Cover-Bild Die Sonne des Königs
(1)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
8,95
inkl. MwSt
  • Verlag: FISCHER Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 01.12.2010
  • ISBN: 9783596183012
Sandra Gulland

Die Sonne des Königs

Historischer Roman
Stefanie Schäfer (Übersetzer)

Als ihr Vater stirbt, wird Louise de la Vallière – zu arm für das Kloster und die Ehe – aus der Provinz an den prachtvollen Hof des Sonnenkönigs nach Versailles geschickt. Der junge Ludwig XIV ist gleich von dem intelligenten und natürlichen Mädchen, das reiten kann wie ein Mann, fasziniert. Eine tiefe, aufrichtige Liebe wächst zwischen den beiden. Louise wird zu seiner heimlichen Vertrauten und zur Geliebten und Mutter seiner Kinder. Doch Louises Einfluss auf den König ist vielen am Hofe ein Dorn im Auge – allen voran der Marquise de Montespan. Sie ist es, die Louise schließlich zur Zielscheibe einer bösartigen Intrige macht. Und Louise weiß, dass ihr Stand am Hofe und im Herzen des Königs nicht mehr sicher und ihr Leben in Gefahr ist.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2023

Ein faszinierender, bildhafter und prachtvoller Roman über eine geheimnisvolle, starke Frau, Mätresse und Mutter!

0

Louise de la Valliere, eine Pferdenärrin wie auch ihr Vater, ein verarmter Landadliger, hat eines Tages eine entscheidende Begegnung mit einem außergewöhnlichen Pferd, dass in Louises Zukunft eine große ...

Louise de la Valliere, eine Pferdenärrin wie auch ihr Vater, ein verarmter Landadliger, hat eines Tages eine entscheidende Begegnung mit einem außergewöhnlichen Pferd, dass in Louises Zukunft eine große Rolle spielen wird. Diablo, ein reinrassiger, wilder Schimmel wird auf Drängen von de la Vallieres Tochter Louise, genannt Petite, gekauft, doch leider lässt sich das Tier trotz aller Versuche nicht zähmen. So entscheidet sich die kleine, sechsjährige Louise heimlich und wagemutig zu einem Zauber, denn sie ist sehr abergläubisch. Und es scheint zunächst, als ob er auch funktionieren würde, denn Diablo lässt sich von Louise einreiten.

Doch dann erleidet der Vater kurz nachdem das Pferd gezähmt wurde eine Herzattacke, von der er sich auch nicht mehr recht erholt und er stirbt kurz darauf. Auch Louise hat in dieser Zeit einen Unfall und hinkt fortan. Zudem verliert sie durch den Tod ihres Vaters, der sie in tiefste Ängste und Schuldgefühle stürzt, ihre Stimme.

Der Mutter bleibt nichts anderes übrig, als die stumme Louise in ein Kloster zu bringen. Und diese Zeit, denn Louise glaubt sie wäre verhext, tut ihr sehr gut. Sie ist fleißig, lernbegierig und aufmerksam.

Jahre später wird sie von ihrer Mutter zurück geholt, nachdem diese einen Heiratsantrag eines Adligen angenommen hat. Der neue Ehemann der Mutter bringt Louise, die ihre Stimme kurz zuvor wiedererlangt hat, für eine gewisse Zeit bei der Cousine des Königs unter, die hofft, eines Tages Ludwig XIV. zum Mann zu bekommen. Louise wird in dieser Zeit zu einer engen Vertrauten der königlichen Verwandten und hat es einige Zeit später nur ihrem Protégé zu verdanken, dass sie schließlich bei Hofe eine Stellung als Hofdame der Schwägerin des Königs, Henriette, angeboten bekommt. Louise ist zunächst beeindruckt vom prunkvollen Hof- jedoch ist sie noch mehr fasziniert vom König selbst, der bald ihr Schicksal mitbestimmen wird. Aber um bei Hofe bestehen zu können, muss die ehrliche Louise lernen, nicht jedem zu vertrauen und gefährlichen Ränkeschmieden der Höflinge aus dem Weg zu gehen. Dabei gerät sie sogar in Lebensgefahr...

Zunächst einmal ist dieser historischer Roman um die erste Mätresse des französischen Sonnenkönigs ein wunderbar schöngeistiges und unterhaltendes Buch, dass sehr eingängig formuliert ist und durch die vielen recherchierten Hintergründe für eine Geschichtsstunde der anderen Art sorgen dürfte.

Die Dekadenz und prunkvolle Zeit des Barock hat die Autorin wunderbar inszeniert. Man bekommt als Leser aber nicht nur einen Einblick in eine Zeit der Ausschweifungen und Exzesse, sondern wird auch mit einfachen Dingen des damaligen Lebens, zum Beispiel der Hygiene und Toilette konfrontiert, die ahnen lassen, dass nicht alles so fortschrittlich war, wie man anhand der beeindruckenden Schlösser die in dieser Zeit entstanden sind, vielleicht glauben mag.

Dieser Einblick in das Leben dieser Zeit sorgt für eine besondere Atmosphäre und der Autorin gelingt es auch über weite Strecken den Spannungsbogen um ein kleines, pferdeverrücktes Mädchen mit sehr viel Phantasie, dass dann bei Hofe zur jungen, selbstbewussten Frau heranreift bis sie zur Mätresse des Königs wird, zu halten.

So sehr ich auch begeistert war von den vielen Kleinigkeiten, Begebenheiten, prunkvollen Festen die die Autorin in ihrem Buch beschreibt- manches Mal wurde es dann doch ein wenig zu weitschweifig für meinen Geschmack und ich bin der Meinung, der Roman hätte durchaus auch einige Kürzungen vertragen können. Zudem war ich oftmals ein wenig irritiert von den vielen Nebensächlichkeiten die bei Gesprächen der Protagonisten Erwähnung fanden, welche; weil die Autorin sich wahrscheinlich nicht anders zu helfen wusste, in Klammern gesetzt wurden.

Das sind aber nur kleine Kritikpunkte meinerseits, die den Unterhaltungswert dieses Romans nicht wirklich schmälern, denn Sandra Gullard hat hier ein abwechslungsreiches und ereignisreiches Stück Geschichte aufgearbeitet und vermag den Leser zu bewegen mit der Geschichte über Louise de la Valliere.

Natürlich ist dieser Roman keine Biografie- zu viele Dinge über die wahre Louise de la Valliere sind einfach nicht mehr recherchierbar, jedoch hat die Autorin sich sehr bemüht, nicht allzu fiktiv in ihrer Erzählung über die Mätresse von Ludwig XIV. zu werden.

Genauso wenig ist es einfach ein Liebesroman auch wenn das Hauptthema des Buches die Liebe zwischen König und Mätresse ist.
Sandra Gullard hat beide, Louise und Ludwig XIV. sehr eingängig beschrieben und ihnen viel Raum zur Entfaltung gegeben, so dass es leicht fällt, sowohl Louises als auch Ludwigs Beweggründe sich auf eine Affäre einzulassen, zu verstehen und im Laufe des Buches immer mehr Sympathie für die Heldin zu entwickeln.

Ludwig XIV. bleibt trotz der gemeinsamen Dialoge mit „Petite“ immer ein wenig rätselhaft und undurchschaubar- was bleibt ist ein interessanter Charakter, ein König der die schönen Künste und das Jagen liebte und vielleicht auch seine erste Mätresse.

Kurz gefasst: Ein faszinierender, bildhafter und prachtvoller Roman über eine geheimnisvolle, starke Frau, Mätresse und Mutter!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere