Bietet neue Ideen
Inhalt:
In ihrem Buch „Handlettering Backgrounds – 15 kreative Hintergründe mit Pinsel, Stempel & Co.“ zeigt die Autorin Sabina Wieners, wie man ein Handlettering vor einem attraktiven Hintergrund in ...
Inhalt:
In ihrem Buch „Handlettering Backgrounds – 15 kreative Hintergründe mit Pinsel, Stempel & Co.“ zeigt die Autorin Sabina Wieners, wie man ein Handlettering vor einem attraktiven Hintergrund in Szene setzt.
Auf den ersten Seiten des Buches gibt Sabina Wieners einen Einblick in die Grundlagen des Letterings. Dies ist ihr Ausgangspunkt für die Entwicklung eines perfekten Bildes. Bereit für den nächsten Schritt führt die Autorin dann zur Gestaltung von Hintergründen.
Einfache und dennoch beeindruckende Effekte können schon recht einfach erreicht werden, indem man zu farbigem Papier oder farbigen Stiften greift. Auch Schmuckelemente wie Banner hübschen ein Lettering auf. Stifte mit unterschiedlichen Strichstärken verleihen dem Text das gewisse Extra.
Sabina Wieners erklärt, warum ein Hintergrund für ein Lettering wichtig ist und dass man immer auf eine harmonische Kombination von Schrift und Hintergrund achten sollte.
Auf einigen Seiten geht die Autorin auf die unterschiedlichen Stile des Letterings ein; erläutert die Unterschiede zwischen Handlettering und Brushlettering und erklärt Fake Calligraphy.
Drei Beispielalphabete liefern Anregungen und laden zum Üben für Anfänger ein.
Ein Kapitel widmet sich den Materialien, die man zum einen fürs Lettering und zum anderen für die Hintergrundgestaltung benötigt.
Nach dem theoretischen Teil geht es auch schon mit „Basic Backgrounds“ los. Hier lernt der Anwender, wie man ein Lettering mit einem verlängerten Schatten Tiefe verleiht, wie man mit einer schattenwerfenden Outline oder einem Watercolorhintergrund ein gelettertes Wort zu einem wahren Hingucker macht. Eine sehr einfache und dennoch sehr schöne Methode ist es, zwei Wörter in unterschiedlichen Farbtönen übereinanderzulettern. Diese Technik nennt sich im übrigen Layering.
Eine weitere Methode sein Lettering mit einem Hintergrund zu verschönern bieten Muster.
Das folgende Kapitel „Komposition“ erläutert, wie man Lettering und Hintergrund am besten miteinander kombiniert und wie man eine Zeichnung plant. Hierzu gehören Skizzen und eine ausgewogene Anordnung der Wörter auf dem Papier. Abschließend muss man sich auch um Farben, die Wahl der Technik und der Werkzeuge Gedanken machen.
Etwa die Hälfte des Buches nimmt das Kapitel Projekte in Anspruch. In diesem Teil stellt Sabina Wieners in ausführlichen Anleitungen, die immer auch mit vielen Bildern untermalt werden, das Ganze schrittweise vom Kopf auf die Füße.
Eigene Meinung:
Sabina Wieners erwähnt bereits im Vorwort, dass die Zielgruppe ihres Buches bereits mit den Basics des Letterings vertraut sein dürfte. Dennoch wollte die Autorin Anfänger nicht ausschließen. Somit beschäftigt sich die Hälfte des Buches mit den Grundlagen des Letterings und der Hintergrundgestaltung. Ich selbst würde mich in die Kategorie „fortgeschritten“ einordnen. Selbst für mich waren die Grundlagen, die Sabina Wieners in ihrem Buch vorstellt, allerdings noch sehr interessant. Die vorgestellten Alphabete (insbesondere die Schriftart Script) haben mich persönlich sehr angesprochen. Zwar beschäftigen sich einige Lehrbücher mit dem Thema, „wie setzte ich ein Handlettering stimmig in Szene bzw. wie plane ich eine Skizze“, auseinander. Viele Bücher vernachlässigen dieses Thema jedoch auch gerne. Sabina Wieners hat sich auf einigen Buchseiten ausführlich Komposition/Skizze entwickeln und übertragen gewitmet.
Unter der Rubrik Materialien stellt die Autorin ihre Lieblingsmaterialien vor. Hierbei nennt sie u.a. auch konkrete Markennamen. Sabina Wieners ist der Ansicht, dass man in wenige, aber in gute Materialien investieren sollte. Das spiegelt sich in ihrer eigenen Materialwahl wieder. Dieser Tipp zeigt, dass sich dieses Buch auch in erster Linie an fortgeschrittene Letterer oder eben diejenigen richtet, die sich bereits sicher sind, dass sie dieses Hobby nicht nur über einen kurzen Zeitraum hinweg betreiben wollen.
Der Abschnitt über die Materialien für die Hintergrundgestaltung beinhaltet u.a. auch Hilfsmittel, die für die Projekte im zweiten Teil des Buches benötigt werden. Hier werden unter anderem Maskierstift, Tape, Pinsel, Rasierschaum, Textilstifte und Alcohol Ink genauer unter die Lupe genommen. Einige dieser Materialien wie Rasierschaum und Alcohol Ink haben bei mir die Neugierde geweckt.
