Lebensgefühl der jungen Generation
In Sally Rooneys Roman fällt die genaue und ruhige Erzählweise auf.
Die Handlung ist unspektakulär, nicht aber die Gefühlslage der beteiligten Hauptfiguren. Die Studentinnen Frances und Bobbie lernen ...
In Sally Rooneys Roman fällt die genaue und ruhige Erzählweise auf.
Die Handlung ist unspektakulär, nicht aber die Gefühlslage der beteiligten Hauptfiguren. Die Studentinnen Frances und Bobbie lernen ein interessantes Paar kennen, das sie fasziniert. Den Schauspieler Nick und seine Frau Melissa, eine Schriftstellerin. Es gibt gemeinsame Abendessen und kultivierte Gespräche, doch dann beginnen Frances und Nick eine Affäre.
Frances ist die Icherzählerin des Buches und sie ist 21 Jahre jung, weiß noch nicht genau, wo sie im Leben steht, sowohl beruflich wie im Privatleben. Das ist ja auch normal.
Zwischen ihr und Nick läuft es schwierig. Doch die Affäre belastet sie anscheinend auch emotional, das äußert sich sogar in Selbstverletzungen und Krankheit. Streckenweise tat sie mir leid, aber als Leser bin ich lange nicht dicht an den Figuren dran, weswegen ich emotional wenig beteiligt bin. In der zweiten Romanhälfte ändert sich das ein wenig.
Der Titel scheint mir nicht passend, denn Freunde sind die 4 Hauptfiguren nicht wirklich und die Gespräche bleiben auf der Oberfläche.
Davon abgesehen gibt es wirklich einige bemerkenswerte Formulierungen, nur stammen die meistens aus Frances inneren Gedanken.
Im Prinzip begrüße ich Bücher, die etwas vom Lebensgefühl der jungen Generation erzählt.