Spannend, überraschend und berührend
„Es heißt, wenn jemand dabei ist, wenn ein Toter zurückkommt, erkennt er, was er ist.“ ( Zitat S. 42 )
Inhalt: In der Kimyōtotempel Legende heißt es, Tote können wieder zum Leben erweckt werden. Dies ...
„Es heißt, wenn jemand dabei ist, wenn ein Toter zurückkommt, erkennt er, was er ist.“ ( Zitat S. 42 )
Inhalt: In der Kimyōtotempel Legende heißt es, Tote können wieder zum Leben erweckt werden. Dies könnte Kazus unheimliche Beobachtung erklären. Doch, warum halten alle anderen den Geist für ein ganz normales Mädchen? Wieso ist deren Mama aber unsichtbar? Und was hat es mit den alten Leuten auf sich, die Kazu mit Fragen zum Kimoyōtempel bedrängen? Bildet sich Kazu das alles etwa nur ein, oder ist an der längst vergessenen Legende wirklich etwas dran?
Meine Meinung: Als ich „Sommer in der Tempelgasse“ das erste Mal in der Verlagsvorschau sah, wußte ich direkt, dass es sich um ein ganz besonderes Buch handelt. Doch dass ich mit dem Buch mein erstes Lesehighlight für dieses Jahr in Händen halten würde, hätte ich nicht gedacht. Umso mehr freue ich mich, euch „Sommer in der Tempelgasse“ ans Herz zu legen.
Da ich die Autorin bisher noch nicht kannte ( dies ist übrigens auch das erste Buch von ihr, welches ins Deutsche übersetzt wurde ), habe ich zuerst die Anmerkungen zu ihr gelesen und überraschend festgestellt, dass es auch zur Illustratorin, Übersetzerin und sogar Lektorin ein paar Zeilen zu lesen sind. Wie großartig ist das denn?
VON DEN TOTEN ZURÜCK?
Sachiko Kashiwaba nimmt sich einem spannenderen Thema an: „der Rückkehr der Toten“ und verarbeitet dies in einer leicht gruseligen und tiefsinnigen Abenteuergeschichte.
Von den ersten Seiten an konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen, und habe sowohl mit Kazu als auch Akari mitgefiebert. Die Ereignisse sind nicht vorhersehbar und so wirkt die Geschichte auch alles andere als konstruiert. Besonders Kazus Entschlossenheit zu helfen, obwohl er sich selbst als Angsthase bezeichnet, hat mir imponiert. Auch die anderen Charakter sind wunderbar herausgearbeitet, und etwas japanisches Flair fliesst ebenfalls mit ein. Neben dem außergewöhnlichen Leseerlebnis, wirft der Roman auch philosophische Fragen auf, wie z.B.: „Wann hätten wir das Recht, jemanden von den Toten zurückzuholen?“
EINE GESCHICHTE IN DER GESCHICHTE
Ein besonderer Clou ist die zusätzliche Geschichte, welche auf fantastische Weise eingebettet ist: „Der Mond steht links“. Hier hat mich allein schon der Titel neugierig gemacht. Auch diese Erzählung ist außergewöhnlich, berührend und hält ebenso eine wichtige Botschaft bereit: Gib niemals auf, egal wie ausweglos die Situation auch erscheinen mag.
Mich hat Sachiko Kashiwaba mit Sommer in der Tempelgasse absolut überzeugen können, und ich hoffe sehr, dass noch weitere Bücher von ihr ins Deutsche übersetzt werden.
Fazit: Sommer in der Tempelgasse fesselt von der ersten bis zur letzten Seite mit besonderen Charakteren und tiefen Fragen über Leben und Tod.