Wie würdest du entscheiden?
Kurze Inhaltsbeschreibung
Anna ist erst 38 Jahre jung, als sie die Diagnose „Alzheimer“ erhält!
Auch wenn es zu ihrem Besten ist, so ist sie dennoch unglücklich darüber, in ein betreutes Wohnheim zu ziehen. ...
Kurze Inhaltsbeschreibung
Anna ist erst 38 Jahre jung, als sie die Diagnose „Alzheimer“ erhält!
Auch wenn es zu ihrem Besten ist, so ist sie dennoch unglücklich darüber, in ein betreutes Wohnheim zu ziehen. Doch dort gibt es auch Luke, der ebenfalls an früher Alzheimer leidet und die beiden verlieben sich ineinander. Nach einem tragischen Zwischenfall setzen die Familien und auch die Betreuer alles daran, die beiden zu trennen. Nur Eve, die Köchin, die gerade einen harten Schicksalsschlag verarbeiten muss, könnte den beiden helfen …
Meinung
Herz oder Kopf, wie würdest du entscheiden?
Alzheimer ist an sich schon eine harte Diagnose doch wie schlimm muss es sein, wenn du noch so jung bist und mitten im Leben stehst und diese Diagnose erhältst?
Und dann triffst du plötzlich deine große, einzig wahre Liebe und du weißt genau, du wirst früher oder später seinen Namen wieder vergessen, nicht aber deine Gefühle für ihn!
Sally Hepworth versteht es wirklich sehr gut, dieses moralische Dilemma, zwischen Verantwortung und Mitgefühl zu beschreiben und so wird diese Geschichte zu einer wahren emotionalen Achterbahnfahrt für alle Beteiligten.
Anfangs plätschert die Handlung zwar ein wenig dahin, dies liegt aber unter anderem auch daran, dass man erst einmal alle Figuren in dieser Geschichte kennenlernen muss.
Denn neben Annas Erzählstrang kommt auch der von Eve dazu, die mit ihrer kleinen Tochter Clem einen großen und schmerzvollen Verlust verarbeiten muss.
Und auch Clem die unter der ganzen Situation leidet, erhält eine eigene Erzählperspektive.
Der Autorin gelingt es sehr gut, besonders Annas Zustand sehr authentisch zu beschreiben und dem Zuhörer ihre Verwirrtheit und ihr abschweifen in die Erinnerungen zu übertragen.
Dies machte die Handlung für mich noch berührender, weil man mit Anna und Luke mitleidet, sich freut, wenn sie aufeinandertreffen und sie liebevoll vom „jungen Mann“ erzählt.
Doch auch Eves Erzählstrang und ganz besonders der ihrer Tochter sind sehr bewegend.
So vermischt sich in dieser Geschichte etwas Spannung mit einem Hauch von Romantik und ganz viel Gefühl.
Vor allem aber regt sie zum Nachdenken an. Wie würde man selbst reagieren? Was würde man sich für den Menschen, den man liebt, wollen? Und inwieweit kann man eine solche Verantwortung wirklich tragen?
Auch Elisabeth Günther lässt diese Geschichte mit ihrer einfühlsamen Stimme unter die Haut gehen.
Ob es nun sich nun um Anna handelt, oder auch Eve und ihre kleine Tochter, sie schafft es, die Personen stimmlich so unterschiedlich und gefühlvoll zu vertonen, dass der Zuhörer sie problemlos unterscheiden kann.
Fazit
„Anna Forster erinnert sich an die Liebe“ ist so gefühlvoll beschrieben, dass es für mich ein echtes Highlight in diesem Jahr ist.
Mich hat die Geschichte zum Nachdenken angeregt, ließ mich vor allem mit Anna und Luke mitfiebern und mitleiden.
Wie würde man selbst handeln? Herz oder Kopf, wie würdest Du entscheiden?
Diese Frage lässt sich auch nach dieser großartigen Geschichte nicht so leicht beantworten.