Cover-Bild Die Hüterin des Templerschatzes
11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 29.09.2017
  • ISBN: 9783404175741
Sabine Martin

Die Hüterin des Templerschatzes

Historischer Roman
Auf Elva von Arras scheint ein Fluch zu lasten. Immer wieder geschieht in ihrer Nähe Merkwürdiges: Ein Kronleuchter stürzt von der Decke, ein Bach füllt sich mit Blut. Als ein Mord geschieht, den man ihr anlastet, muss Elva aus Trier fliehen.
Währenddessen hütet der Tempelritter Amiel de Lescaux in der Provence einen sagenhaften Schatz. Doch die Templer sind in Gefahr. Der König will den Orden zerschlagen und dessen Reichtümer an sich reißen. Als sich Elvas und Amiels Wege kreuzen, kommt es zur Katastrophe ...

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Veröffentlicht am 08.10.2017

Atmosphärisch dichter Historienschmöker, der auf spannende Art und Weise den Untergang des Templerordens erzählt

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Die Tochter des reichen Gewürzhändlers Elva, macht eine überaus gute Partie, so scheint es. Ihrem Vater ist es gelungen, einen adligen Ritter für seine Tochter einzufangen. Graf Arnulf von Arras mag zwar ...

Die Tochter des reichen Gewürzhändlers Elva, macht eine überaus gute Partie, so scheint es. Ihrem Vater ist es gelungen, einen adligen Ritter für seine Tochter einzufangen. Graf Arnulf von Arras mag zwar nicht ansehnlich sein, doch immerhin besitzt er eine Burg. So wird rasch eine Hochzeit anberaumt und Elva mit dem Grafen vermählt. Und das, obwohl sie insgeheim stets glaubte, sie würden ihren Freund aus Kindertagen, Thorin ehelichen. Doch Elva fügt sich in ihr Schicksal, auch wenn sie genau spürt, dass der Graf sie nicht liebt und die Nächte im Ehebett für sie eine einzige Enttäuschung sind. Dazu geschehen immer wieder rätselhafte Dinge in Elvas Nähe, welche ihr Angst machen. Jemand trachtet Elva nach dem Leben, doch wer? Auch Arnulf nimmt die Vorkommnisse ernst und stellt eine Wache für seine Frau ab.

Überhaupt kommt sich das Ehepaar. im Laufe der nächsten Monate zumindest auf freundschaftlicher Ebene näher und so beschließt Elva eines Tages, ihrem Mann ein kostbares Gewand nähen zu lassen. Doch jemand hat das gelieferte Gewand mit Gift präpariert und es kommt zur Katastrophe. Elva muss von Burg Arras fliehen, will sie nicht als Gattenmörderin hingerichtet werden und so schließt sie sich, auf dem Weg zu ihrer Schwester, die in Marseille lebt, kurz entschlossen einer bunten Gauklertruppe an. Doch die rätselhaften Unglücke rund um Elva, reißen nicht ab…

Der Ritter des Templerordens, Amiel de Lescaux, hat es in seinen jungen Jahren bereits weit gebracht. Er genießt das Vertrauen des Oberhauptes der Templer, Jacques de Molay, der Amiel bei einer wichtigen Angelegenheit ins Vertrauen zieht. De Molay ist mit einigen jüdischen Oberhäuptern in Verhandlung, die dem Templerorden eine große Summe zur Verfügung stellen werden, wenn sie dafür den heiligsten Schatz erhalten, der sich noch in De Molays Besitz befindet. Für diese Summe sollen Schiffe gebaut werden, eine mächtige Flotte, die dazu diesen soll, das Heilige Land zurückerobern zu können. Doch die Zeiten sind schwierig, es kursieren schlimme Gerüchte, die die Templer betreffen, was König Philipp dem Schönen und einem seiner eifrigsten Mitstreiter, Guillaume, gut zupass kommt. Besonders Guillaume hasst den Templerorden, den er für den Tod seiner Eltern vor vielen Jahren verantwortlich macht. Er hat allen Templern Rache geschworen und hofft auf eine Chance, den Orden zu vernichten. Während sich Elva immer noch auf gefahrenvoller Reise befindet und Amiel, als de Molays Stellvertreter den Schatz hütet, zieht sich das Netz um die Templer, das von den reichen und mächtigen Männern des Landes gesponnen wird, immer mehr zu und selbst Männer aus den eigenen Reihen, wenden sich verräterisch gegen sie. Kann Amiel seine Ordensbrüder retten und wird er jemals seine lange verloren geglaubte Schwester wieder finden?

Nachdem ich „Die Königin der Diebe“, den historischen Roman des Autorenduos Sabine Klewe und Martin Conrath, vergangenes Jahr las und so begeistert war vom Schreibstil der beiden, habe ich dem Erscheinen des aktuellen Romans regelrecht entgegengefiebert. Erneut greift Sabine Martin ein äußerst spannendes Hintergrundthema auf, um das sich heute noch viele Gerüchte ranken. Es geht um den verschollenen Schatz der Templer und den Fall dieses mächtigen Kreuzritterordens. Zwar habe ich bereits sehr viele historische Dokumentationen darüber sehen dürfen, doch gelingt es dem Autorenduo dennoch, eine spannende Story zu erzählen, die äußerst geschickt Fakten mit Fiktion verbindet und den Roman zu einem unterhaltsamen, spannenden Lesevergnügen macht.

Die Geschichte wird von dem Heldenpaar Elva und Amiel getragen. Sie könnten unterschiedlicher nicht sein, was auch für ihre Lebenswege gilt, doch beide sind aufrecht, tapfer, mutig und haben ihr Herz auf dem rechten Fleck. Anfangs fand ich es etwas schade, dass Elvas Werdegang etwas kürzer und knapper abgehandelt wurde, als Amiels, doch im Laufe des Romans gab sich das erfreulicherweise, so dass ich beide Handlungsverläufe mit gleicher Spannung verfolgen konnte. Trotz seiner immerhin 559 Seiten wird der Historienschmöker nie langweilig, weil er atmosphärisch äußerst dicht geschrieben ist.

Dennoch, einen Kritikpunkt habe ich, der mich davon abgehalten hat, die Bestbewertung zu vergeben. Ein Kritikpunkt, den ich auch schon bei „Die Königin der Diebe“, anzubringen hatte. Die Liebesgeschichte zwischen Elva und Amiel fand ich viel zu nebensächlich erzählt. Es mangelt der Love Story an intensiven Kennenlerngesprächen, die dem Leser verdeutlichen, wieso sich Elva und Amiel so schnell ineinander verlieben. Stattdessen reicht es Amiel, einem bislang überzeugten Bruder des Templerordens einfach so aus, dass er Elva sieht und schon ist er in Liebe entbrannt und bereit, alles für sie zu riskieren? Das war leider für mich nicht überzeugend genug. Außerdem mochte ich Elvas Ergebenheit in Bezug auf die Männer, die sie umwerben nicht. Sie ließ sich ein wenig zu schnell und emotionslos auf sie ein. Vielleicht wirkte das auch so, weil ihre Gedanken und Gefühlswelten nicht richtig beleuchtet wurden. Es gab einfach nicht viele tiefgründige Gespräche zwischen dem Paar, die ihre Liebe füreinander zusätzlich untermauerten und ich würde mir sehr wünschen, dass das Autorenduo dem Heldenpaar ihres nächsten Romans, ein wenig mehr Eigenleben und ein überzeugenderes Liebesleben gewährt. Dieses muss ja nicht gleich rosarotkitschig ausarten, aber zumindest sollten knisternde Funken zwischen dem Heldenpaar sprühen.