunst und der Literatur. Hierbei werden so viele Zitate und Verweise auf berühmte "Zeit"genossen und deren jeweilige Werke verwendet, dass es doch sehr mühselig zu lesen ist, gerade wenn man diese nicht kennt. Ich hatte eher den Eindruck einer wissenschaftlichen Abhandlung, für die ich nicht die nötige Qualifikation besitze, um sie zu verstehen. Manche Sätze musste ich mehrmals lesen und so kam auch kein Lesefluss und keine Lesefreude auf. Besonders die physikalischen Beschreibungen im Kapitel "Weltraumzeit" waren mir mit zu vielen Fachbegriffen und zu schwierig erklärt. Das hätte man verständlicher schreiben können.
Manchen Gedankengang fand ich jedoch interessant, wie häufig zum Beispiel der Zeitbegriff Einzug in unsere Sprache gefunden hat, über den wir uns gar nicht mehr bewusst sind (bspw. das Zeitliche segnen). Auch gerade die philosophischen Betrachtungen haben mir gefallen. Da könnte man auf fast jeder Seite gleich mehrere Zitate herausgreifen, die bemerkenswert sind.
Insgesamt war mir dieses Buch allerdings zu gestelzt geschrieben und ich hatte davon doch etwas Anderes erwartet.