Im Kapitel Basic Backgrounds zeigt die Autorin, wie man einem Lettering mit wenig Hilfsmitteln sehr schnell zu einem schönen Hintergrund verhelfen kann. Diese Methoden mögen in Letteringkreisen vielleicht schon bekannt sein. Die gesammelte Auflistung hilft jedoch, sich diese Ideen noch einmal vor Augen zu führen. Die schönen Bilder motivieren zugleich bekannte Methoden erneut aufzugreifen und mit einem eigenen Lettering zu verbinden.
Nach der Hälfte des Buches, welches sich mit den Grundlagen des Letterings und der Hintergrundgestaltung beschäftigt, stellt Sabine Wieners eigene Ideen für Hintergründe vor. Jede Anleitung beginnt mit einer kurzen Vorstellung des jeweiligen Projektes sowie der Matierialien, die man hierfür braucht. Es folgt eine detaillierte Anleitung die aus Bildern und auch aus Text und einigen hilfreichen Tipps besteht.
Die Ideen zur Hintergrundgestaltung, die Sabina Wieners in ihrem Buch vorstellt, waren für mich neu. (Man muss dazu sagen, dass ich schon einige Bücher und Zeitschriften zum Thema gelesen haben und mich auch über soziale Medien ständig auf dem Laufenden zu halten versuche, was das Thema Lettering angeht.) Jeder einzelne Hintergrund hat mir sehr gut gefallen. Alle Bilder und Anleitungen wirkten auf mich motivierend. Ich wollte sofort zu Spachtel, Rasierschaum und Kartoffel greifen, um Projekte, wie Stempeldruck mit einer Kartoffel, Pixel Letter mit Schwammtechnik, Brushstrokes mit Watercolor-Brushpens, Galaxy mit schimmernden Aquarellfarben, Acryl in Spachteltechnik oder Vorder- und Hintergrund in einem Lettering verbinden in Angriff zu nehmen.
Bei einigen der Hintergrundideen empfand ich die Materialienbeschaffung als aufwendiger. Fluid Art mit Alcohol Inks zeigt zum Beispiel ein Projekt, dass die Autorin extra für dieses Buch entworfen hat. Der Hintergrund zeigt ein atemberaubend schönes Muster. Kaum zu denken, dass dieses Projekt „handmade“ und nicht mit digitalen Hilfsmitteln ins Werk gesetzt worden ist. Doch braucht man hierfür auch Materialien, wie z.B. Yupo Spezialpapier, Blending Solution, Alcohol Inks und bei Bedarf eine Atemmaske. Ich denke, die wenigsten der Buchbesitzer werden diese Materialien zu Hause vorhalten. Projekte wie dieses lohnen sich auf jeden Fall, wenn man die Bilder der Autorin betrachtet. Ich würde sie allerdings eher in die Sparte „für fortgeschrittene und experimenterfreudige Letterer“ einordnen wollen.
Marmorpapierimitation mit Rasierschaum erzeugt ein Muster, das einer Marmorplatte sehr nahe kommt. Hierfür werden, wie der Titel schon sagt, unter anderem Rasierschaum und flüssige Farben benötigt. Dieses Projekt hat bei mir Neugierde geweckt. Ich wollte es sofort ausprobieren. Ich war begeistert, wie einfach diese Technik umzusetzen war. Schon beim ersten Versuch habe ich ein Ergebnis erzielt, das sich sehen lassen kann und optisch viel hermacht.
Auch die Übung Live Today – Vorder- und Hintergrund verbinden, habe ich bereits ausprobiert. Das Projekt zeigt ein Lettering, das aus zwei übereinanderliegenden Wörtern besteht. Die Blockschrift wird von der Schreibschrift umwickelt und florale Elemente liegen teilweise vor, teilweise hinter dem Text. Einige Teile des Bildes erhalten mit Hilfe einer Transferfolie Highlights in schimmerndem Rosé oder – wie in meinem Falle – in einem glänzenden Gold.
Auch andere Projekte, wie Laubrahmen mit Brushpens oder Sechseck mit Buntstiften benötigen keine ausgefallenen Materialien. Sie können sofort in Angriff genommen werden. Viele der Eyecatcherhintergründe erscheinen gar nicht so schwierig. Ich bin zuversichtlich, dass für jeden Leser/Anwender etwas mit dabei sein sollte.
Als kleines Highlight zeigt die Autorin als „Abschlussprojekt“ in ihrem Buch noch, wie man einen schönen Hintergrund in Spachteltechnik für Fotoshootings seiner Letterings basteln kann.
Fazit:
Endlich einmal ein Handletteringbuch für Fortgeschrittene, das war mein erster Gedanke, als ich erstmals auf „Handlettering Backgrounds – 15 kreative Hintergründe mit Pinsel, Stempel & Co.“ aufmerksam geworden bin. Sabine Wieners greift in ihrem Buch zwar auch die Basics zum Thema Lettering und Hintergrundgestaltung auf, widmet sich aber vor allem auch neuen Projekten.
Auch mir, der stets up to date sein wollte und hierfür eine Menge Zeit investiert hat, liefert das vorliegende Buch viel Neues. Jeder einzelne Hintergrund hat mir sehr gut gefallen. Nach einer ausführlichen Erläuterung der notwendigen theoretischen Grundlagen sollte mit Hilfe der Anleitungen jeder Anwender in der Lage sein, Handletteringbilder zu wahren Eyecatchern werden zu lassen.
Ich war begeistert von Sabina Wieners neuem Handlettering Backgrounds Buch und kann es nur von ganzem Herzen an Letterer weiterempfehlen, die auf der Suche nach kreativen Ideen und Inspirationen für neue Werke sind.